So sexy ist das große Glueck
Augen. Cutter fragte sich sofort, woran das wohl lag.
„Verliert Springsteen seinen Charme?“
„Mir war die Stille lieber.“ Er betrachtete sie aufmerksam. „Deine Verabredung ist früh zu Ende.“ Es überraschte ihn nicht. Wenn er gewusst hätte, wie Erfolg versprechend es war, sie mit anderen, vermeintlich passenden Männern zu konfrontieren, hätte er Jessica schon viel früher bei der Suche unterstützt. Als sie nichts sagte, hakte er weiter nach: „Was hat dich an Kevin gestört?“
Seine Frage brachte ein Stirnrunzeln hervor. Im ersten Moment schien es so, als wolle Jessica widersprechen. Doch es gab immer etwas, was sie auszusetzen hatte, und in gewisser Weise fand er das amüsant.
All diese Weltverbesserer – und keiner weckte ihr Interesse.
Jessica öffnete die Tür, setzte sich neben Cutter und warf ihre Handtasche auf den Sitz. Jessicas verführerischer Duft umfing ihn. Überrascht ließ er seinen Blick über sie gleiten. Unter der hauchdünnen Seidenbluse zeichneten sich ihre Brüste ab. Der Wildlederrock endete deutlich oberhalb der Knie und enthüllte viel nackte Haut.
Jessica atmete tief ein, öffnete den Mund, schloss ihn dann wieder und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Schließlich sprudelte sie hervor: „Ich habe beschlossen, mir den ersten One-Night-Stand meines Lebens zu gönnen.“
Als Cutter die Bedeutung ihrer Worte dämmerte, hätte er am liebsten „Das wird aber auch Zeit“, gestöhnt. Das Verlangen, das ihn bereits seit Tagen quälte, schnellte in ungeahnte Höhen. Er begehrte sie stärker als jemals eine Frau zuvor.
Das Ausmaß dieses Verlangens machte ihm Angst.
Und dann registrierte er das Wort „One-Night-Stand“, so richtig. Also wollte Jessica ihre Beziehung bereits begrenzen, ehe sie auch nur angefangen hatte? Offensichtlich ging sie nicht davon aus, dass sie nach einem Mal noch mehr wollte.
Sie schrieb das Ganze schon ab, bevor sie auch nur eine Kostprobe genossen hatte.
Die Sekunden vertickten wortlos. Jessica hob beide Augenbrauen. „Willst du nichts dazu sagen?“
Er rutschte auf dem Sitz herum, sodass er sie anschauen konnte. „Ich denke nach.“
Offenbar begehrte er sie immer noch mehr als sie ihn. Cutter hasste es, den Kürzeren zu ziehen. Alte Ressentiments flackerten auf, und es gelang ihm nicht, die hart erlernte Kindheitslektion zu vergessen.
Klammere dich niemals an einen Menschen, dem nicht genauso viel an dir liegt wie dir an ihm.
Zwischen Jessicas Augen erschien eine steile Falte. „Vergangene Woche hast du versucht, mich davon zu überzeugen, meine Verabredung abzusagen und die Nacht in deinem Bett zu verbringen.“
Der Wunsch, ein wenig zu sticheln, war stark. Cutter gab sich überrascht. „Also bin ich jetzt der Glückliche, der von deiner Entscheidung profitiert?“
Sie schaute ihn an, als wäre er verrückt. „Glaubst du wirklich, ich käme hierher, um dir zu sagen, dass ich bei jemand anders meine Vernunft über Bord werfen will?“
Mit Mühe verkniff er sich ein bitteres Lachen. „Vielleicht möchte ich aber nicht dein Trostpreis sein, während du nach etwas Besserem Ausschau hältst.“
Ihr Stirnrunzeln vertiefte sich. „Es geht nicht um etwas Besseres. Ich will den Richtigen für mich finden.“
„Ich sage es dir ja nur ungern, aber deine Malen-Nach-Zahlen-Herangehensweise, um einen Mann zu finden, wird nicht funktionieren“, versetzte er trocken. Zu sehen, dass sie sich immer noch wünschte, ihn nicht zu begehren, war die Hölle. Er sollte ihr eine Lektion erteilen, sollte ihr sagen, dass sie verschwinden und erst wiederkommen möge, wenn sie wirklich bereit für ihn war.
Doch es schien, als wäre er als Kind bereits verdammt gewesen – und nun auch als Erwachsener.
Denn auch wenn sein Ego einen schweren Schlag wegstecken musste, wünschte er sich, dass Jessica blieb. Das Verlangen gewann den inneren Kampf, den Cutter mit sich austrug, auch wenn er nicht vorhatte, es dieser Frau leicht zu machen. Wenn sie ihn für eine Nacht wollte, dann musste sie ihre Entscheidung mit jedem Schritt beweisen.
Cutter legte die Arme über die Lehne des Rücksitzes. „Also?“
Jessicas Puls beschleunigte sich. „Also, was?“
„Willst du mich nicht verführen?“
Die Frage haute sie beinahe um. Jessica starrte ihn fassungslos an. Er schien keineswegs zu spaßen. Sein Gesichtsausdruck war ernst, während er geduldig wartete. Allmählich dämmerte ihr die Erkenntnis.
Oh, mein Gott! Er wollte, dass sie all die Arbeit
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