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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mache ich sicher in meinem ganzen Leben nicht mehr durch. Aber es ist zwanzig Jahre her.« Auch wenn es durch ihre Gedanken zuckte wie gestern. »Und außerdem bin ich auch die beiden Male, als Laura ihre Töchter bekam, mit der Tatsache, in einem Krankenhaus zu sein, fertig geworden. Vielleicht ging es da einfacher, weil ich bei ihr war und weil man bei einer Geburt alles andere vergißt. Aber das hier ist trotzdem das gleiche. Ich will in Margos Nähe sein.«
    Er umfaßte ihre Hand und holte sie entschlossen in die Gegenwart zurück. »Meinst du, dass es ein Junge oder ein Mädchen wird?«
    »Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Wie – groß muss ein Baby sein, damit es eine echte Chance hat?«
    »Es wird sicher ein Prachtstück werden«, ignorierte er ihre Frage. »Denk nur an die Gene, die es mitbekommen hat. Oft heißt es, wenn ein Baby Glück hat, bekommt es von beiden Elternteilen das jeweils Beste mit. Du weißt schon, die Augen von der Mutter, das Kinn vom Vater oder umgekehrt. Aber in diesem Fall hat es Glück, ganz egal, was es von wem erbt. Sicher wird es eines Tages eine allseits umschwärmte Prinzessin oder ein allseits umschwärmter kleiner Prinz.«
    »Das ist es schon, bevor es überhaupt geboren ist. Du solltest mal das Kinderzimmer sehen. Ich hätte nichts dagegen, gleich morgen dort einzuziehen«, stellte sie lachend fest und merkte kaum, dass Byron ihr einen Becher Tee statt Kaffee gab. »Sie haben diese unglaubliche antike Wiege gekauft und diesen altmodischen englischen Kinderwagen aus einem Geschäft in Bath. Nächste Woche wollten wir in Templeton House auf die bevorstehende Geburt ein Gläschen trinken. Was meinst du, was das Kind dann für Geschenke einheimsen wird …« Sie verstummte und senkte den Kopf.
    »Dann stoßt ihr wohl besser statt auf die bevorstehende auf die erfolgreich überstandene Geburt des Zwerges an. Was für ein Geschenk hast du gekauft?«
    »Etwas vollkommen Lächerliches.« Sie drehte den Becher in ihren Händen und hoffte, dass sie nicht gleich weinte, schrie oder einfach aufsprang und in den Kreißsaal hinüberschloss. »Margo hat dieses Faible für italienische Designer. Vor allem Armani hat es ihr angetan. Sie haben diese Junior-Kollektion. Und ich dachte …«
    »Du hast für das Baby einen Armani-Strampelanzug gekauft?« Er brach in schallendes Gelächter aus und hielt sich, als sie errötete, vor Lachen den Bauch.
    »Es ist als Witz gedacht«, verteidigte sie sich. »Nur als Witz!« Aber sie merkte, dass sie ebenfalls lächelte. »Ich schätze, wenn das Baby das erste Mal drauf gespuckt hat, spotten alle über mich.«
    »Du bist unglaublich süß.« Er umfaßte ihr Gesicht und küsste sie. »Unglaublich«, wiederholte er.
    »Ich finde, dass man sein Geld ruhig auch mal für sinnlose Dinge ausgeben kann.«
    Getröstet lehnte sie sich an seine Schulter und betrachtete ihre Familie. Laura war von einem kurzen Besuch in der Tagesstätte zurück und saß neben Ann auf einer Bank. Ihre Tante und ihr Onkel hatten sich am Fenster aufgebaut, und Onkel Tommy hatte Tante Susie den Arm um die Schulter gelegt. An einer der Wände hing ein Fernseher. Die Sonntagsnachrichten auf CNN rauschten an ihnen vorbei und berichteten von einer Welt, die nichts mit diesem Raum zu tun hatte, in dem Menschen warteten.
    Andere Besucher kamen und gingen, brachten ihre Sorgen, ihre Freude, ihre Erregung mit. Das hohle Echo des Fernsehers, die schnellen, zielstrebigen Schritte von Krankenschwestern und gelegentliches Lachen drangen an ihr Ohr.
    »Laura ist während der Wehen immer rumgelaufen«, murmelte sie.
    »Hmm?«
    »Margo und ich haben sie abwechselnd geführt, ihr den Rücken massiert und mit ihr zusammen die Atemübungen gemacht.«
    »Und was war mit ihrem Mann?«
    »Ihrem Mann!« Kate stieß ein verächtliches Schnauben aus und sah in Lauras Richtung, um sicherzugehen, dass sie außer Hörweite war. »Er hatte keine Zeit. Fand es nicht erforderlieh, ihr auch nur im geringsten beizustehen. Also haben Margo und ich sie bei beiden Geburten begleitet.«
    »Hat nicht Margo in jenen Jahren in Europa gelebt?«
    »Ja doch, aber zu den Entbindungen flog sie her. Kayla kam ein paar Tage früher als geplant, und Margo hatte noch einen Fototermin. Eigentlich wollte sie die letzte Woche vor der Geburt bei Laura in Templeton House verbringen, aber als sie vom Flugzeug aus anrief, hatten bei Laura bereits die Wehen eingesetzt. Am Ende fuhr Margo direkt vom Flughafen ins Krankenhaus. Wir

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