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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hinzu.
    »Schuldzuweisungen erfolgen für gewöhnlich dann, wenn ein Fehler gemacht worden ist.«
    »Genau das meine ich.« Sie hätte wissen müssen, dass es nicht leicht würde. Nip oder Tuck lag schnarchend auf ihrem Bein, so dass sie, um etwas zu tun zu haben, mit den Fingern über seinen Schädel fuhr. »Wir – das heißt ich – springe für gewöhnlich nicht mit einem Mann ins Bett, der fast ein Fremder für mich ist.«
    »Wir waren auf dem Weg zum Fußboden und nicht ins Bett«, erinnerte er sie. Immer noch fiel es ihm schwer, in die Küche zu gehen, ohne daran zu denken, was hätte sein können, wäre sie nicht plötzlich kollabiert. »Und außerdem habe ich das auch nicht angenommen. Wenn es so wäre, läge dein letztes sexuelles Abenteuer wohl kaum zwei Jahre zurück.«
    Die Kinnlade klappte ihr herunter, und sie starrte ihn entgeistert an. »Wie kommst du denn auf die Idee?«
    »Du hast davon gesprochen, als ich versuchte, dich auszuziehen«, sagte er in lockerem Ton.
    Sie klappte den Mund wieder zu. »Oh. Tja, das beweist nur, wie richtig es ist, wenn ich sage, dass das neulich ein Ausrutscher war.« Unbehaglich beobachtete sie, wie er erst einen und dann den anderen Welpen auf den Boden setzte, wo sie beide gemütlich weiterschliefen, als hätte er sie nicht bewegt. »Hormone, weiter nichts.«
    »Aha.« Ohne sie auch nur zu berühren, beugte er sich vor, bis sein Mund federleicht auf ihren Lippen lag.
    Kate spürte, wie ihr Hirn abschaltete. Aber was sollte es, schließlich brauchte sie Abwechslung, oder etwa nicht? Ein Ventil für all die Anspannung. Am vernünftigsten wäre es, sie schlänge ihre Beine um seinen Leib und ließe es geschehen.
    »Hormone«, wiederholte sie und begrub ihre Finger in seinem Haar.
    »Halt die Klappe, Kate.«
    »Okay.«
    Wunderbare, sengende Hitze wallte in ihr auf. Bis zu diesem Augenblick hatte sie gar nicht gemerkt, wie kalt ihr war. Bis seine unrasierten Wangen ihre Haut berührten, hatte sie nicht gewusst, wie weich sie war. Oder wie herrlich es sein konnte, weich zu sein.
    Sie stieß einen dankbaren, wohligen Seufzer aus, als er mit seinen Händen unter ihrem T-Shirt erst über ihren Rücken und dann über ihre prickelnden Brüste fuhr. Das Flattern seiner Daumen auf ihren Nippeln löste eine neue Hitzewelle aus, sie lehnte sich zurück, zog seinen Kopf zu sich herab und wartete darauf, dass sein Mund die Arbeit seiner Finger übernahm.
    Während er durch den dünnen Baumwollstoff an ihren Brüsten sog, erging er sich in quälenden Gedanken an das Gefühl, an den Geschmack von ihrer Haut. Sie war so ungeheuer schmal. Dieser knochige, jungenhafte Körper entsprach nicht im geringsten seinem Ideal. Ihre Hüften wiesen nicht die geringste Rundung auf, und ihre Brüste waren winzig klein.
    Und fest und warm.
    Die Art, wie sie sich an ihm rieb, der zittrige Eifer einer Frau, die bereits kurz vor der Erfüllung stand, erregten ihn. Er wollte, musste sie nach hinten werfen, sie ihrer Kleider entledigen und in sie eintauchen, bis erst sie und dann er selber schrie.
    Statt dessen küsste er sie wieder auf den Mund und schob eine Hand in ihre Jeans, bis sie im freien Fall über den Rand der Klippen zu stürzen begann. Als sie erschauerte und dann leblos in sich zusammensank, musste er sich zwingen, weiter zu atmen.
    Himmel, dachte er, hoffentlich verlor er nicht gleich vollends den Verstand.
    Sie brauchte einen Augenblick, bis sie merkte, dass er sie nur noch in den Armen hielt. »Was?« stieß sie hervor. »Warum?«
    Er sah sie lächelnd an. »Eigentlich möchte ich nicht, dass es nur an den Hormonen liegt. Und zwar weder bei dir noch bei mir.« Er schob sie ein Stückchen von sich, sah ihr gerötetes Gesicht und den verhangenen, schwerlidrigen Blick. »Besser, ja ?«
    »Ich denke nicht …« Ihr Hirn war immer noch wie tot. »Ich weiß nicht – willst du nicht… ?«
    Der Kuß, den er ihr gab, schmeckte nach dunkler, wirbelnder Frustration. »Ist deine Frage damit beantwortet?«
    »Du versuchst, mich zu verwirren.« Zusammen mit dem Denkvermögen kehrte ihre Wut zurück. »Das ist vollkommen pervers!«
    Wieder lächelte er. »Himmel, du kannst wirklich eine Nervensäge sein. Hör mir zu, Katherine. Ich will dich. Ich habe nicht den blassesten Schimmer, warum, aber ich will dich mehr als alles andere. Wäre ich meinem ersten Instinkt gefolgt, dann lägst du jetzt splitternackt hier auf dem Boden, und es ginge mir deutlich besser als so. Aber ich will verdammt sein, wenn ich

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