So schmeckt das Oktoberfest
Technisierung der Wiesn sprechen. Autoscooter kamen auf. Das erste Riesenrad wurde 1925 eingeführt. Aufgrund seines Elektromotorenantriebes war es damals eine echte Sensation. Das mit zwölf Gondeln ausgestattete und mit vierzehn Metern Höhe aus heutiger Sicht recht kleine Fahrgeschäft steht immer noch jedes Jahr auf der Wiesn und hat den Namen »Russenrad«. Die erste Achterbahn wurde schon 1909 vom Schausteller Carl Gabriel aufgestellt: die »Automobil Berg- und Talbahn«. Anfangs trauten die Münchner der Achterbahn allerdings wenig. Am ersten Tag fuhren nur 692 Fahrgäste damit. Außerdem musste Gabriels Bahn am Ende des Oktoberfestes wieder abgerissen werden. Eine transportable Bahn stellte Hugo Haase im darauffolgenden Jahr auf.
Geschwindigkeitsrausch
Im Vergleich zu den heutigen Achterbahnen wie dem Olympia-Looping und dem Eurostar - Letzterer 1995 bis 2007 auf der Wiesn - waren die ersten Achterbahnen recht harmlos. Man stelle sich vor: Spitzengeschwindigkeiten von annähernd 100 Stundenkilometern werden heute erreicht! Fünfmal geht es bei der Olympiabahn auf einer Fahrtstrecke von 1.250 Metern kopfüber in die bis zu 20 Meter durchmessenden Ringe. Der Eurostar war die erste mobile Loopingbahn der Welt, deren Wagen nicht auf Schienen liefen, sondern oben frei an einer Schiene aufgehängt waren. Daher der besondere Reiz für die Fahrgäste: Die Beine baumelten in gut 50 Metern über dem Boden in der Luft.
Die Fahrt in den Lüften
Fahrgeschäfte haben auf dem Oktoberfest schon immer begeistert - auch schon vor knapp 200 Jahren. Zum Beispiel 1820, da wurde die Wiesn zum Ort einer ebenso besonderen wie seltenen Attraktion: einer Ballonfahrt. Von der gebannten Menge bestaunt, fuhr damals die Madame Wilhelmine Reichard aus Dresden in die Lüfte. Aus der ansehnlichen Höhe von 3.000 Fuß begann die Dame dann, Tausende und Abertausende Zettelchen abzuwerfen, auf denen sie Gedichte zu Ehren der königlichen Majestäten und des bayerischen Volkes niedergeschrieben hatte und die nun auf einen Schlag unzählige Menschen erreichten. Madame Reichard war also nicht nur eine geschickte Luftfahrerin, sondern darüber hinaus auch noch eine frühe Vordenkerin modernster Werbe- und Propagandastrategie. So schwebte sie dann über dem südlichen München herum. Später, als der Ballon gerade über Obersendling flog, wurde er unglücklicherweise von einer Wolke abgetrieben und kam daher nach kleineren Turbulenzen eher unsanft im weiter entfernten Zorneding zur Landung. Die Madame blieb aber unversehrt.
Die Wiesn von oben
Es muss ja nicht gleich ein Ballon sein. Vor allem an einem schönen Tag lohnt sich der Ritt auf dem Kettenkarussell wegen der besonderen Aussicht. Nur manchmal kommt man sich auch hier eher wie in der Geisterbahn vor - in Anbetracht so manchen Gastes, der da so neben einem herumhängt. Ein vielleicht noch besserer Überblick lässt sich vom Riesenrad aus gewinnen - ein wirklich trefflicher Ort, um sich die Wiesn aus der Vogelperspektive anzusehen. Nicht teuer, aber auch nicht umsonst. Ebenfalls nicht umsonst, sondern gratis ist der Besuch des dem Haupteingang des Oktoberfestes schräg gegenüberliegenden Turms der schönen Paulskirche - ein neugotisches Prachtwerk mit prächtigem Ausblick für den, der noch in der Lage ist. Und noch eine preiswerte Alternative für den fast leer geräumten Wiesn-Geldbeutel: aus der Bavaria rausschauen, die birgt nämlich in ihrem Inneren eine Wendeltreppe und im Kopf ein Aussichtsbankerl.
Ihr Manfred Schauer, d.S.v.d.W.
Riesenrad, Schiffschaukel, Fünfer-Looping, Tobogan - hier ist für jeden etwas dabei: hoch oben, sich mutig überschlagend oder flott im Kreis rutschend.
Die Wiesn - nichts, was der Mensch braucht, aber alles, was Freude macht!
Manfred Schauer, d.S.v.d.W.
Beilagen & Vegetarisches
Münchner Knödel
Münchner Knödelei Florian und Bettina Oberndorfer
Für 4 Portionen
1 Packung Toastbrot (500 g)
1 kleine Zwiebel
50 g Butter
100 g Würfelspeck
200 g Breznstangerl
100 g Braten
1 Knoblauchzehe
2 Eier
1 EL Kren (geriebener
Meerrettich)
etwas Dunkelbier
etwas Bratensauce
100 g Wiener Griessler
(doppelgriffiges Mehl)
Koriander, Liebstöckel, Majoran,
Kümmel
Breznbrösel nach Bedarf
Salz
Zubereitungszeit 45 Minuten
1. Das Toastbrot in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel abziehen und fein würfeln. Butter in einer Pfanne erhitzen. Die Hälfte des Toastbrots mit Zwiebeln und Speck darin anrösten und beiseitestellen.
2.
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