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So kuesst nur ein Millionaer

So kuesst nur ein Millionaer

Titel: So kuesst nur ein Millionaer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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an.
    Patrick öffnete die Tür. Damit hatte sie nicht gerechnet, denn üblicherweise spielte er am Samstagvormittag mit seinen Kollegen Golf.
    Er schien über ihren Anblick genauso erfreut zu sein wie sie über seinen, nämlich gar nicht. Das überraschte sie dann doch.
    „Guten Morgen. Du bist heute nicht auf dem Golfplatz?“
    „Nein, wie du siehst.“
    War er ihr gegenüber immer so kurz angebunden gewesen? Sie versuchte, sich an früher zu erinnern, aber sie konnte nur an Ryan denken, vor allen Dingen an den Kuss, den er ihr vor ihrer Haustür zum Abschied gegeben hatte. „Ich muss mit Beth sprechen.“
    „Sie ist nicht da. Kauft ein.“
    Nicole war, als sehe sie ihn zum ersten Mal. War er immer so klein und schmächtig gewesen? Und sein aschblondes Haar, wurde das nicht schon grau? Ob er es färbte?
    „Willst du reinkommen und auf sie warten?“, brachte er mürrisch heraus.
    Ihr blieb nichts anderes übrig. „Ja. Danke.“
    „Kaffee?“
    Nur zu gern, sie hatte kaum geschlafen. „Danke, nein, nichts mit Koffein für mich zurzeit.“
    „Sehr vernünftig.“
    Eine unbehagliche Stille breitete sich aus. Auch das war sie nicht gewohnt. Bisher hatte sie sich mit Patrick immer wohlgefühlt, auch weil sie sich bemüht hatte, ihn nicht merken zu lassen, wie sehr sie die Trennung getroffen hatte.
    Doch jetzt ging es um Wichtigeres. Sie wollte nicht mehr schweigen. „Patrick, ich muss es wissen. Wollt ihr mein Kind immer noch adoptieren?“
    Er trank einen Schluck Kaffee und sah sie dabei nicht an. „Beth will unbedingt ein Kind. Nur deshalb ist sie noch bei mir.“
    Das hörte sich nicht gut an. Ryan hatte recht. Die Ehe der beiden steckte in ernsthaften Schwierigkeiten, die ein Kind auch nicht aus der Welt schaffen konnte. „Das kann ich mir nicht vorstellen.“
    „Es ist aber so. Du scheinst deine Schwester überhaupt nicht zu kennen. Dir zeigt sie nur ihre guten Seiten. Aber eigentlich tut sie nur das, was ihr selbst nützt.“
    „Vielleicht solltet ihr mal zur Eheberatung gehen.“
    „Das hat keinen Sinn. Denn sie wird nie zugeben, dass auch sie etwas falsch macht.“
    Stimmt. Beth war eine Perfektionistin. Fehler würde sie nie eingestehen.
    Aus zusammengekniffenen Augen sah Patrick sie an „Du warst gestern Nacht mit ihm zusammen, was? Auf alle Fälle bist du mit ihm weggefahren.“
    Was sollte das? Verwirrt sah sie ihn an. „Ryan? Ja, wir sind zusammen gefahren.“
    „Mach dir nichts vor. Er will nur sein Kind. Du bist ihm vollkommen egal.“
    Das tat weh. „Woher willst du das wissen?“ Vielleicht hatte er recht. Vielleicht hatte Ryan nur deshalb mit ihr geschlafen. Aber das konnte nicht sein. Seine Leidenschaft war nicht gespielt gewesen.
    „Du warst doch immer die schlauere von euch beiden Schwestern. Da solltest du diesen Kerl doch durchschauen können.“
    Was sollte das? War das wirklich der Mann, in den sie sich im College unsterblich verliebt hatte? „Es geht jetzt nicht um Ryan, Patrick. Ich muss wissen, ob du ein Kind lieben könntest, das nicht dein eigenes ist.“
    „Das ist Beths Entscheidung.“
    „Damit hast du meine Frage nicht beantwortet.“
    Verbissen starrte er in den Kaffeebecher. „Eine andere Antwort kann ich dir nicht geben.“
    Mehr und mehr kam Nicole zu der Überzeugung, dass Patrick das Kind nicht mit offenen Armen aufnehmen würde, sollte sich Beth dafür entscheiden. Vielleicht war es sogar verständlich, dass er nicht das Kind eines anderen Mannes aufziehen wollte. Patrick hatte schon immer besonderen Wert auf seine eigenen Sachen gelegt, fiel ihr jetzt ein. Sie hatte nie seinen Wagen fahren dürfen, er hatte nie mit ihr einen Nachtisch geteilt oder sie auch nur sein Essen probieren lassen. Was Sein war, war Sein . Punkt. Seltsam, dass ihr das früher nie aufgefallen war.
    „Ich hätte dich heiraten sollen“, murmelte er.
    Was? Fassungslos sah Nicole ihn an. Wie sehr hatte sie sich früher nach diesen Worten gesehnt, und jetzt empfand sie sein Verhalten nur noch als abstoßend. Wie konnte er so etwas auch nur denken, geschweige denn aussprechen? Wie konnte er Beth so etwas antun?
    Was für ein schäbiger Kerl er doch war. Wie hatte sie sich jemals in ihn verlieben können? „Wann wollte Beth zurückkommen?“
    In diesem Augenblick kam ein Wagen die Einfahrt hoch, und Patrick hob den Kopf. „Das wird sie sein.“ Er stand auf und ging nach oben.
    Auch Nicole erhob sich. So schwer es ihr fiel, sie musste mit Beth sprechen. Sie musste endlich Klarheit haben.

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