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So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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der Tätowierung.«
    »Das ist mehr, als wir noch vor einer Stunde hatten.«
    »Stimmt.« Er ließ seinen Blick über den Parkplatz schweifen. »Wie kann es sein, dass es in Banehall kein vernünftiges Café gibt?«
    »Wir könnten auf die M8 Richtung Harthill fahren.«
    »Und? Was gibt es in Harthill?«
    »Autobahnraststätte.«
    »Sagte ich nicht ein vernünftiges Café?«
    »War ja nur ein Vorschlag…« Siobhan beschloss, ebenfalls durch die Windschutzscheibe zu starren.
    »Also gut«, gab Young schließlich nach. »Sie fahren, und ich zahle.«
    »Einverstanden«, sagte sie und ließ den Motor an.

23
    Rebus hatte sich erneut am George Square eingefunden und stand vor Dr. Mayburys Büro. Drinnen waren Stimmen zu hören, was ihn nicht davon abhielt anzuklopfen.
    »Herein!«
    Er öffnete die Tür und spähte hinein. Ein Kolloquium – acht verschlafene Gesichter rund um den Tisch. Er schenkte Maybury ein Lächeln. »Könnte ich kurz mit Ihnen sprechen?«
    Sie ließ die Brille von der Nase rutschen, sodass sie an einem Band genau über ihrer Brust baumelte. Stand ohne ein Wort auf und quetschte sich zwischen Wand und Stühlen hindurch. Dann schloss sie die Tür hinter sich und atmete geräuschvoll aus.
    »Tut mir schrecklich Leid, dass ich Sie schon wieder stören muss«, entschuldigte sich Rebus.
    »Nein, das ist es nicht.« Sie kniff sich in die Nasenwurzel.
    »Bisschen lahme Truppe da drin?«
    »Ich werde nie begreifen, warum wir uns überhaupt die Mühe machen, so früh am Montagmorgen ein Kolloquium zu halten.« Sie dehnte ihren Hals nach links und rechts. »Entschuldigung – ist ja nicht Ihr Problem. Haben Sie die Frau aus dem Senegal schon ausfindig machen können?«
    »Nun, genau deswegen bin ich hier.«
    »Ja?«
    »Unsere neueste Theorie lautet, dass sie womöglich mit Studenten befreundet ist.« Rebus legte eine Pause ein. »Vielleicht ist sie sogar selbst Studentin.«
    »Und?«
    »Ja, und da hatte ich mich gefragt, wie ich das am besten rausfinden kann. Ich weiß, das ist nicht Ihr Gebiet, aber wenn Sie mir die richtige Richtung weisen könnten…«
    Maybury dachte einen Augenblick nach. »Das Studentensekretariat wäre da wohl die beste Adresse.«
    »Und wo finde ich das?«
    »Im Old College.«
    »Gegenüber von Thin’s Bookshop?«
    Sie lächelte. »Ist wohl schon eine Weile her, dass Sie ein Buch gekauft haben, wie? Thin’s ist Pleite gegangen, der Laden gehört jetzt zu Blackwell’s.«
    »Aber da ist das Old College?«
    Sie nickte. »Entschuldigen Sie meine Besserwisserei.«
    »Und glauben Sie, dass die mir Auskunft geben werden?«
    »Die einzigen Menschen, die sie da zu Gesicht kriegen, sind Studenten, die ihren Studentenausweis verloren haben. Für die sind Sie eine völlig neue, aufregende Spezies. Am besten gehen Sie über den Bristo Square und durch die Unterführung. Man kommt von der West College Street ins Old College.«
    »Ist mir bekannt, aber trotzdem Danke.«
    »Wissen Sie, was ich hier tue? Ich quatsche, um das Unvermeidliche hinauszuzögern.« Sie sah auf die Uhr. »Noch vierzig Minuten.«
    Rebus hielt ein Ohr an die Tür. »Hört sich an, als wären die eh schon eingeschlafen.«
    »Die Sprachwissenschaft wartet nicht, Inspector«, sagte Maybury und straffte sich. »Auf in den Kampf!« Sie atmete tief durch, öffnete die Tür und war verschwunden.
    Von unterwegs rief Rebus in Whitemire an und bat, mit Traynor verbunden zu werden.
    »Tut mir Leid, aber Mr. Traynor ist nicht zu sprechen.«
    »Sind Sie das, Janet?« Einen Augenblick lang herrschte Schweigen.
    »Am Apparat«, sagte Janet Eylot.
    »Janet, hier ist DI Rebus. Es tut mir Leid, dass meine Kollegen Sie belästigt haben. Lassen Sie mich wissen, wenn ich etwas für Sie tun kann.«
    »Danke, Inspector.«
    »Und was ist mit Ihrem Boss? Erzählen Sie mir nur nicht, er ist wegen Überlastung zu Hause geblieben.«
    »Er möchte nur nicht gestört werden heute Morgen.«
    »Gut und schön, aber könnten Sie es trotzdem versuchen, für mich? Sagen Sie ihm, ich hätte mich nicht abwimmeln lassen.«
    Sie ließ sich eine Weile mit der Antwort Zeit. »Na gut«, sagte sie schließlich. Einige Augenblicke später meldete sich Traynor.
    »Hören Sie, ich habe alle Hände voll…«
    »Haben wir das nicht alle?«, entgegnete Rebus mitfühlend. »Ich wollte nur wissen, ob Sie Ihre Daten für mich durchgegangen sind.«
    »Welche Daten?«
    »Kurden und französischsprachige Afrikaner, die auf Kaution aus Whitemire entlassen wurden.«
    Traynor

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