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So sinnlich kann die Liebe sein

So sinnlich kann die Liebe sein

Titel: So sinnlich kann die Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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dem besten Freund des Bräutigams?"
    Bel nahm sich etwas Pilzsalat und musterte ihren Bruder. Obwohl Cyrus, den sie Russ nannte, über acht Jahre älter war als sie, hatten sie sich immer besonders nah gestanden.
    „Er ist ein Casanova", erklärte sie.
    Cyrus nahm sich eine Peperoni und nickte bedächtig. „Ja, das stimmt!"
    bekräftigte er.
    „Na ja, und ich habe gestern Abend so viel getrunken gehabt, dass ich nicht zurückfahren konnte und man mir nicht die Wagenschlüs sel geben wollte. Es waren aber auch keine Zimmer mehr frei."
    „Hübscher Trick. Wie hat er das nur zu Stande gebracht?" Da merkte Cyrus, dass es für sie eine ernste Angelegenheit war. Er wandte sich ihr zu und lehnte sich gegen den Küchentresen.
    „Ich hatte die Wahl zwischen Jakes Zimmer oder dem Fernsehraum."
    „Natürlich hast du dich für Jakes Zimmer entschieden, und dann ist es passiert."
    „Russ, es ist nichts passiert."
    Er blinzelte. „Nichts?" fragte er überrascht.
    „Nein, er hat auf dem Sofa geschlafen."
    Cyrus griff blindlings hinter sich, nahm sich einen Happen und steckte ihn sich in den Mund. „Interessant. Und warum?"
    „Er hat gesagt, es verstoße gegen die Regeln, es auszunutzen, wenn eine Frau betrunken ist."
    „Und du behauptest, der Kerl sei ein Casanova?"
    Sie nickte stumm.
    „Das passt aber nicht."
    „Ich weiß. Warum hat er dann nichts gemacht, Russ?"
    Ihr Bruder rieb sich die Nase.
    „Bist du noch Jungfrau, Bel?"
    Sie bejahte.
    „Na ja, manche Männer haben Angst davor, besonders wenn sie keine ernsten Absichten haben. Das trifft nicht auf alle zu. Sicher hast du genug kennen gelernt, um das zu wissen."
    Sie nickte. „Aber in dem Fall hat es nichts damit zu tun, weil Jake das gar nicht weiß."
    Er lächelte und schaute sie prüfend an. „Und jetzt tut es dir Leid, dass er nichts gemacht hat, ja?"
    „Ja und nein."
    „Bist du es leid, Jungfrau zu sein, Bel?"
    Sie senkte ihren Blick und griff auch nach einem Häppchen. „Nein, das ist es nicht."
    Cyrus atmete tief durch und seufzte mitfühlend. „Was für ein Pech, dass du dich ausgerechnet in einen solchen Mann verknallst."
    „Ja", flüsterte sie und fühlte, wie ihre Augen feucht wurden. „Wollte er nicht, oder hatte er gar kein Interesse, Russ?"
    „Ich weiß es nicht, Bel. So weit ich das beurteilen konnte, war er ziemlich interessiert."
    Eigentlich sollte sie seine Worte nicht als Trost betrachten, aber sie konnte nicht anders und lächelte unter Tränen. „Lieber Himmel, und was soll ich jetzt tun?"
    „Ich habe kaum zwei Worte mit ihm gewechselt. Ich kann nicht erraten, was er gedacht hat. Am besten rufst du ihn an und fragst ihn."
    Sie lachte. „Was glaubst du denn, Russ?"
    Er kratzte sich hinterm Ohr und rieb sich übers Kinn. „Also ich vermute mal, er ahnt, dass du noch Jungfrau bist, und ist zu anständig, sich mit dir einzulassen, weil er es nicht ernst meint."
    „Und was könnte noch dahinter stecken?"
    „Ein anständiger Kerl wird es nicht bei einer Frau versuchen, die schon zu betrunken ist, um Nein zu sagen, besonders nicht, wenn er sie mag. Also denke ich mal, er ist mehr an dir interessiert, als er dir gesteht. Oder als er selbst weiß."
    Bel legte eine Hand über ihre Augen. Ihr Herz begann schneller zu schlagen.
    „Oh Russ!" flüsterte sie. „Wenn du nur Recht hast."

6. KAPITEL
    Jake hielt vor dem großen Tor und gab den Code ein, mit dem es sich öffnen ließ.
    Ein Surren erklang, und er konnte in die Einfahrt einbiegen.
    Was für ein Haus! Geräumig und imposant, mit großen Fenstern und Anbauten.
    Ein überdachter Swimmingpool, ein Tennisplatz und ein separates Haus für Personal oder Gäste boten zusätzlichen Komfort.
    Der Architekturstil entsprach nicht seinem Geschmack. Er zog ein Holzhaus vor, so wie das nebenan. Wäre er auf der Suche, würde er das nehmen. Aber er konnte verstehen, warum Brad und Tallia sich für das große Haus entschieden hatten, denn sie hatten es im Hinblick auf ihren Nachwuchs gekauft.
    Er hielt neben dem türkisfarbenen Sportwagen. Bel war also hier. Er hatte schon gehofft, sie hätte Besorgungen zu machen. Mit wenigen Schritten stieg er die Treppe hinauf und läutete dann an der Haustür.
    Als er keine Antwort erhielt, benutzte er nicht den Schlüssel, den er hatte, sondern machte kehr t und ging ums Haus herum auf die Rückseite. Das Dach des Swimmingpools war offen, und ein langer Schlauch lag im Wasser. Irgendwo summte etwas. Bel hatte also alles in der Hand. Er legte seine

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