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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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er mit seiner Klage kommt.«
    »Einverstanden.« Josh warf den Bericht auf den Schreibtisch zurück. »Ich werde den Fall mit derselben Empfehlung an die Rechtsabteilung weiterleiten. Und jetzt…« Seine Bierflasche locker in der Hand, lehnte sich Josh zurück und sah Byron neugierig an, »… erzählst du mir vielleicht, warum du wirklich gekommen bist. Mit derartigen Lappalien wirst du schließlich im Schlaf fertig.«
    Byron rieb sich das Kinn. »Wir kennen uns einfach zu gut.«
    »Eine zehnjährige Freundschaft sollte eigentlich ausreichen. Also, worum geht’s?«
    »Kate Powell.«
    Josh zog erstaunt die Brauen hoch. »Ach ja?«
    »Nicht so, wie du denkst«, sagte Byron ein bisschen zu schnell. »Laura hat mir heute etwas erzählt, was mir einfach nicht mehr aus dem Kopf will. Obgleich ihre alte Firma schwerwiegende Vorwürfe gegen sie erhoben hat, hat man sie bisher nicht angezeigt. Ebensowenig wie sie irgend etwas dagegen unternommen hat. Und immerhin liegt die Sache inzwischen drei Wochen zurück.«
    »Das Ganze macht mich so wütend, dass ich es kaum beschreiben kann.« Zornig stand Josh auf und wanderte auf und ab. »Mein Vater und Larry Bittie haben jahrelang zusammen Golf gespielt. Ich weiß nicht, wie oft er bei uns zu Hause eingeladen war. Er kennt Kate seit ihrer Kindheit.«
    »Hast du mit ihm gesprochen?«
    »Die junge Dame hätte mir beinahe den Kopf abgerissen, als ich es auch nur erwähnte.« Immer noch stirnrunzelnd leerte Josh seine Bierflasche. »Das war ja noch in Ordnung, aber danach hat sie einfach dicht gemacht. Und sie schien derart fertig zu sein, dass ich die Sache fürs erste auf sich beruhen ließ. Übrigens hat uns heute der Doktor zum ersten Mal die Herztöne von dem Baby hören lassen. Das war wirklich doli. Man konnte genau hören, wie es klopfte, ganz schnell und leicht.« Er brach ab, als er Byrons Grinsen sah. »Also, Kate«, setzte er wieder an.
    »Schon gut, ich kann durchaus verstehen, wenn du für eine Minute den Stolz des werdenden Vaters genießen willst.«
    »Aber das ist keine Entschuldigung dafür, meine Cousine hängenzulassen.« Trotz seines offenbar noch nicht abgeklungenen Zorns setzte er sich wieder hin. »Ach ja, außerdem haben wir beschlossen, uns mit Ridgeway außergerichtlich zu einigen. Der gottverdammte Hurensohn hat Laura betrogen, sie ausgenommen wie eine Weihnachtsgans, seine Kinder im Stich gelassen, die Hälfte der Bediensteten unseres Hotels vergrault – und jetzt kriegt er auch noch einen Scheck über eine Viertelmillion von uns, nur damit er uns nicht wegen der fristlosen Kündigung verklagt.«
    »Das ist wirklich bitter«, pflichtete Byron ihm von ganzem Herzen bei. »Aber dafür ist er wenigstens nicht mehr da.«
    »Ich rate ihm, sich auch nie mehr in unserer Nähe blicken zu lassen.«
    »Du könntest ihm jederzeit noch mal die Nase brechen«, schlug Byron begeistert vor.
    »Da hast du recht.« Um sich zu entspannen, ließ Josh langsam seine Schultern kreisen. »Aber ich muss zugeben, in den letzten Wochen hatte ich einfach zuviel am Hals. Und Kate war immer eine so energische, tatkräftige Person. Mit der Zeit hat man sich derart daran gewöhnt, dass man sie sich jetzt gar nicht mehr anders vorstellen kann.«
    »Laura macht sich ernste Sorgen um sie.«
    »Meine Schwester macht sich ständig um alle Menschen Sorgen, außer um sich selbst.« Josh starrte einen Augenblick lang grübelnd geradeaus. »Tatsächlich habe ich es bisher nicht geschafft, zu Kate durchzudringen. Sie spricht einfach nicht über die Sache, zumindest nicht mit mir. Und bisher hatte ich nicht die Absicht, hinter ihrem Rücken zu Bittie zu gehen. Ist es das, was dich beschäftigt?«
    »Diese Dinge gehen mich nichts an. Aber die Sache ist die …« Byron betrachtete sein Bier, ehe er seinen Kopf hob und seine ruhigen, klaren Augen auf Josh richtete. Er hatte das Ganze genauestens durchdacht. »Wenn Bittie tatsächlich entscheiden sollte, sie zu verklagen, wäre es da nicht besser für sie, wenn sie schon jetzt in die Offensive gehen würde?«
    »Du meinst, dass sie ihm mit einem dicken Prozeß wegen ungerechtfertigter Beurlaubung, Einkommensverlust und emotionaler Belastung drohen sollte?«
    Bedächtig leerte Byron ebenfalls seine Bierflasche. »Tja, du bist hier der Rechtsanwalt.«
    Es dauerte den Großteil der Woche, aber am Ende betrat Josh sehr zufrieden mit sich den
Schönen Schein.
Gerade hatte er ein Treffen mit Bittie und sämtlichen Partnern hinter sich gebracht.
    Er

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