So reich, so sexy … (Baccara) (German Edition)
Recht, dich in meine Familienangelegenheiten einzumischen oder meiner Mutter Geld anzubieten!“, rief sie empört.
„Das hatte nichts mit dir und mir zu tun. Oder mit unserer Beziehung.“
„Wir haben keine Beziehung. Und meine Mutter könnte dir nie etwas zurückzahlen.“
„Ich will das Geld auch nicht zurück.“
Sie erstarrte. „Was willst du dann?“
„Was ich bereits habe … Meinen Seelenfrieden.“
„Indem du die Schulden meiner Mutter bezahlst?“, fragte sie verständnislos.
„Ja, weil es den finanziellen Druck von dir nimmt. Deine Mutter hat sich Sorgen um dich gemacht.“ Er zog ein Blatt Papier aus der Hosentasche, und Lilah erkannte den Scheck, den sie ausgestellt und ihrer Mutter per Express geschickt hatte. Offensichtlich war er nie eingelöst worden.
„Hier. Den kannst du Lucas zurückgeben.“ Zane warf den Scheck auf den Tisch.
„Das Geld ist nicht von Lucas“, erwiderte Lilah streitlustig. „Ich habe ein paar meiner Bilder verkauft. Die Preise sind in die Höhe geschnellt wegen der Geschichten, die über mich in der Zeitung standen.“ Sie griff nach dem Scheck. „Dieses Geld war das Ergebnis.“
Er nahm ihr das Papier aus der Hand, knüllte es zusammen und warf es ins Feuer. „Ich dachte, dass Lucas dir das Geld gegeben hat“, gab er zu.
„Ach ja? Und wofür? Etwa dafür, dass ich seine Geliebte bin?“, fragte Lilah empört.
„Das hatte ich kurz gedacht“, gestand Zane.
„Aber wieso?“
Er trat auf sie zu und strich ihr durchs Haar, löste die Nadeln, die es zusammengehalten hatten. „Das erste Mal, als du nach Medinos gekommen bist, war es auch für Lucas. Jetzt lebst du sogar hier. Und Lucas kommt bald für ein paar Tage ohne Carla her.“
„Lucas ist mein Chef“, erwiderte Lilah. „Das Einzige, was mir wirklich gut an ihm gefallen hat, ist seine Ähnlichkeit mit dir.“ Ihr kühnes Geständnis überraschte sie genauso sehr wie Zane.
„Aber du kennst mich doch kaum.“
Gedankenverloren begann sie, sein Hemd aufzuknöpfen. „So soll es auch sein.“
Zane fasste unter ihr Kinn, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. „Das verstehe ich nicht“, sagte er.
„Dann nennen wir es eben magische Anziehungskraft.“
Zane sah sie nur an.
„Sex“, stieß sie schließlich hervor. „Wie in einer … Affäre eben.“
Grimmig ließ er sie los. „Eine lockere Affäre. Mit einem jüngeren Mann“, sagte er und packte die Lehne eines Sessels, als ob er Schutz vor ihr suchte. „Bevor wir weitermachen, lass uns eines klarstellen. Ich habe dich nicht für ein schnelles Abenteuer hierhergebracht. Wenn du willst, dass ich mit dir schlafe, dann sollten wir uns wie Erwachsene benehmen.“
Womit er wohl meinte, dass sie sich ihm besser nicht an den Hals warf wie ein liebeshungriger Teenager – so wie beim letzten Mal, dachte Lilah schamrot. So, wie sie es eben gerade versucht hatte.
Sie war in die Falle getappt, die den Frauen ihrer Familie immer wieder zum Verhängnis geworden war – jahrelang versuchten sie, ihre brennende Leidenschaft zu zügeln, bis es einfach aus ihnen herausbrach. Wieder einmal war es ihr gelungen, sich Zane gegenüber wie eine Närrin zu benehmen. „Ich finde nicht, dass jetzt noch ein guter Zeitpunkt für Sex wäre.“
Sein Blick war so gelassen, als ob nichts gewesen wäre. „Dann wünsche ich dir eine gute Nacht. Falls du etwas brauchst, ich bin am anderen Ende des Flurs.“ Mit diesen Worten ging er zur Hausbar und schenkte sich ein weiteres Glas Brandy ein.
11. KAPITEL
Am folgenden Morgen wachte Lilah erschöpft auf. Die halbe Nacht hatte sie sich unruhig hin und her gewälzt und keinen Schlaf gefunden.
Nachdem sie geduscht hatte, zog sie sich an und ging in die Küche. Dort stellte sie fest, dass sie sich völlig umsonst Sorgen gemacht hatte: Zane war nicht da. Er hatte das Haus schon früh am Morgen verlassen. Wenn sie Martas Gesten richtig deutete, war er zum Segeln gegangen.
Erleichtert und enttäuscht zugleich setzte sie sich auf die Terrasse an den reich gedeckten Frühstückstisch. Die Jacht war tatsächlich nicht mehr in der Bucht zu sehen.
Nach dem Frühstück ging sie schwimmen, nahm ein Sonnenbad und duschte anschließend, bevor sie ein weißes, enges Top und kurze Hosen anzog. Um die Zeit totzuschlagen, betrachtete sie noch einmal die Gemälde im Wohnzimmer. Als sie erneut vor dem Aquarell von Sebastiens Höhle stand, beschloss sie kurzerhand, den Ort zu suchen und gleichzeitig auszuprobieren, ob sie
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