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So schwer, sich leicht zu fuehlen

So schwer, sich leicht zu fuehlen

Titel: So schwer, sich leicht zu fuehlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Rosenkranz
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stieg in das Flugzeug nach Köln. Doch leider war ich am Tag zuvor noch krank geworden. Ich redete mir ein, dass das schon noch rechtzeitig vorübergehen würde. Schließlich war die Aufzeichnung erst am nächsten Tag.
    Am Flughafen wurde ich von einem eigenen Fahrer abgeholt und ins Hotel gebracht. Es war für mich Neuland, so nett begrüßt zu werden: „Guten Tag, Frau Rosenkranz, Sie sind also morgen bei Stefan Raab zu Gast. Herzlich willkommen!“
    Ich kam auf mein Zimmer und tat nicht mehr viel, außer ein paar Mails zu lesen, in denen man mir ans Herz legte, lieber nicht aufzutreten: „Déborah, der wird dich platt machen.“
    Doch nichts hätte mich jetzt noch aufhalten können. Die größte Angst hatte ich eigentlich davor, dass mein Produzent anreisen wollte und mich das erste Mal überhaupt live auf der Bühne sehen würde. Diese Aussicht fand ich viel beängstigender als die, in der Sendung aufzutreten.
    Frühmorgens machte ich mich am nächsten Tag im Zimmer fertig und war ehrlich gesagt selber geschockt, als ich merkte, wie locker meine Hose saß und wie dünn ich wieder geworden war – diesmal nicht, weil ich krank war, sondern durch den Stress der letzten Zeit. Ich hatte erst eine Woche vorher meine Uniform enger machen lassen müssen, da sie an mir runterhing wie ein Sack. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich wirklich nicht gut aussah. Außerdem war ich total erkältet und hatte Fieber.
    Doch egal, da musste ich jetzt durch! Ich ging pünktlich zur Rezeption runter, wo mein Fahrer vom Vortag wieder auf mich wartete. Vor der Sendung wurde ich der Band vorgestellt und wir probten meinen Song gemeinsam. Wow, das klang so richtig gut mit dieser super Band! Ich konnte es plötzlich kaum noch erwarten, dass der Auftritt losging!
    Das Fieber stieg, ich schluckte fleißig Aspirin, und ich war so motiviert, dass ich locker durchhielt! Backstage versorgte mich Elton mit massenweise Wasser, Sekt und Rosen. Immerhin war Valentinstag!
    Und dann war es soweit, Stefan Raab kündigte mich an und ich ging los, die berüchtigte Treppe runter! Das war wohl meine größte Sorge vor der Sendung gewesen: Bloß nicht auf dieser Treppe stolpern und runterfallen! Doch es ging alles gut, und selbst das Interview wurde richtig nett. Keine Spur von „plattmachen“ von Stefans Seite. Nach der Aufzeichnung war ich so befreit und beschwingt, es war wirklich toll!
    Ausnahmsweise wurde die Sendung nicht am gleichen Tag ausgestrahlt, da Feiertag war. Umso mehr freute ich mich darauf, die Sendung später zur gleichen Zeit mit meiner Familie im TV anschauen zu können.
    Am nächsten Tag saß ich dann zwischen meinen Eltern und war so nervös, dass ich ihre Hände hielt und diese fast zerquetschte! Von allen Seiten bekam ich plötzlich SMS, E-Mails und liebe Botschaften. Sogar meine Homepage brach aufgrund des großen Ansturms komplett zusammen! Ich würde sagen, es war ein voller Erfolg!
Medienstress
    Ohne Manager war es doch nicht ganz so leicht. Ich stand nun also allein da, hatte massenweise Auftritte und Anfragen für alle möglichen Sendungen und Veranstaltungen und regelte alles selbst.
    Zum Glück war da noch Roger, der sich um die Homepage und sämtliche Arbeiten drumherum kümmerte, doch wir hatten beide noch nicht allzu viel Ahnung. Dennoch schien alles langsam, aber stetig zu wachsen.
    Allerdings sagte mir Daniel schon zu Beginn unserer Zusammenarbeit einen weisen Satz, der mich bis heute verfolgt: „Déborah, jede Stufe, die du am Anfang übersprungen hast (und das waren viele), wird dich eines Tages einholen.“
    Und so kam es jetzt auch. Doch meine Devise lautete: Nur keine Zeit verlieren und die Kontakte nutzen, die mir zur Verfügung stehen. Das waren nicht wenige, und ich düste in jeder freien Minute durch die Weltgeschichte, um meine Kontakte aufrecht zu erhalten und zu pflegen. Ich war komplett auf mich selbst gestellt. Einen freien Tag gönnte ich mir nicht. Es war ja nicht nur Stress, ich genoss es auch sehr! Plötzlich erlebte ich Dinge, an die ich nicht einmal im Traum gedacht hätte.
    Ich flog ständig in der Gegend umher, wurde auf die tollsten Veranstaltungen eingeladen und genoss die Aufmerksamkeit. Plötzlich gehörte ich dazu. Regelmäßig hingen Rosen an meinem Auto und Liebesbriefe landeten in meinem Briefkasten. Wie konnte es sein, dass mein Leben sich so

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