So sexy ist das große Glueck
wie ein anständiger Kerl wirkte, hieß das natürlich nicht, dass er auch zum Ehemann taugte, aber es war ganz offensichtlich, dass Steve sich um Jessica sorgte und sie glücklich sehen wollte. Also woran war ihre Beziehung gescheitert?
Ehe er den Gedanken ganz zu Ende führen konnte, deutete Steve auf den Computer. „Ich habe ihr schon vor langer Zeit gesagt, dass ich ihr helfe, den Richtigen zu finden.“
Jessica warf ihm einen ironischen Blick zu. „Irgendwie scheint es mir nicht angemessen, wenn Ehemann Nummer eins meine Dates aussucht.“
Cutter betrachtete sie über den Rand der Flasche hinweg. „Das ist definitiv nicht sehr romantisch.“
„Nein.“ Jessica schaute zu ihm herüber. „Ist es nicht.“ Ihr Gesicht wurde ernst. „Und was hast du überhaupt gegen den Arzt?“
„In seinem Profil steht, dass er in Angola, Afghanistan, Indien und Somalia gearbeitet hat“, erwiderte Cutter.
Sie starrte ihn an, als warte sie auf mehr. Als er nicht fortfuhr, sagte sie: „Also hilft er auch gerne Menschen. Was ist daran falsch?“
Steve antwortete für ihn. „Es fällt ihm schwer, sich auf eine Sache zu fokussieren.“
„Er hat Probleme, sich fest zu binden“, fügte Cutter hinzu.
„Vermutlich hat er in jedem Hafen ein anderes Mädchen“, setzte Steve noch eins obendrauf.
Jessica schenkte sich Wein ein, hob das Glas an und ließ ihren Blick misstrauisch zwischen den beiden Männern hin und her wandern. „Darf ich mich vielleicht auch noch an dieser kleinen Diskussion beteiligen?“
Obwohl Steve ebenfalls geantwortet hatte, war ihr Blick allein auf Cutter gerichtet. Ein weiterer Moment der Genugtuung. Die beiden mochten einmal verheiratet gewesen und immer noch befreundet sein, aber Jessicas volle Aufmerksamkeit galt Cutter.
Während die beiden sich in die Augen schauten, stieg die Spannung im Raum. Der gestrige Konflikt, das heutige Unterfangen und die starke Anziehung, die immer zwischen ihnen herrschte, brachte die Luft zum Vibrieren. Es hätte Cutter nicht gewundert, wenn die Wände zu wackeln begonnen hätten.
„Du kannst dich an der endgültigen Entscheidung beteiligen“, entgegnete er. „Aber wenn der Prinz der Dunkelheit dabei herauskommt, dann stimmt etwas nicht mit deinen Auswahlkriterien.“ Er schaute zu Steve hinüber. „Anwesende bilden natürlich die Ausnahme.“ Immerhin hatte der Mann ihn davor bewahrt, ein Glas perfekt gekühlten Sauvignon Blanc trinken zu müssen.
Steve prostete ihm dankend zu, während Jessica ihn weiterhin trotzig ansah. „Mit meinen Auswahlkriterien ist alles in Ordnung.“
„Nicht, wenn du nicht auf weinerliche Typen stehst.“
„Oder auf solche, die in der Garage ihrer Eltern leben“, fügte Steve hinzu.
Belustigt wandte sich Cutter ihm zu. „Von dem habe ich noch gar nichts gehört.“
Jessicas Tonfall war eisig. „Und du wirst auch nichts von ihm hören.“
„Er war ein wahres Prachtexemplar“, sagte Steve mit einem leisen Lachen, das jedoch sofort erstarb, als Jessica ihm einen scharfen Blick zuwarf. Er räusperte sich, stellte das Bier auf dem Tisch ab und stand auf. „Ich habe jetzt ein Geschäftsessen, also lasse ich euch zwei allein“, erklärte er. „Jess, vergiss nicht, dass die Party im Jugendklub am Samstagabend um sieben beginnt.“ Er ging zu ihr herüber, beugte sich vor und küsste sie auf die Wange. „Viel Glück heute Abend.“ Während er sich aufrichtete, warf er Cutter einen Blick zu. „Ihnen auch.“
Steves Lächeln schien zu sagen: Sie werden es brauchen.
7. KAPITEL
Als sie vor dem kubanischen Restaurant Puerta Sagua standen, lag ein Duft aus Tomaten und Knoblauch in der Luft. Kevin lächelte Jessica an. Wohl zum hundertsten Mal an diesem Abend zeigte er seine Grübchen. „Wollen wir am Samstag noch mal zusammen essen gehen?“
Jessica schaute ihm in die Augen. Der Mann war perfekt. Interessant. Witzig. Höflich und gebildet. Noch dazu sah er blendend aus. Die Kellnerin hatte ihr wiederholt neidische Blicke zugeworfen. Dennoch hatte Jessica ihn während des ganzen Dinners mit Cutter verglichen.
Eine äußerst beunruhigende Tatsache.
Frustriert zwang sie sich zu einem Lächeln. „Ich bin an diesem Wochenende sehr beschäftigt.“ Irgendwie musste sie einen Weg finden, sich Cutter Thompson aus dem Kopf zu schlagen. Die verzweifelte Hoffnung, dass ihr das schon noch gelingen würde, sorgte dafür, dass sie sich ein weiteres Treffen mit Kevin offenhielt. „Vielleicht ein anderes Mal?“
„Ich freue
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