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So schoen kann die Liebe sein

So schoen kann die Liebe sein

Titel: So schoen kann die Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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fiel es ihr schwer, nicht die Hand nach Sam auszustrecken und über die feinen Linien an seinem Mund zu streichen, über diese unglaublich sinnlichen Lippen, die jetzt zu einer grimmigen Linie verzogen waren. Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich.
    Als hätte er ihre Gedanken erraten und wollte ihre Reaktion auf ihn testen, nahm er ihre Hand in seine und rief dadurch eine angenehme Wärme hervor, die sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete. Eine leichte Berührung nur, und schon kämpfte sie um Beherrschung.
    Aber sie durfte sich nicht gehen lassen und musste sich und ihm beweisen, dass sie jetzt viel stärker war als damals und dass die Gefühle für ihn lediglich die Schwärmereien eines jungen Mädchens gewesen waren, die in der Welt einer erwachsenen Frau keinen Platz mehr hatten.
    Sie würde ihren eigenen Test durchführen.
    Sie zwang sich zu einem freundlichen Lächeln, entzog ihm ihre Hand und breitete die Arme aus. „Dann willkommen zu Hause, Sam.”
    Langsam wanderte sein Blick an ihr hinab, bevor er sie in seine Arme schloss. Er fühlte sich so gut an, so stark und solide. Automatisch erinnerte sie sich daran, wie wundervoll es gewesen war, ihn ganz eng an sich zu spüren. Erinnerte sich daran, wie sehr sie ihn vermisst hatte, wie sehr sie auf seine Rückkehr gehofft hatte.
    Die Stärke ihrer Gefühle ließ sie erzittern, und sie löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück. Ihre größte Angst hatte sich bewahrheitet: Nichts hatte sich geändert, trotz all der Jahre.
    Sam beugte sich vor und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Danke, Andrea. Es ist schön, wieder zu Haus zu sein.”
    Wenn es nur mein Zuhause wäre, dachte Sam wehmütig, als er wenig später mit einer riesigen Werkzeugkiste den Stall betrat. Hier bei den Pferden hatte er unzählige Stunden mit Paul und Andrea verbracht. Zwei der Pferde stammten damals noch von ihrem Vater, die restlichen hatte sie untergestellt, um sie für andere zuzureiten. Seinerzeit allerdings mehr als Hobby und nicht, um Geld zu verdienen. Jetzt waren von den über zwölf Boxen nur noch vier besetzt, eine davon mit Joes Pony.
    So geht das nicht, entschied Sam. Er musste Andrea irgendwie helfen, dass sie noch mehr Pferde zum Trainieren bekam. Die meisten Pferde, die er besaß, gehörten zu einem Syndikat, aber das hieß ja nicht, dass er nicht eins für sich selbst kaufen konnte.
    Er hatte ein Talent dafür, aussichtsreiche Pferde zu entdecken, und war auch deshalb nach Kentucky gekommen, das für seine Pferdezucht bekannt war. Während der Versteigerung war ihm ein viel versprechendes zweijähriges Pferd angeboten worden. Ein Telefonanruf, und die Jungstute würde ihm gehören, auch wenn sie eine halbe Million Dollar kosten sollte. Das war egal. Schließlich hatte er viel Geld für Andreas Trainingserfahrung bezahlt, dann konnte er sie auch einfordern. Aber zuerst musste er ein paar Boxen reparieren.
    Er holte Hammer und Nägel aus der Kiste und begann mit der Arbeit. Leider klopfte er sich mehr als einmal auf den Daumen, doch irgendwie hieß er den Schmerz willkommen. Sieben Jahre lang hatte er nichts anderes als Verwaltungsarbeit erledigt, weil es sich für einen Scheich nicht gehörte, körperliche Arbeit zu verrichten. Aber jetzt befand er sich mehr oder weniger privat in Amerika und konnte sich betätigen, wie er wollte.
    „Was machst du denn da?”
    Er drehte sich um und sah Andrea im Eingang stehen.
    „Ich repariere diese Boxen hier, bevor den Pferden noch was passiert.” Angesichts seiner mäßigen handwerklichen Fähigkeiten würde ihm wohl eher etwas passieren.
    Sie kam zu ihm und stemmte die Hände in die Hüften. „Falls du es nicht bemerkt haben solltest, es steht kein Pferd in dieser Box, und ich bezweifle, dass in absehbarer Zeit eins drin stehen wird. Also ist das unnütze Arbeit.”
    Er hämmerte den nächsten Nagel ein. „Da täuschst du dich, Andrea.”

    „Wieso?”
    Er drehte sich wieder zu ihr um und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ich besitze hier eine junge Stute.” Oder zumindest besäße er sie bis heute Abend. „Wie du dich vielleicht erinnerst, habe ich einen enormen Betrag für deine Dienste gezahlt, und ich werde diese auch einfordern.”
    Im Augenblick würde er am liebsten noch ganz andere Dinge einfordern, die alle nichts mit ihren Fähigkeiten als Pferdetrainerin zu tun hatten. Er schaffte es nicht, den Blick von ihrem verwaschenen T-Shirt loszureißen, das sie zu einer verblichenen Jeans trug,

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