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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hast du lauter kleine Schritte unternommen, bis ich schließlich so gut wie bei dir eingezogen war.«
    »Schatz«, sagte er in einer Mischung aus Erschöpfung und Zuneigung. »Aber du bist doch hier eingezogen, wenn ich dich daran erinnern darf.«
    »Siehst du?« Sie warf die Hände in die Luft. »Ich lebe mit dir zusammen, ohne dass es mir bisher richtig bewusst geworden wäre. Himmel, ich koche ein ganzes Menü für dich. Dabei habe ich nie zuvor in meinem Leben für einen Mann gekocht.«
    »Ach nein?« Gerührt trat er vor sie und streckte die Hände nach ihr aus.
    »Faß mich nicht an.« Immer noch zornig zog sie sich hinter die Arbeitsplatte zurück. »Du hast wirklich Nerven, die Dinge derart zu verdrehen. Ich habe dir bereits erklärt, dass du nicht mein Typ bist, dass es zwischen uns niemals funktionieren kann.«
    Aufrichtig um Geduld bemüht, wippte er auf den Füßen hin und her. »Zur Hölle damit, ob ich dein Typ bin oder nicht. Bisher hat es zwischen uns durchaus funktioniert, und das weißt du ganz genau. Ich liebe dich, und wenn du nicht so verdammt starrsinnig wärst, würdest du eigentlich zugeben, dass auch du mich liebst.«
    »Erklär mir bitte nicht auch noch, was ich empfinde, De Witt.«
    »Also gut. Dann liebe eben ich dich. Damit musst du wohl zurechtkommen.«
    »Das muss nicht ich, sondern du allein. Und was deinen schwachsinnigen Vorschlag zu heiraten betrifft…«
    »Ich habe nicht vorgeschlagen, dass wir heiraten«, sagte er in kühlem Ton, »sondern ich möchte, dass du mich heiratest. Das war nicht als Frage gemeint. Wovor hast du eigentlich Angst, Kate? Dass ich so bin wie dieser Schweinehund Thornhill, der dich benutzt hat, bis etwas Appetitanregenderes kam?«
    Sie wurde starr. »Woher weißt du das mit Roger? Du hast hinter mir hergeschnüffelt, stimmt’s? Aber seltsamerweise bin ich nicht mal überrascht.«
    Es machte keinen Sinn, wenn er sich das Wort verkniff, erkannte er. Besser sprach er jetzt endlich alles aus. »Wenn einem ein Mensch derart am Herzen liegt wie du mir, dann interessiert man sich für ihn. Dann ist es einem wichtig, dass der andere glücklich ist. Also habe ich es mir zur Aufgabe gemacht herauszufinden, wer dich bei Bittie in die Pfanne gehauen hat. Du hast seinen Namen Kusack gegenüber erwähnt, daher habe ich bei Kusack nachgefragt.«
    »Du hast bei Kusack nachgefragt«, wiederholte sie. »Du weißt, dass Roger derjenige war, dem ich den ganzen Schlamassel zu verdanken habe.«
    Er nickte. »Und offenbar weißt du es ebenfalls.«
    »Ich habe es erst heute nachmittag herausgefunden. Aber offensichtlich weißt du es bereits seit längerem, ohne dass du es für nötig gehalten hättest, mir davon etwas zu sagen.«
    »Am Ende wies alles auf ihn. Ihr beiden hattet Streit, er hatte Zugang zu deinem Büro; zu der Zeit, als du der Sache mit deinem Vater nachgingst, hat er mehrere Telefongespräche nach New Hampshire geführt.«
    »Woher weißt du das mit den Telefongesprächen?«
    »Der Detektiv, den Josh beauftragt hatte, wurde darauf aufmerksam.«
    »Der Detektiv, der Josh beauftragt hatte«, wiederholte sie. »Also weiß auch Josh über die ganze Sache Bescheid. Und keiner von euch hat es als notwendig erachtet, mir vielleicht mal etwas mitzuteilen, nein?«
    »Wir haben dir nichts davon gesagt, weil wir Angst hatten, dass du dann geradewegs zu Thornhill stürmst und ihn mit den Fakten konfrontierst.« Am liebsten, dachte Byron, wäre er selbst längst zu ihm gefahren und hätte ihm die Gurgel umgedreht. »Wir wollten nicht, dass er etwas erfährt, ehe die Untersuchung abgeschlossen ist.«
    »Ihr wolltet nicht, dass er etwas erfährt«, fuhr sie ihn an. »Das ist wirklich bedauerlich; denn ich habe ihn bereits, wie du es schön formulierst, mit den Fakten konfrontiert und somit euren hübschen kleinen Plan durchkreuzt. Ihr hattet nicht das Recht, hinter meinem Rücken zu handeln, mein Leben in die Hand zu nehmen, als wäre ich ein kleines Kind.«
    »Ich habe jedes Recht der Welt, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um dich zu beschützen und dir behilflich zu sein. Genau das habe ich getan, und dabei bleibt es auch.«
    »Ob ich es möchte oder nicht.«
    »Genau. Ich bin nicht Roger Thornhill und habe dich noch nie zu irgendeinem Zweck benutzt.«
    »Nein, du benutzt die Menschen nicht, Byron. Weißt du, was du tust? Du nimmst den Menschen alles weg, du verweigerst ihnen jede Eigenständigkeit. Falls es das ist, was dich in deinem Job derart erfolgreich macht –

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