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So schoen kann die Liebe sein

So schoen kann die Liebe sein

Titel: So schoen kann die Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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das bis jetzt gedacht.
    Sie schaute auf das ungeöffnete Päckchen in seinem Schoß. „Willst du nicht sehen, was darin ist?”
    Er begann das Papier zu entfernen, bis ein gerahmtes Foto zum Vorschein kam, das Tess von Andrea, Sam und Paul gemacht hatte. Sie hielten sich alle umschlungen und grinsten mit schmutzigen Gesichtern, die von einer Schlammschlacht herrührten, in die Kamera.
    Sie sahen alle so glücklich, so sorgenfrei aus damals. Wenn sie nur geahnt hätten, was die Zukunft für sie bereithielt. Wenn sie doch nur noch ein wenig länger gespielt, sich ein wenig mehr festgehalten hätten, sich gesagt hätten, was sie füreinander empfanden …
    Andrea konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten. Sie liefen ihr jetzt über die Wangen, tropften auf ihr T-Shirt. Sam nahm sie in die Arme, und sie weinte sich an seiner Brust aus.
    Schließlich wiegte er sie so, wie sie viele Nächte lang ihren Sohn gewiegt hatte.
    Sein Trost tat ihr gut. Also hob sie den Kopf und küsste ihn aufs Kinn, wohl wissend, dass er diese Geste der Dankbarkeit vielleicht ablehnen würde. Doch er stieß sie nicht von sich, sondern umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie auf den Mund. All ihre Traurigkeit wich im Nu und machte einem heftigen Verlangen Platz, genauso wie schon damals.
    Oh, wie gut sie sich daran erinnerte, an diese zärtliche Verführung, die Glätte seiner heißen Lippen. Ihr Gedächtnis hatte sie nicht getrogen. Niemand hatte sie je so geküsst wie er.
    Doch schon im nächsten Moment löste Sam sich von ihr und stand auf. „Ich entschuldige mich”, sagte er höflich und klang wieder wie der Prinz, nicht wie der Mann.
    Andrea empfand Zorn und Beschämung zugleich. Angestrengt blickte sie auf das Foto und Pauls Karte. Beides sollte sie daran erinnern, dass Sam sie nur aus Mitleid geküsst hatte. Aus Trauer, nicht aus Begehren. Obwohl der Ort ein anderer war, schien sich die Geschichte zu wiederholen.
    „Das darf nicht noch einmal passieren, Andrea.” Mit diesen Worten ging er vom Dachboden, ohne die Jeans, Pauls Geschenk oder den Baseball mitzunehmen, und ließ sie ratlos und verstört zurück.
    Nachdem sie eine Weile grübelnd dagesessen hatte, stimmte sie ihm schließlich zu, dass es nicht noch einmal passieren durfte. Auch zu ihrem eigenen Schutz. Sie musste sich damit abfinden, dass er nur für kurze Zeit hier war, und das Beste daraus machen.
    Einigermaßen getröstet, nahm sie die Jeans, legte das Bild und die Karte obenauf und schnappte sich noch den Baseball. Dann erhob sie sich und ging zur Bodentür. Sam stand noch unten an der Treppe, die Stirn gegen die Wand gelehnt.
    Sie stieg die Stufen hinunter. „Hier”, sagte sie und hielt ihm die Jeans hin. „Probier sie an.
    Vielleicht passt sie ja noch.”
    Er stieß sich von der Wand ab und drehte sich zu ihr um. „Ich bezweifle es, zumindest im Moment.”
    Als sie endlich begriff, was er damit meinte, senkte sie den Blick, nur um festzustellen, dass der Kuss ihn doch nicht so kalt gelassen hatte.
    Sie sah ihm wieder ins Gesicht und entdeckte jetzt in seinen Augen neben Befangenheit das gleiche Verlangen, das auch sie verspürt hatte.
    Ein plötzlicher Gedanke kam ihr. Wäre es möglich, über ihre Sehnsucht nach ihm hinwegzukommen, wenn sie noch einmal mit ihm schlief? Würde sie so vielleicht feststellen, dass ihre kostbaren Erinnerungen doch nichts weiter waren als die Fantasien eines jungen Mädchens? Und dass sich dieses Mädchen nur aus Verzweiflung an einen Mann gewandt hatte und keineswegs aus Liebe?
    Sie glaubte nicht, dass Sam zu diesem Experiment bereit wäre, aber sie könnte es zumindest versuchen. Am besten sofort.
    Sie drückte ihm die Jeans und das Foto in die Hand, und mit einem Mut, von dem sie nicht gewusst hatte, dass sie ihn besaß, rollte sie den Baseball langsam über seinen Bauch und die offensichtliche Wölbung unterhalb des Gürtels, ehe sie diesen ihm unter den Arm schob.
    „Wenn du hierbei irgendwie Hilfe brauchst, sag mir Bescheid.”
    Ohne auf seine Reaktion zu warten, eilte sie die Treppe zum Erdgeschoss hinab. Unten angekommen, hörte sie, wie der Baseball gegen die Wand geschleudert wurde. Aha, sie hatte also doch eine Wirkung bei ihm erzielt.
    Die nächsten Schritte würde sie genauer planen müssen. Wobei sie allerdings nicht vergessen durfte, dass es ihr Ziel war, ihn ein für alle Mal aus ihrem Herzen und ihren Gedanken zu verbannen.
    Sam saß gähnend am Frühstückstisch. Nachdem Andrea sich ihm vor

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