Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So sinnlich kann die Liebe sein

So sinnlich kann die Liebe sein

Titel: So sinnlich kann die Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
Vom Netzwerk:
können heiraten, aber wenn du schwach wirst... Na ja, ich wusste ja vorher, worauf ich mich einließ."
    „Ich kann doch nicht so tun, als wüsste ich nicht, was ich weiß, Bel."
    „Nein, das verstehe ich."
    „Was willst du denn von mir?"
    Sie schüttelte den Kopf und war für eine Sekunde versucht zurückzunehmen, was sie gesagt hatte. Aber das ging natürlich nicht. Denn sie wusste, was für einen schrecklichen Kummer es ihr bringen würde, wenn sie auf seine Bedingungen einging.
    „Ich weiß nicht, Jake. Jedenfalls kann ich die Verantwortung für deine Entscheidung nicht übernehmen. Und ich kann auch nicht die Bedingungen akzeptieren, die du stellst. Wir schieben den Kummer nur vor uns her."
    Er schluckte und fluchte leise. „Was sollen wir nur tun?" fragte er mit erstickter Stimme. „ Wirst du dich immer mal wieder mit einem Mann verabreden, der dir mehr zu bieten hat?"
    „Ich kann jetzt nichts dazu sagen", protestierte sie. Ihr war so elend, dass sie dachte, sie müsse jeden Moment in Tränen ausbrechen. „Ich weiß es nicht."
    „Bel, du kannst nicht sagen, du willst mich nicht mehr sehen."
    „Wieso nicht?" fragte sie, als ob sie es wirklich nicht wüsste. Sie senkte den Kopf, um ihm nicht zu zeigen, wie nah ihr das alles ging. „Vielleicht hast du Recht, und ich kann das nicht. Ich weiß es nicht, ich muss darüber nachdenken."
    Sie sah zu ihm auf. „Bitte geh jetzt, Jake. Ich kann nicht nachdenken, wenn du bei mir bist."
    Eine heftige Sturmböe peitschte den Regen gegen die Fensterscheiben und zerzauste das Laub der Bäume. Der Himmel war fast schwarz.
    Jake schloss die Augen, nickte und schaute Bel erneut an. „Also gut", sagte er.
    „In Ordnung." Er zog sie an sich, hielt sie fest umschlungen und drückte sein Gesicht in ihr Haar. „Bel", flüsterte er hilflos.
    „Jake!" Sie schluchzte auf. Sie konnte sich nicht länger beherrschen und brach in Tränen aus. „Ich verstehe nicht, dass du einfach so aufgibst. Warum kannst du dich nicht entschließen, anders zu sein als dein Großvater und dein Vater?"
    Er dachte an die mahnenden Worte seiner Großmutter: „Behandle nie eine Frau so, dass sie weinen muss, so wie ich das erlebt habe."
    „Wein nicht, Bel", bat er. „Es tut mir Leid. Wirklich."
    Sie nahm sich zusammen und sah zu ihm auf. Zärtlich strich er ihr das Haar aus dem Gesicht.
    „Ich hätte es dir nicht erzählen dürfen. Ich hätte dir nicht sagen dürfen, dass ich dich liebe, sondern einfach gehen sollen. Es tut mir Leid."
    Da begann sie leise zu schluchzen. Er drückte sie an sich und drückte ihren Kopf so liebevoll an seine Schulter, dass sie sich sofort geborgen fühlte.
    Der Widerspruch zwischen dem, was sie empfand, und dem, was er ihr erzählt hatte, verstärkte ihren Schmerz noch. Als ihr Weinen schließlich nachließ und sie sich von ihm löste, beugte er sich vor, zog ein paar Tücher aus einer kleinen Schachtel auf dem Tisch und reichte sie ihr. Sie putzte sich die Nase und schaute ihn lächelnd an.
    Seine Augen schimmerten feucht, und sie sahen sich verunsichert und beklommen an. Impulsiv nahm Jake sie erneut in die Arme und beugte sich über sie, um sie zu küssen.
    Wohltuende Wärme durchflutete Bel, als ihre Lippen sich berühr ten, ein Trost für den Kummer, den sie einander zugefügt hatten. Wie von selbst drängten sie sich aneinander.
    Draußen toste der Sturm. Der Wind heulte ums Haus, und der Regen trommelte auf das Dach.
    Was als zarter Kuss begonnen hatte, geriet rasch außer Kontrolle. Bedauern schlug in Begierde um, und Bels verführerische Nähe verfehlte nicht ihre Wirkung auf Jake. „Lass mich dich lieben, Bel", flüsterte Jake.
    Mit seinen Worten stürzte er sie in einen tiefen Zwiespalt. Heftiges Verlangen stieg in ihr auf. Sie stöhnte auf, als er mal zärtlich, mal leidenschaftlich ihre Lippen berührte.
    Er führte sie zum Sofa, drückte sie in die Kissen und legte sich zu ihr. Sacht streichelte er ihr Gesicht, schaute ihr in die Augen und flüsterte ihren Namen.
    „Du bist wunderschön", raunte er heiser und öffnete ihre Haarspange. Fast andächtig breitete er ihr Haar aus und führte eine Strähne an die Lippen.
    „Wirklich wunderschön." Seine Hand bebte, als er über ihre Stirn, ihre Brauen, ihre Wange, ihr Ohr und ihre Lippen strich. „Ich bin fast verrückt geworden ohne dich."
    Überall dort, wo er sie berührte, wurde ihr heiß, und sie fühlte sich vom Feuer der Sehnsucht verzehrt. Deutlich spürte sie auch, dass sie zu Jake gehörte.

Weitere Kostenlose Bücher