Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
zweckmäßigen Autos fuhr. Sie wollte ihm lediglich für seine Hilfe danken, ehe sie unter dieses peinliche Kapitel ihres Lebens einen Schlussstrich zog.
    Während sie überlegte, was sie am besten sagen sollte, wandte sie sich entschlossen der Haustür zu. Sie würde lässig sein, freundlich und gut gelaunt. Am besten wäre es, sich lustig und angemessen dankbar zu zeigen für seine Hilfsbereitschaft – dann würde sie wieder gehen.
    Sie atmete tief ein, trocknete die schweißnassen Hände an ihren Hosenbeinen ab, klopfte und lachte über sich. Bei dem Lärm der Musik hätte sicher nicht mal Superman etwas gehört. Also drückte sie den Klingelknopf. Als mit einem Mal die blecherne Melodie von
Hail, Hail, the Gangs All Here
an ihre Ohren drang, rang sie schockiert nach Luft, ehe sie abermals zu lachen begann. Dann klingelte sie ein zweites und ein drittes Mal.
    Schließlich kam er, verschwitzt und sexy ohne jedes Maß, in fleckigen Shorts und einem ärmellosen Sweatshirt an die Tür.
    »Der Klingelton gefällt mir nicht«, begrüßte er sie ohne große Umstände. »Aber ich kann ihn erst ändern, wenn das Haus mir gehört.«
    »Ich wette, das sagst du jedesmal.« Sie gestattete sich einen langen, genüßlichen Blick. »Habe ich vielleicht bei einem Ringkampf oder ähnlichem gestört?«
    »Gewichtheben.« Er trat einen Schritt zurück. »Aber hereinspaziert.«
    »Hör zu, ich kann gerne später wiederkommen, wenn du nicht gerade mit dem Hieven von irgendwelchen Eisenstangen beschäftigt bist.« Himmel, er war erstaunlich muskulös. An jedem Körperteil. Weshalb hatte sie das noch nie bemerkt?
    »Ich war sowieso fast fertig. Auch einen Schluck?« Er hielt ihr eine Flasche Sprudel hin, und als sie den Kopf schüttelte, hob er sie an seinen Mund. »Wie fühlst du dich?«
    »Gut. Darum bin ich ja hier. Um …« Er beugte sich dicht über sie, machte die Haustür zu und brachte sie dadurch aus dem Konzept. »Um zu sagen, dass es mir wieder bessergeht. Und um mich zu bedanken für … für alles. Für die Blumen. Sie waren unglaublich schön.«
    »Irgendwelche Rückfälle?«
    »Nein. Es war wirklich nicht so schlimm.« Sie zuckte mit den Schultern, rieb ihre Handflächen aneinander und fuhr dozierend fort: »Jeder zehnte Amerikaner hat irgendwann einmal ein Magengeschwür. Und zwar gleichmäßig auf sämtliche sozioökonomische Schichten verteilt. Es gibt keinen eindeutigen Beweis dafür, dass nur Menschen mit viel Stress und vollgestopften Terminkalendern betroffen sind.«
    »Ach, haben wir ein paar Nachforschungen angestellt?« Ein Lächeln flatterte um seinen Mund.
    »Nun, das schien mir das Logischste. Alles in allem gesehen.«
    »Aha. Aber haben deine Nachforschungen vielleicht zumindest ebenfalls enthüllt, dass vor allem chronisch nervöse Menschen besonders anfällig für derartige Geschwüre sind?«
    Sie vergrub ihre rastlosen Hände in den Hosentaschen. »Nun ja …«
    »Setz dich doch.« Er winkte in Richtung des einzigen Sessels, ehe er die Musik ein wenig leiser drehte.
    »Ich kann nicht bleiben. Meine Tante und mein Onkel kommen heute heim.«
    »Aber sie sind frühestens um halb drei am Flughafen.«
    Natürlich wusste er genau Bescheid. Sie merkte, dass sie nervös ihre Finger knetete, und atmete zu ihrer Beruhigung tief durch. »Ja, aber ich habe noch zu tun, genau wie du. Also werde ich einfach …«
    Weiteres Stottern wurde durch plötzliche Kratzgeräusche und das überraschende Auftauchen zweier auf sie zurennender gelber Fellbündel erspart. »Ach, du meine Güte!« Automatisch ging sie in die Knie und fing die glückselig taumelnden Welpen auf. »Ach, was seid ihr goldig! Seid ihr niedlich. Schau mal – wie süß!«
    Als Antwort fuhren ihr die beiden Kleinen eifrig mit nassen Zungen übers Gesicht, jaulten und krabbelten stolpernd übereinander, um noch näher zu gelangen.
    »Das sind Nip und Tuck«, informierte Byron sie, während er ebenfalls in die Hocke ging.
    »Und welcher ist welcher, wenn ich fragen darf?«
    Er versetzte einen der Welpen in Ekstase, indem er ihm den haarigen Bauch zu kraulen begann. »Keine Ahnung, aber ich denke, dass sich das im Laufe der Zeit herausstellen wird. Ich habe sie erst seit ein paar Tagen.«
    Kate nahm ein kleines Knäuel auf den Arm und vergaß, dass sie in Eile war. »Was für eine Rasse ist es denn?«
    »Ein bisschen von diesem und ein bisschen von jenem. Teils Golden Retriever, teils Labrador.«
    Ehe der zweite Welpe von ihrem Schloss herunterkrabbelte, gab

Weitere Kostenlose Bücher