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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Die erste vierteljährliche Steuervorauszahlung wird bald fällig, und die Verkaufszahlen gehen ständig zurück.«
    »Wie stark?«
    »So wie in den ersten beiden Wochen ist der Umsatz nicht geblieben. Kate sagt, dass Candy sicher nur einen Teil dieses Schadens verursacht hat – sie meint, dass nach einer Geschäftsgründung zunächst immer ein Rückgang zu verzeichnen ist. Hoffentlich habe ich keinen Fehler gemacht, so viel Geld in diesen Empfang zu investieren, solange noch nicht einmal die Deckung der täglichen Unkosten sicher ist. Also, deine Hände sind einfach himmlisch.«
    »… hat bisher noch jede Frau gefunden!«
    »Das Kollier, das versteigert werden soll, war mit achttausendfünfhundert Dollar zum Verkauf vorgesehen. Eins der teuersten Stücke aus unserem Inventar.«
    »Was sich hervorragend steuerlich absetzen läßt …« »Das meinte Kate auch.« Ihre Stimme wurde heiser, als er ihr die Spannung aus den Schultern walkte. »Ich bin es leid, ständig Angst zu haben, Josh.«
    »Klar.«
    »Früher hatte ich nie solche Sorgen. Und jetzt erschreckt mich alles.«
    »Sogar ich.«
    »Hmm.« Zum Leugnen hatte sie nicht mehr die Kraft. »Auf keinen Fall will ich schon wieder alles vermasseln.«
    »Das erlaube ich auch gar nicht.« Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuß aufs Schulterblatt. »Und jetzt schlaf, Margo. Keine Angst, du bist auf dem rechten Weg.«
    »Laß mich nicht allein«, murmelte sie noch, ehe sie in sich zusammensank.
    »Habe ich das je getan?«

11
    Der Empfang müßte eigentlich perfekt laufen. Margo hatte jedes noch so kleine Detail des Abends genauestens geplant. Es vergingen Stunden, bis sie sich mit der Präsentation der Waren, der Aufstellung der Häppchen, der Position der Harfenspielerin, die derzeit mit dem Stimmen ihres Instruments beschäftigt war, zufrieden gab.
    Sie hatte das Schaufenster umdekoriert, worin nur noch das Perlenkollier neben ein paar sorgsam ausgewählten schimmernden Flakons, glitzernden Schmuckdosen und farbenfrohen Seidenschals prangte.
    Das vergoldete Geländer der Empore schmückte eine entzückende Lichterkette. Ihre Mutter hatte Herbstblumen und Rosen aus dem Templetonschen Gewächshaus in Vasen und Amphoren arrangiert und auf der winzigen Terrasse üppig bepflanzte Kupfertöpfe und bunte Tonschalen aufgestellt.
    Margo selbst hatte den gesamten Laden auf Hochglanz poliert.
    Es ging einfach darum, nichts zu vergessen, sagte sie sich, während sie sich eine Zigarette anzündete. In erster Linie musste sie die Kontrolle behalten.
    Hatte sie vielleicht doch irgend etwas übersehen?
    Sie drehte sich um und betrachtete sich in der dekorativen Spiegelwand. Ihr Blick fiel auf dasselbe kurze schwarze Kleid wie bei ihrem ersten Abendessen nach ihrer Rückkehr nach Templeton House. Der Ausschnitt, ein tiefes Quadrat, bildete den perfekten Rahmen für das Perlenkollier. Sie hatte es als cleveren Schachzug angesehen, die Kette wieder aus dem Schaufenster zu nehmen und sie statt dessen auf weichem, weiblichen Fleisch zur Schau zu stellen. Die Wahl des Stückes für die Auktion war ein Volltreffer.
    Nicht nur, weil das Kollier ungemein schmeichelte, überlegte sie, sondern weil es sie an einen Lebensabschnitt erinnerte, den sie ein für allemal abgeschlossen hatte: an einen einsamen alten Mann, dem sie eine Stütze gewesen war.
    Es kam schließlich selten vor, dass Margo Sullivan ihr Herz sprechen ließ und etwas aus Freundlichkeit statt aus Berechnung tat.
    Wobei es Dutzende von Margos gab, stellte sie mit der Zeit fest. Beinahe neunundzwanzig Jahre hatte sie gebraucht, um zu erkennen, dass die eine jede Warnung in den Wind schlug, und die andere sich endlos in idiotischen Ängsten erging. Dann war da die Margo, die wusste, wie man einen antiken Tisch einwachste, und die andere, die den ganzen Tag über mit einem Stapel Modezeitschriften herumlungerte. Diejenige, die das größte Vergnügen beim Kauf eines Art-nouveau-Gefäßes empfand, um hinterher seinen Anblick zu Hause auf einem Regal zu genießen. Und diejenige, die es richtig kribbelte, wenn ihr der Verkauf desselben Gegenstandes gelang. Überdies die Margo, die mit einem Lächeln Männer jeden Alters in den Wahnsinn trieb.
    Und diejenige, in deren Herz unvorhergesehenermaßen nur noch Platz für einen war.
    Wo blieb er nur? Krank vor Aufregung steckte sie sich eine weitere Zigarette zwischen die Lippen. Schließlich war es beinahe soweit und sie standen abermals kurz vor der Stunde Null. Er sollte hier an ihrer

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