So reich, so sexy … (Baccara) (German Edition)
Atraeus, das etwas zurückgesetzt auf einen zerklüfteten Felsvorsprung gebaut war. Es war drei Stockwerke hoch – und erfüllte damit nicht im Geringsten die Vorstellung, die man sich normalerweise von einer Strandhütte machen würde. Die ausladende Teakholzkonstruktion mit ihren Panoramafenstern sowie den ausgefallenen Kurven und Winkeln erweckte den Anschein eines riesigen Schiffes, das aus den Felsen heraus segelte. Von dort oben hatte man sicherlich einen grandiosen Ausblick.
„Alles in Ordnung mit dir?“ Zane trat hinter sie.
Sie wirbelte herum. „Du hältst mich gefangen, aber sonst ist alles bestens.“
„Du bist keine Gefangene“, entgegnete er belustigt. „Ich habe sogar einen Butler und eine Köchin für unseren Aufenthalt hier eingestellt.“
„Oh, prima. Eine politisch korrekte Entführung.“
Er ging nicht auf ihre Bemerkung ein. „Falls du hungrig bist: Marta erwartet uns bestimmt schon mit dem Mittagessen.“
Zane war erleichtert, dass Lilah ihm schließlich doch draußen bei dem reichhaltigen Lunch Gesellschaft leistete, nachdem sie geduscht und sich umgezogen hatte. Nachdenklich sah er sie an.
Das Ferienhaus auf Ambrus war sehr luxuriös, und er hätte sicher vielen Frauen damit imponieren können. Doch bisher war er noch nicht in Versuchung geraten, jemanden mitzubringen. Lilah war sein erster Gast. Allerdings schien ihr das nicht bewusst zu sein.
Doch er fühlte sich sehr zu ihr hingezogen und mochte alles an ihr – sogar die Art, in der sie ihn immer wieder wütend machte. Sein Entschluss stand fest: Er wollte, dass sie ihm gehörte. Zwar konnte sie sich im Moment scheinbar noch nicht eingestehen, dass sie genau dasselbe wollte, aber er war zuversichtlich, ihre Meinung ändern zu können. Selbst wenn sie das Gegenteil behauptete, für ihn lag klar auf der Hand, dass sie ihn begehrte.
Lucas hatte seine Chance gehabt und sie nicht genutzt. Von nun an würde er keinem anderen Mann gestatten, sich an Lilah heranzumachen, dachte Zane voller Leidenschaft. Im gleichen Moment wunderte er sich selbst über seinen abrupten Sinneswandel. Auf einmal war es ihm ernst damit, sich auf eine Beziehung einzulassen … Dabei hatte er keine Ahnung, wie diese Beziehung aussehen und wie lange sie andauern würde. Er wusste ja noch nicht einmal, ob Lilah überhaupt bereit war, es mit ihm zu versuchen. Doch er zumindest war fest entschlossen, einen Versuch zu wagen.
Schließlich legte Lilah die Gabel beiseite und unterdrückte ein Gähnen. „Ich muss mich wohl einen Moment hinlegen.“
Zane unterdrückte das Verlangen, ihr zu folgen. Wenn er sie jetzt zu ihrem Bett tragen würde, was er am liebsten getan hätte, würde das auf Lilah sicher nicht den gewünschten Eindruck machen. Sie fand immer noch, dass er sie auf dem Flughafen gekidnappt hatte. Wenn er mehr als nur eine heiße Affäre mit ihr wollte, musste er clever sein – und erwachsener vorgehen. Er musste noch ein wenig warten, ihr mehr Zeit geben. Bisher traute sie ihm noch nicht. Und er ihr auch nicht.
Als Lilah erwachte, war die Sonne bereits untergegangen – und die Luft erfüllt von einem köstlichen Duft nach Gewürzen und Gebackenem.
Nachdem sie sich im komfortablen Bad frisch gemacht und ihr Haar zu einem Knoten hochgebunden hatte, warf sie einen skeptischen Blick auf den zerknitterten Inhalt ihres Koffers. Wenn sie tatsächlich einem zweitägigen leidenschaftlichen Intermezzo entgegensah, würde sie sich dementsprechend sexy kleiden müssen. Also entschied sie sich für ein elfenbeinfarbenes Baumwollkleid mit verführerischem Ausschnitt und ein kurzes Seidenjäckchen. Dazu wählte sie ein Paar Perlenohrstecker und verwandte gute zehn Minuten auf ihr Make-up. Etwas nervös verließ sie schließlich ihr Zimmer.
In den kommenden zwei Tagen würde sie ihre Hochzeitspläne beiseiteschieben und sich in ein sinnliches Abenteuer stürzen. Leider musste sie dafür improvisieren, denn sie hatte keine Ahnung, was passieren würde, wenn sie sich auf eine zügellose Affäre mit einem für die Ehe völlig ungeeigneten Mann einließ.
Zane wartete bereits auf der Terrasse auf sie. Er trug eine schwarze, maßgeschneiderte Hose und ein legeres weißes Hemd, das seine männlichen Schultern äußerst vorteilhaft betonte. Das dunkle Haar hatte er im Nacken zusammengebunden, sodass Lilah deutlich seinen Ohrschmuck sehen konnte. Er erinnerte sie mehr denn je an einen Freibeuter – wie es seine Ahnen gewesen waren.
Im Hintergrund war leise
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