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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bestätigte liebkosend ihrer beider Vereinigung.
    Dann hob sie ihre Hände wieder, fuhr sich durchs Haar und begann den wilden Ritt.
    Sie ritt ihn hart und schnell und gnadenlos und trieb sich selbst zum Höhepunkt. Seine eigene Lust trübte ihm die Sicht. Aber er wusste, nie zuvor hatte er etwas Herrlicheres als Margo in ihrer Leidenschaft gesehen.
    Als sie mit einem Schrei auf ihm zusammenbrach, die Hände in seinen Schultern vergrub und ihr Haar wie einen Vorhang auf ihn warf, blieb ihm keine Wahl, als sich ganz in ihr zu verströmen.
    »Warum habe ich immer, wenn ich mit dir schlafe, das Gefühl, als stürze ich von einem Berg?« Margo erwartete keine Antwort. Sie dachte, dass Josh schlief oder aber ins Koma verfallen war, doch wider Erwarten rührte er sich, ehe er mit den Lippen über die Rundungen ihrer Brüste strich.
    »Weil du und ich zusammen gefährlich sind, Herzogin. Außerdem bin ich schon wieder heiß.« Er knabberte sich zu ihrem warmen, vollen Mund empor.
    Sie schlang ihre gewichtslosen Arme um seinen Leib. »So war es noch nie für mich.« Durch den Nebel des erneut aufwallenden Verlangens hindurch nahm sie die Veränderung ihrer Gefühle wahr. »Jetzt verstehe ich allmählich, was das bedeutet.«
    »Egal!« Er wollte nicht denken, wollte einzig mit ihr Zusammensein.
    »Ist es nicht. Und zwar weder für dich noch für mich.« Mit einemmal unsicher, umfaßte sie sein Gesicht und zwang ihn, sie anzusehen. Sein Blick drückte Hitze und ein wenig Ärger aus. »Ich denke, dass wir darüber reden sollten.«
    »Es ist wohl kein Geheimnis, dass es für jeden von uns bereits andere Partner gab.«
    Das stimmte. Doch zugleich stand fest, dass sie trotz ihrer gelegentlichen Liebhaber nicht das männermordende Monster war, als das die Zeitungen sie hinstellten.
    »Wir müssen darüber reden«, wiederholte sie.
    »Ich habe dir keine Fragen gestellt, Margo. Mit welchen oder mit wie vielen Männern auch immer du in der Vergangenheit zusammengewesen bist, geht mich nichts an. Mich interessiert einzig die Gegenwart. Und jetzt gibt es nur noch mich!«
    Unter anderen Umständen hätte der kühle, selbstsichere Ton, in dem er sprach, sie zumindest irritiert. Typisch Joshua Conway Templeton – ich sehe etwas, will es und nehme es mir. Aber sie lagen immer noch auf dem gemeinsamen Lager, waren immer noch in die Wärme des anderen eingehüllt. »Es gab nicht so viele, wie du vielleicht denkst, Josh. Ich habe nicht mit jedem Mann geschlafen, mit dem ich ausgegangen bin.«
    »Wunderbar. Ich habe auch nicht mit jeder Frau geschlafen, mit der ich beim Essen war«, schnauzte er, drehte sich um und befreite sich von ihrem Haar. »Auf jeden Fall interessiert mich, wie gesagt, einzig das Heute und Morgen. Meinst du, darauf könnten wir uns einigen?«
    Sie wollte nichts mehr, als mit ihm einig sein. Aber es war seine Ungeduld, die kalte Beherrschtheit seines Tons, die ihr verriet, dass er alles andere als einig mit ihr war. »Josh, bisher hat mich mein Ruf wenig geschert. Aber jetzt … inzwischen ist es mir wichtig, was man von mir denkt. Was du von mir denkst!« Da sie plötzlich fröstelte, setzte sie sich auf und schlang sich ihre Arme um den Leib. »… weil du mir wichtig bist. Und ich weiß einfach nicht mehr ein noch aus. Als es sich nur um bloßen Sex handelte …«
    »Für mich war es schon immer was anderes als bloßer Sex.«
    »Das wusste ich nicht«, sagte sie. »Mir war nicht klar, was du fühltest oder was ich selbst empfand, bis mir die Erkenntnis kam. Das Ganze ist so entscheidend. Es macht mir eine Heidenangst.«
    Nicht nur, was sie sagte, sondern wie sie es sagte, überraschte ihn. Sie war erregt, betrübt, verwirrt. All diese Gefühle mussten wohl für Margo neu sein, wenn es um die Beziehung zwischen den Geschlechtern ging.
    »Du hast Angst?«
    »Ich bin vollkommen außer mir«, krächzte sie, stand auf und riß einen Morgenmantel aus dem Kleiderschrank. »Und darüber kann ich mich nicht freuen.«
    »Genausowenig wie ich.«
    Sie sah ihn über die Schulter fragend an. Da lag er wie ein langes, geschmeidiges Tier, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, ein geradezu selbstzufriedenes Grinsen im Gesicht. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn schlagen oder sich auf ihn stürzen sollte, damit er sie abermals verschlang.
    »Was, genausowenig wie du?«
    »Du hast eine Heidenangst und freust dich nicht darüber. Ich auch nicht.«
    Sie knotete den Gürtel ihres Morgenmantels zu und drehte sich zu Josh herum.

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