Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

So schmeckt das Oktoberfest

Titel: So schmeckt das Oktoberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Schauer
Vom Netzwerk:
legen und mit dem vorbereiteten Gemüse dekorieren
     
    Tipps Zum Braten des Fleischs eignen sich besonders Pfannen mit dickem Boden, denn diese halten die Hitze stabil.
    Am besten ist es, die Steaks erst kurz vor dem Servieren in Streifen zu schneiden.

    Die Hochzeit
    Wie schön, eine Hochzeit steht am Anfang der Wiesn-Tradition - und zwar eine bayerischpreußische. Wer weiß das wohl von den Millionen Menschen, die sich Jahr für Jahr auf der Wiesn vergnügen, beim Schichtl zum Beispiel. Und wer weiß, wie viele Ehen auf der Wiesn ihren Anfang genommen haben.
     
     
    Ludwig und Therese 1810
    1810 heirateten der bayerische Kronprinz Ludwig - der spätere König Ludwig I., der die Glyptothek und die Pinakotheken hat bauen lassen - und Therese von und aus Sachsen-Hildburghausen. Politisch war die sächsische Prinzessin eher unbedeutend. Kaiser Napoleon, mit welchem Bayern in jenen Jahren verbündet war, hatte die Heirat vorgeschlagen, denn mit einem solchen Arrangement sollte die Annäherung der Wittelsbacher an andere europäische Königshäuser verhindert werden. Zuerst hatten Napoleon und Ludwigs Vater, der bayerische König Max Joseph, die Verbindung mit einer französischen Adligen erwogen. Der Kronprinz allerdings, der ein leidenschaftlicher Mensch war und dem diese politischen Überlegungen ohnehin unangenehm waren, mochte Napoleon eher wenig - obwohl Bayern von dem Bündnis mit ihm stark profitierte und mit Frankreichs Hilfe 1806 zum Königreich aufgestiegen war. Letztlich fiel die Wahl daher auf Therese. So war auch Ludwig zufrieden: Eine sächsische Braut war ihm allemal lieber als eine französische. Am 12. Oktober 1810 wurde das Paar in der Hofkapelle der Münchner Residenz getraut.
     
    Fünf Tage wurde gefeiert
    Die Hochzeitsfeierlichkeiten dauerten die folgenden fünf Tage an und erfassten die ganze Stadt. Die Bürger wurden zum Festessen eingeladen, und es gab Feuerwerke. Die Häuser waren festlich geschmückt - einige wurden sehr kunstvoll beleuchtet. Ein Ball wurde gegeben. Und die Münchner veranstalteten zu Ehren des Hochzeitspaares ein Pferderennen - aus dem dann das Oktoberfest wurde.

    Therese aus Sachsen Heutzutage mag man sich wundern, dass an Thereses »fremdländischer« Herkunft niemand Anstoß nahm. Schließlich war es ein Preiß’, der - in Person der Therese - auf dem Oktoberfest zugegen war. Wir müssen ja die Sachsen auch als Preußen bezeichnen, so leid mir das für die Sachsen auch tut. Nur muss man sich das einmal in Relation vor Augen führen - in zeitlicher und in mengenmäßiger. Mit Thereses durchlauchter Familie zusammen ergaben sich vermutlich zehn, wahrscheinlich zwanzig, ja, nehmen wir einmal an: maximal dreißig Preußen! Darüber kann man sich schon freuen! Zumal wenn man’s mit den Entwicklungen in der Gegenwart vergleicht, waren das 1810 doch recht moderate Zahlen, und das Ganze stellte möglicherweise eine durchaus erträgliche Situation dar. Heut hingegen ist’s manchmal anders. Da kommen ja Hunderte - was sage ich - Tausende, Millionen von Preußen nach München, um die Wiesn zu besuchen. Naja, solang’s hernach wieder heimgehen.
    Ihr Manfred Schauer, d.S.v.d.W.
     
    Das Rennen auf der Theresienwiese
    Am 17. Oktober war es soweit. Das Pferderennen zu Ehren von Kronprinz Ludwig und seiner Braut Therese fand auf einer Wiese am Fuße des Sendlinger Berges statt. Zehntausende versammelten sich auf der angrenzenden Anhöhe, um dem Spektakel beizuwohnen. Unter dem Widerhall von Kanonenschüssen zog die königliche Herrschaft in Pferdewagen auf dem Gelände ein.
Bevor das Rennen begann, führte die Bürgerkavallerie die verschiedenen Trachten der neun Kreise Bayerns vor. Die gesamte königliche Familie und das Brautpaar verfolgten das Rennen von ihren Plätzen unter einem eigens zu diesem Zwecke aufgestellten Zelt aus. Dort fand auch die Siegerehrung statt. Erster wurde der Lohnkutscher und Nationalgardist Franz Baumgartner. Den dritten Platz machte der aus Landshut stammende Wirt und Pferdehändler Xaver Krenkl. - In München-Daglfing, wo sich seit 1902 die Trabrennbahn befindet, gibt es übrigens die Krenkl- wie auch die Schichtlstraße. - Wegen des großen Erfolgs beschloss die Stadt, das Rennen in jedem Jahr zur gleichen Zeit zu wiederholen. Die betreffende Wiese erhielt zu Ehren der Braut den schönen Namen »Theresienwiese«. Das Oktoberfest, oder besser die Wiesn, war geboren! Am traditionellen Pferderennen hat man noch bis 1939 festgehalten.

    Wer ko, der ko Ja,

Weitere Kostenlose Bücher