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So schoen Tot

So schoen Tot

Titel: So schoen Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke , Sandra Luepkes
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Opfer bis zum Hals ein und lässt es so lange schmoren, bis du sämtliche Informationen hast. Du brauchst nur einen Spaten, eine Kanone als Druckmittel   – und etwas Kreativität schadet auch nicht!« Er machte eine kleine Pause und setzte seinen Vortrag fort, als er merkte, dass ich nicht zur Konversation bereit war, sondern ihn nur weiter wütend ansah: »Zuerst suchst du dir eine geeignete Stelle. Dann lässt du das Opfer graben. Die schlottern meistens vor Angst, weil sie denken, sie graben ihr eigenes Grab.« Er lachte glucksend. »Ein wenig Honig in die Nase und Ohren wirkt Wunder. Das lockt Ameisen und anderes Viehzeug an. Die singen wie die Vöglein! Aber die Grabstelle ist wichtig, verstehst du? Einsam gelegen, weicher Boden usw.«
    »Und wo ist Friedle jetzt?«, unterbrach ich ihn wieder scharf.
    »Na, denk mal nach. Du hast mich selber drauf gebracht.« Sergio lachte wieder.
    »Sag schon! Ich mag keine Quizspiele«, sagte ich mürrisch und änderte wieder die Richtung des Pistolenlaufs.
    »Wellness«, orakelte Sergio schelmisch. »Schlickpackung am Deich!«
    Ich ahnte Böses. Ich trieb ihn an. Wir sprangen ins Auto.
    »Du hast ihn in Ostbense im Watt eingegraben?« Ungläubig richtete ich trotz rasanter Fahrt meinen Blick von der Straße auf meinen Beifahrer. Der nickte nur amüsiert.
    »Einsam gelegen? Da ist alles voller Touristen, die mit dem Rad am Deich von Neuharlingersiel nach Bensersiel fahren!«, brüllte ich und schüttelte den Kopf über so viel Blödheit.
    »Aber er hat einen Knebel im Mund und kann nicht schreien. Sehen kann man ihn auch nicht! Er liegt ganz vorne am Steinwall, da kommt so schnell keiner hin.«
    »Buhne«, entgegnete ich und ergänzte auf Sergios fragendes Gesicht, »der Steinwall, der heißt Buhne. Ist dort als Wellenbrecher eingebracht. Aber nun weiter: Wieso kann man Friedle dort in seiner Schlickpackung nicht sehen?«
    »Da lag ein Eimer; den habe ich ihm über den Kopf gestülpt. Die Touristen sehen nur einen alten Eimer im Watt«, sagte Sergio.
    Ich verstummte. Diese Südländer, dachte ich nur und trat das Gaspedal des Roadsters bis aufs Bodenblech durch.
    Die Reifen quietschten an der Kurve beim Wellnesshotel, wo einer der Angestellten die leeren Behälter für die Schlickpackung nach draußen stellte.
    Eine Minute später standen wir oben auf dem Deich.
    »Was ist das denn? Alles voller Wasser. Wo ist der Steindamm   … und vor allem: Wo ist Friedle?« Fassungslos blickte Sergio sich um.
    »Schon mal was von Ebbe und Flut gehört? Und jetzt ist Flut«, knurrte ich. Resigniert drehte ich mich um und stieg langsam die Deichtreppe wieder herunter. Dieser Depp, dieser elende Depp. Der Auftrag war verkorkst. Wie sollten wir jetzt an den Tresorinhalt kommen? Was sollte ichFreerk, Jann und Cornelius sagen? Die würden mich für einen Versager halten. Mein Ruf ist ruiniert, dachte ich. Auf der Rückfahrt herrschte eisiges Schweigen.
    »Und wann holen wir das Geld?«, fragte Sergio.
    »Wie sollen wir denn an den Tresor herankommen ohne Nummernfolge, du Grabetechniker!«, giftete ich ihn an.
    »Aber die haben wir doch!« Sergio blickte mich an und fuhr nach meinem ungläubigen Blick fort. »4711, das hatte ich dir doch schon gesagt, als ich zurückkam. 4711, das hatte mir Friedle gestanden.«
    »Und warum hast du ihn dann nicht laufen lassen?«
    »Woher sollte ich wissen, dass die Nummer stimmt? Das musste ich doch erst mal überprüfen!«, entgegnete Sergio.
    Noch in der Nacht drangen wir in Friedles Haus ein und räumten den Safe leer. 500   000   Euro fielen uns in die Hände. Ich zahlte Sergio aus und drängte darauf, dass er so schnell wie möglich aus der Gegend verschwinden sollte. 100   000   Euro Spesen legte ich beiseite und betrat mit dem Rest am nächsten Abend die Kneipe.
    Jann Janssen, Freerk Freerksen und Cornelius Cornelius sahen mich erwartungsvoll an. Ich deutete auf den kleinen Koffer und nickte. Wieder setzten wir uns an einen Tisch, wieder lief sich die Bedienung für unsere Runden die Hacken schief.
    »Freerks Bulli steht draußen vor der Tür! Dort können wir uns den Batzen besser ansehen«, flüsterte schließlich Jann. Wir wechselten die Lokalität.
    Zu meiner Überraschung wartete bereits Carmen Sutra, Friedles Sekretärin, im Bulli. Sofort schnabelte sie los: »Da seid ihr ja endlich! Hallo, Ole!«
    Ich legte den Finger auf den Mund. Musste sie meinen Namen nennen?
    Wir drängten uns hinein und zogen die Fenster zu. Auf dem Tisch erleuchtete

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