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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich all diese lächerlichen Nebensächlichkeiten für dich erledigt habe, noch lange nicht dein Anwalt bin.«
    »Selbst wenn du es bist, hast du deshalb keineswegs das Recht, hinter meinem Rücken zu Bittie zu gehen. Vor allem, da ich dich ausdrücklich gebeten habe, es nicht zu tun.«
    »Das stimmt. Aber als dein Cousin habe ich nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht dazu.«
    Kate war der Ansicht, dass die Erinnerung an ihre familiären Bande ein Schlag unter die Gürtellinie war. Wütend sprang sie auf. »Ich bin kein dummes, unfähiges kleines Kind und lasse nicht zu, dass du mich so behandelst. Ich komme durchaus allein mit dieser Angelegenheit zurecht.«
    »Und wie?« Ebenso kampflustig wie sie sprang auch er von seinem Stuhl. »Vielleicht, indem du die Akten hier nach Farben umsortierst?«
    »Ja, genau.« Da er brüllte, brüllte sie ebenfalls. »Ich mache eben das Beste aus der Situation. Ich fahre mit meinem Leben fort, statt zu jammern und zu heulen, nur weil man gemein zu mir gewesen ist.«
    »Du steckst den Kopf in den Sand und läßt dich fertigmachen.« Er stupste ihre Schultern an. »Du tust, als wäre nichts passiert. Tja, aber das hast du jetzt lange genug praktiziert. Bittie und seine Partner wissen, dass die Gefahr auf Schadenersatzklage besteht.«
    »Dass was besteht?« Sie wurde kreidebleich. »Du hast ihnen erzählt, dass ich sie verklagen will? Oh, mein Gott!« Schwindlig lehnte sie sich an den Schreibtisch an.
    »He!« Er packte ihren Arm. »Setz dich. Hol erst einmal kräftig Luft.«
    »Laß mich in Ruhe. Laß mich, verdammt noch mal, allein. Was hast du bloß getan?«
    »Das, was getan werden musste. Und jetzt komm und setz dich hin.«
    »Gütiger Himmel!« Wütend trommelte sie auf seinen Arm.
    »Wie konntest du es wagen?« Ihr Gesicht war jetzt flammend rot. »Wie konntest du es wagen, ihnen mit einem Prozeß zu drohen?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass du sie verklagen wirst. Es war lediglich eine Andeutung …«
    »Und ich habe dich gebeten, dass du dich in die Sache nicht einmischen sollst. Außer mir geht sie niemanden etwas an.« Sie warf die Arme in die Luft und wirbelte herum. »Wer hat dir diesen Floh ins Ohr gesetzt, Joshua? Dafür bringe ich Margo um.«
    »Margo hatte nichts damit zu tun – obwohl du, wenn du auch nur für fünf Minuten deine Augen aufmachen würdest, erkennen müsstest, wie besorgt sie um dich ist, ebenso wie wir alle.«
    Um nicht Gefahr zu laufen, handgreiflich zu werden, beschloss Josh, seine Hände in den Taschen seiner Jacke zu vergraben. »Ich hätte es gar nicht erst so lange hinausschieben dürfen, aber ich hatte einfach zu viele andere Dinge im Kopf. Wenn Byron nicht vorbeigekommen wäre und mir ins Gewissen geredet hätte, hätte ich wahrscheinlich noch länger gebraucht – aber irgendwann wäre es sowieso fällig geworden.«
    »Halt!« Keuchend hob sie die Hand. »Noch mal. Hast du gesagt, dass Byron De Witt mit dir über mich gesprochen hat?«
    Als er merkte, dass diese Bemerkung ein grober Fehler gewesen war, trat Josh eilig den Rückzug an. »In einem unserer Gespräche ist dein Name gefallen, mehr nicht. Und das hat mich daran erinnert…«
    »Mein Name ist gefallen, aha!« knirschte sie erbost. Sie war lieber wütend als panisch, dachte sie. »Oh, darauf wette ich. Dieser elende Hurensohn. Ich hätte wissen müssen, dass er nicht die Klappe halten kann.«
    »Inwiefern?«
    »Tu nicht so, als wüsstest du nicht genau Bescheid. Und jetzt hau endlich ab.« Ihr Stoß war derart heftig und unerwartet, dass er tatsächlich nach hinten stolperte. Ehe er sich gefangen hatte, war sie bereits an ihm vorbei aus dem Büro gestürmt.
    »Einen Augenblick! Ich bin noch nicht fertig«, brüllte er ihr nach.
    »Fahr zur Hölle«, schrie sie über die Schulter zurück, woraufhin mehrere Kundinnen nervös zusammenfuhren. Mit einem flammenden Blick auf Margo rannte sie durch die Ladentür hinaus.
    »Tja.« Mit einem gezwungenen Lächeln packte Margo die Einkäufe einer verblüfften Kundin ein. »Das macht achtunddreißig dreiundfünfzig. Und hier ist Ihr Wechselgeld.« Immer noch lächelnd drückte sie der Dame einen Dollar siebenundvierzig in die Hand. »Die Vorstellung war gratis. Bitte schauen Sie doch bald mal wieder bei uns herein.«
    Mit der Vorsicht eines Mannes, der drohende Schwierigkeiten erkannte, wenn sie ihm aus sinnlichen, blauen Augen entgegenloderten, trat Josh an den Tresen. »Tut mir leid.«
    »Entschuldigen kannst du dich später«, sagte

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