So schoen Tot
Licht am Strand auf.
Die beiden Frauen suchen Deckung hinter den Holzliegen. Erst als sie sicher sind, dass es Heather ist, kommen sie hervor.
Der Meisterschwimmer ist noch auf hoher See, sagt Heather. Nackt, wie Neptun ihn geschaffen hat.
Sie ist außer Puste. In so einem wütenden Ozean zu schwimmen ist etwas anderes als im 5 0-Meter -Becken bei Wettkämpfen.
Zu dritt verlassen sie den Strand.
Lange sitzen sie in Petras Hütte zusammen. Sie hat im Fischerdorf eine Flasche Palmwein besorgt.
Petra geht ziemlich angetrunken ins Bett. Ein paar Tage ohne Alkohol, und schon ist der Körper entwöhnt.
Beim Yoga am nächsten Morgen taucht Pjotr nicht auf. Einige Frauen schauen sich verwundert an.
Diesmal kommt Katie zu spät.
Sie legt sich auf die Matte neben Petra Smidt.
Es ist wieder da, sagt sie leise.
Was?, flüstert Petra.
Statt zu antworten, reibt Katie Daumen und Zeigefinger aneinander.
Und wie? Petra Smidt hebt fragend die Schultern.
Fehler bei AMRO – Zahlendreher – mein – wieder macht sie die eindeutige Geste – ist jedenfalls wieder da. Wo ist Pieter? Katie schaut sich suchend um.
Der Yogalehrer legt die Finger auf die Lippen.
Don’t talk now, just relax!
Wellnesstipp von Marita und Jürgen Alberts:
Schon zweimal haben wir im indischen Kerala eine Ayurveda-Kur gemacht: 14 Tage Behandlungen mindestens zwei Stunden täglich – Synchron-Massagen zu vier Händen, Stirngüsse und Ölbäder und viele andere Anwendungen –, eine Revitalisierungskur vom Feinsten. Wir waren im Somatheeram Ayurvedic Health Resort, zwanzig Kilometer südlich von Trivandrum.
Wer mehr darüber wissen will: www.somatheeram.org
Nina George
80 Kilo in fünf Tagen
Letzte Woche habe ich einen Mann erwürgt. Es war eine überaus interessante und befriedigende Erfahrung. Auch wenn ich sie jetzt nicht dauernd wiederholen möchte; nein, nein, ich werde jetzt nicht eine schlechte Gewohnheit durch eine andere ersetzen, also, bitte! Denn wenn ich was von der Wellnesswoche an der Ostsee mit dem Lieschen und der Hannelore gelernt habe, dann das: Beherrsche deine Laster, sonst beherrschen sie dich.
Jedenfalls: Im Prinzip war es ja ganz nett, dass der Herr Kersting, was der Chef von
Cleanisch rein Bielefeld – IHR Reinigungsspezialist fürs Grobe und Feine
ist, uns drei »Putzengelchen«, wie er uns alte Dackel nennt, auf Kosten der Firma auf Burnout-Prävention geschickt hat, zu unserem fünfundzwanzigjährigen Betriebsangehörigkeitsjubiläum. Ins
Vegane Land- und Wellnesshotel für regenerative Ganzheitsentschleunigung Strullshagen
: eine Woche in einem piekfeinen ehemaligen Gutshaus, fast an der Ostsee. Keine Telefone, Fernsehen oder Internet; nur Entschleunigen und Entspannen – das hörte sich doch nach reichlich Urlaub mit Schönheit von innen an.
Und wenn sie dem Lieschen ihr Cocktailwürstchen gelassen hätten, dann wäre es auch nie zum Äußersten gekommen.
***
Das Lieschen denkt natürlich immer nur an das Eine.
Ans Essen. Auch wenn sie sich gerade auf einer knallhartenYogamatte herumlümmelt und sich über ihren Dieter auslässt.
Neben Lieschen liegt die Hannelore. Die denkt immer nur an das andere. Sie hat davon ein bisschen eine Fahne, aber nur wenn sie schnarcht, wie jetzt. Lieschen stupst sie an. »Hanni! Fünf kleine Jägermeister!«
Die Hannelore ist sofort hellwach und top da. »Für mich auch fünf!«, ruft sie.
»Wir schweigen, um unseren Tempel der inneren Reinigung zu öffnen!«, mahnt Swami Duchananda, der eigentlich Detlef heißt. 40, Versicherungsfuzzihalbglatze, graue Baumwollhose, bei der der Schritt auffallend tief hängt. Dürr sieht der Mann aus. Er hat sich uns heute Morgen gegen sechs Uhr und nach dem, was sie hier Frühstück nennen – ein Bulgurtaler und eine Tasse lauwarmes Wasser –, als »Entspannungspädagoge, Geistheiler und tantrischer Kosmetiker« vorgestellt. Deswegen wohl das Melkfett, das gerade rumgeht. Swami Detlef nennt es
Shaktis Yoni-Relax
, und alle sind ganz aufgeregt und scheinen Bescheid zu wissen. Nur wir drei alten Putzdackel haben keine Ahnung, was er meint, als er sagt: »Sagt Danke zu Eurem Sosein und gestaltet das Jetzt! Wir nähren nun unsere innere Kundalini-Schlange und erleuchten das Ich-Wurzelchakra.«
Als wir es dann kapieren, sind wir froh über jede Klangschale, die theoretisch über die Stelle mit dem Melkfett gestülpt wird.
Unsere sind groß wie Schnellkochglocken und verbergen praktisch, dass
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