So hoch wie der Himmel
ziemlich albern.
»Nein, geh du lieber zu deinen Eltern und beichte ihnen, was vorgefallen ist.« Margo stieß einen Seufzer aus. Nur mit Mühe unterdrückte sie ihre Verzagtheit. »Ich werde sehen, was ich bei Josh erreichen kann.«
Sie ließ ihm eine Stunde Zeit, während der sie ihr Bestes zur Verschönerung ihres Äußeren unternahm. Bevor sie einem wütenden Stier gegenübertrat, war es sicher das Vernünftigste, sich in Schale zu werfen.
Er telephonierte, als sie sein Büro betrat, und hob nicht einmal den Kopf. Soviel also, dachte sie, zu einer Fünfhundert-Dollar-Sitzung im Schönheitssalon! Wortlos trat sie vor seinen Schreibtisch und wartete, dass er das Telephongespräch beendete.
Also, das hatte geklappt mit der Angstmacherei, bemerkte er. Ihr wildes Temperament war eine der Eigenschaften, die er an ihr liebte. Aber während der letzten Wochen hatte er registriert, wie sie dieses Temperament zügelte, um sich mit Leidenschaft und Energie etwas Eigenes aufzubauen. Und es tat ihm weh, dass sie mit einer einzigen idiotischen Aktion alles aufs Spiel setzte, was ihr so am Herzen lag.
»Ja, ich habe gesagt, für ein ganzes Jahr. Sämtliche Abteilungen. Ich verfasse noch ein entsprechendes Memorandum und schicke es Ihnen bis morgen zu.« Er legte den Hörer auf und trommelte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte.
»Sag mir, was ich machen muß«, bat sie kleinlaut. »Falls eine Entschuldigung etwas nützt, fahre ich sofort hin und entschuldige mich bei ihr.«
»Gib mir einen Dollar.«
»Was?«
»Gib mir einen blöden Dollar!«
Verwundert zog sie ihren Geldbeutel hervor. »Ich habe keinen einzelnen. Tut es ein Fünfer auch?«
Ungeduldig riß er ihr den Schein aus der Hand. »Jetzt bin ich dein offizieller Rechtsberater, und als solcher gebe ich dir den Rat, nichts, aber auch gar nichts von dem, was vorgefallen ist, zuzugeben. Du wirst dich für nichts entschuldigen, weil du nichts verbrochen hast. Außerdem weißt du überhaupt nicht, wovon sie spricht. Und wenn du mir jetzt erzählst, dass noch sechs weitere nackte Frauen und drei Angestellte in der Nähe waren, als ihr sie in den Schrank verfrachtet habt, dann bringe ich dich um.«
»Nein, nein niemand war dort. Schließlich sind wir keine Schwachköpfe.« Noch während sie sprach, verzog sie das Gesicht. »Ich weiß, du hältst uns dafür – aber so blöd sind wir auch wieder nicht, so etwas vor Zeugen abzuwickeln. In der Tat haben wir es extra so bewerkstelligt, dass sie möglichst lange in dem Schrank festsaß.« Als er schwieg, sah sie ihn eisig an. »Warst du nicht derjenige, der Peter die Nase gebrochen hat?«
»Ich konnte es mir eben leisten, meinem Wunsch nachzugeben.«
»Was mal wieder typisch ist. Der Templeton-Erbe kann sich benehmen, wie er will, ohne die geringsten Konsequenzen bedenken zu müssen.«
In seinen Augen blitzte es gefährlich. »Sagen wir es einfach so: Ich suche mir mein Schlachtfeld mit Bedacht!«
Am besten gab sie die Auseinandersetzung auf. Schließlich ging es augenblicklich weder um Joshs Einstellung noch um seine Position. »Also, wie groß sind meine Schwierigkeiten?« fragte sie. »Ich weiß, dass du vor Gericht nicht zugelassen bist, so dass mir die Investition von fünf Dollar nicht viel nützen wird, falls die Sache wirklich vor den Richter kommt.«
»Hängt davon ab, wie starrsinnig sie ist.« Er holte tief Luft. Der kleine Seitenhieb auf seine Stellung war schließlich nicht neu für ihn. »Offiziell wird man sich bei Templeton schockiert und betrübt darüber zeigen, dass es, während sie Gast bei uns war, zu einem derartigen Zwischenfall kommen konnte. Wir werden sie für die Unannehmlichkeiten und den Streß durch einen ein Jahr lang gültigen Gutschein für die Benutzung sämtlicher Einrichtungen des Centers entschädigen. Dies und die Tatsache, dass ein Bekanntwerden der Umstände ihr sicher peinlich sind, reichen vielleicht aus, sie in Schach zu halten.«
Josh knüllte die Fünf Dollar-Note zusammen, ehe er sie auf den Schreibtisch fallen ließ. »Vielleicht gibt sie sich ja damit zufrieden, dich und deinen Laden weiterhin ringsum schlecht zu machen. Und da sie über einen ausgedehnten Bekanntenkreis verfügt, tut ein Boykott dir vielleicht tatsächlich weh.«
»Das werden wir überleben.« Ein wenig ruhiger rieb sie sich die Arme. Sie war gekommen, um sich bei Josh zu entschuldigen, und das wollte sie hinter sich bringen. »Tut mir leid. Ich weiß, diese dumme Angelegenheit war – ist –
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