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So sinnlich kann die Liebe sein

So sinnlich kann die Liebe sein

Titel: So sinnlich kann die Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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glaubte tatsächlich, dass das, was er da sagte, stimmte.
    „Es hat nicht alles etwas mit der Vererbung zu tun. Du bist in einem liebevollen Elternhaus aufgewachsen, selbst wenn deine Eltern Probleme hatten. Ein solches Zuhause gibt einem auch etwas mit."
    Er musterte sie verwundert. „Willst du mich etwa heiraten, Bel, und Kinder mit mir haben, obwohl ich weiß, was kommen wird? Könntest du dich damit abfinden, eines Tages Lippenstift auf meinem Hemdskragen zu finden oder die Telefonnummer einer anderen in meiner Jackentasche? Und mich abends noch im Büro anrufen, nur um herauszufinden, dass ich gar nicht da bin?"
    Sie schwieg. „Würde das passieren?"
    „Ich weiß es nicht. Bevor ich dir begegnet bin, habe ich nie begriffen, warum mein Vater und mein Großvater sich so verliebt haben, dass sie meinten, es wäre für immer. Ich habe nicht damit gerechnet, jemanden so sehr zu lieben. Ich habe geglaubt, sie hätten für ihre Frauen nicht mehr empfunden als ich für meine Freundinnen. Ich habe immer gedacht, sie haben sich nur ihrer Zeit angepasst und geheiratet, weil es von ihnen erwartet wurde. Weil es zu ihrer Zeit kaum möglich war, Kinder zu haben und zusammenzuleben, ohne verheiratet zu sein. Ich habe mir vorgenommen, so etwas nie zu tun." Er hielt inne.
    „Ich habe aber auch nie damit gerechnet, dass mich meine Entscheidung einmal in Zwiespalt bringt. Sicherlich würde ich es bedauern, keine Kinder zu haben, aber meine Großmutter hat mir erzählt, wie sehr Kinder darunter leiden, wenn es bei den Eltern kriselt, dann fiel es mir nicht so schwer. Aber ich hätte nie gedacht, dass die Liebe einen Mann so verändern kann. Mir wird jetzt klar, dass mein Großvater sich so gefühlt haben muss, und trotzdem konnte er die Frau, die er liebte, betrügen. Mir erscheint das unmöglich, aber ich muss es trotzdem akzeptieren, oder?"
    „Also willst du, dass ich so mit dir zusammenlebe, ohne Treueschwur, ja?"
    „Darum bitte ich dich."
    „Keine Ehe, keine Kinder. Ich lebe einfach so lange mit dir zusammen, bis deine Leidenschaft verflogen ist, und dann, wenn du mich ständig hintergehst, soll ich mich von dir trennen und mir einen Mann aussuchen, der besser für die Ehe geeignet ist. Und wenn ich dann noch jung genug bin, kann ich mit ihm auch noch Kinder haben."
    Bel ihrer ironischen Darstellung zuckte er zusammen. Aber im Prinzip hatte sie Recht, dass es darauf hinauslief. Ihre Stimme verriet, dass sie ziemlich gekränkt war. Offenbar war es sein Schicksal, Frauen unglücklich zu machen.
    „Bel...", beschwor er sie.
    „Nein, Jetzt bin ich an der Reihe. Lass mich weiterreden. Du hast von einem Kompromiss gesprochen. Aber mir kommt es so vor, als würde nur ich einen Kompromiss eingehen. Ich würde meine Vorstellungen und Träume zugunsten der Liebe aufgeben. Und du, Jake? Was würdest du bei so einem Arrangement aufgeben? Deine Wohnung?"
    „Himmel, was willst du denn?" entgegnete er schroff. „Willst du mich trotz des Risikos heiraten? Willst du mit mir vielleicht Kinder haben, auch wenn du weißt, dass einer von uns sie vielleicht allein erziehen muss und der andere sie nur am Wochenende zu Besuch bei sich hat? Oder denkst du, wir bleiben zusammen, egal, was ich dir antue, und gleichgültig, ob du mich dafür hasst? Glaubst du, damit leben zu können? Sollen wir nach allem, was ich dir erzählt habe, tatsächlich noch heiraten?"
    Betroffen schaute er ihr in die Augen.
    „Ich werde es tun, Bel. Ich heirate dich, wenn du sagst, dass du das wirklich willst."

11. KAPITEL
    Bel blickte Jake in die Augen und hatte das Gefühl, sie könne ihm geradewegs in die Seele schauen. Was sie dort sah, war alles, was sie sich bei einem Ehemann wünschte. Ehrlichkeit, Anständigkeit, die Entschlossenheit, das Richtige zu tun, Intelligenz, Leidenschaft, eine innige Liebe ... aber auch Zweifel, die ihm eingeredet worden waren und Selbstverachtung erzeugt hatten.
    Bedächtig lehnte sie sich zurück und schüttelte den Kopf.
    „Nein, Jake, das will ich nicht", antwortete sie leise, aber bestimmt.
    Er schloss die Augen, und ihr wurde klar, dass er gehofft hatte, sie würde zustimmen.
    „Ich kann nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass du so bist, wie du bist, Jake. Erinnerst du dich, dass du mir mal sinngemäß gesagt hast, ich solle dich nicht reizen, wenn ich nicht bereit sei, den ganzen Weg zu gehen?"
    „Was hat das denn damit zu tun?"
    „Du verlangst von mir, die Verantwortung für deine Entscheidung zu tragen.
    Wir

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