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So sinnlich kann die Liebe sein

So sinnlich kann die Liebe sein

Titel: So sinnlich kann die Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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„Nun, mir ging es nicht gut", erwiderte er schroff. „Für mich waren die letzten Tage die Hölle."
    Sie wollte etwas darauf erwidern, brachte aber kein Wort hervor. Betroffen befeuchtete sie ihre Lippen mit der Zunge und fragte schließlich: „Was willst du damit sagen?"
    „Du hast einmal behauptet, es gäbe keinen Kompromiss bei einer so gegensätzlichen Einstellung, wie wir Beide sie haben. Damals habe ich dir recht gegeben. Heute möchte ich gern wissen, ob es wirklich stimmt, ob wir keinen Kompromiss finden können."
    „Warum?" fragte sie und starrte auf ihre Hände.
    „Weil ich ohne dich verrückt werde."
    Die Worte versetzten ihr einen Stich. „Aber du kannst dir nicht vorstellen, dass du andere Frauen für mich aufgibst, oder?" fragte sie leise. „Möchtest du etwa, dass ich mich mit einem Teil von Jake Drummond zufrieden gebe?"
    Er schloss die Augen, und sie erkannte, dass sie ihn verletzt hatte.
    „Bel, so ist das nicht", erwiderte er. „Ich will keine andere Frau. Im Augenblick habe ich nicht mal das Gefühl, dass ich mich jemals wieder für eine andere interessieren werde. Zurzeit habe ich vielmehr das Gefühl, ich liebe dich so sehr, dass ich nie wieder eine andere Frau auch nur ansehen will, gleichgültig, was zwischen dir und mir passiert."
    „Lieber Himmel, Jake!" bat sie und hielt mit aller Macht die Tränen zurück, die ihr in die Augen stiegen. "Sag so etwas nicht, wenn es nicht stimmt!"
    „Es stimmt aber, Bel."
    Sie hielt den Atem an.
    „Ich kenne mich natürlich besser. Ich weiß doch, aus was für einer Familie ich komme. Mein Vater und mein Großvater ... beide ..." Er hielt inne und räusperte sich, ehe er fortfuhr. „Beide haben die Frauen, die sie liebten, unglücklich gemacht. Sie haben ihren Treueschwur gebrochen. Meine Großmutter war ihr ganzes Leben verbittert. Sie hat nicht wieder geheiratet, nachdem mein Großvater sich wegen einer anderen Frau hat von ihr scheiden lassen. Meine Mutter ... ich weiß nicht, wie sie damit fertig wird."
    Bel brach in Tränen aus, ehe er noch ganz ausgeredet hatte, und sank aufs Sofa.
    Er setzte sich neben sie und fasste nach ihrer Hand. Allein der Anblick seiner starken Hand ließ sie erschauern.
    „So etwas möchte ich dir nie antun. Ich möchte dir kein Versprechen geben, es dann brechen und dich jemals so mit mir reden hören wie meine Mutter mit meinem Vater gesprochen hat. Und ich möchte auch nicht, dass du die Welt mit den Augen meiner Großmutter betrachtest, in dem Wissen, dass ich schuld daran bin."
    Bel entzog ihm ihre Hand. „Oh Jake, bist du dir ganz sicher? Vielleicht wärst du anders, wenn du dich entscheidest..."
    Er schüttelte den Kopf. „Vielleicht könnte ich es ja, Bel, aber es kann auch nur Hoffnung bei mir sein. Fast fünfzig Prozent aller Ehen enden mit einer Scheidung.
    Damit verdient einer meiner Partner in der Anwaltskanzlei seinen Lebensunterhalt."
    Erneut herrschte Schweigen zwischen ihnen. Bel wischte sich die Tränen von den Wangen und richtete sich auf.
    „Was wolltest du denn vorschlagen?"
    „Wenn du ohne mich glücklich bist, nichts. Du hast mich gebeten, dich nicht anzurufen, aber ich dachte ... nun, eigentlich wäre es richtiger zu sagen, ich hoffte
    ... dass es für dich schwerer ist, als du dir eingestehen willst."
    Sie dachte an die vergangenen kummervollen Tage und Nächte, an die Sehnsucht, die sie empfunden hatte. Hatte er das auch erlebt? Wenn ja ...
    „Nein, ich war nicht glücklich, Jake", flüsterte sie. „Ich liebe dich. Was ich für dich empfinde, habe ich noch nie erlebt. Und es quält mich. Aber ich verstehe nicht ..." Sie schaute auf. Jake hatte die Augen geschlossen, ein schmerzlicher Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Sofort brach sie ab.
    „Meine Güte, Bel, ich dachte ... ich hatte gehofft, es würde nicht so einschneidend für dich sein. Nein, was für eine Lüge!" Er wandte sich ihr zu, legte die Hände um ihre Wangen und küsste sie zärtlich auf den Mund, hie lt seine Leidenschaft jedoch im Zaum. Aber als er ihr übers Haar strich, zitterten seine Finger.
    Sein Kuss war so behutsam, so liebevoll, wie sie es sich schöner nicht hätte erträumen können, und sie wünschte, er würde niemals enden.
    Schließlich löste Jake sich von ihr und lehnte seine Stirn gegen ihre. „Ich liebe dich, Bel, und ich wünschte, ich wäre der Mann, den du brauchst und verdienst, aber ich kann nur bedauern, dass du dich in mich verliebt hast. Ich wünschte, es wäre anders. Aber das geht

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