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So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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keine Rolle spielte.
    »Bloß ein paar Kneipenschlägereien… nächtliche Ruhestörung. Aber seit einem Jahr ist er ein braver Junge.«
    »Das freut mich zu hören. Haben Sie eine Ahnung, wo er sein könnte?«
    »Bestimmt im Fitnesscenter, meine Liebe. Das ist seine große Leidenschaft.« Sie bemerkte Siobhans Miene und schnaubte. »Hab Sie bloß aufgezogen… Er ist da, wo er jeden Dienstag ist: Quizabend im Pub. Der Laden ist den Hügel hoch auf der anderen Straßenseite.« Mrs. Evans deutete mit dem Daumen in die Richtung. Siobhan bedankte sich und ging.
    »Und falls er da nicht ist«, rief ihr die Frau hinterher, »dann kommen Sie bitte zurück und sagen’s mir – das würde nämlich bedeuten, dass er sich eine kleine Freundin zugelegt hat!«
    Ihr heiseres Lachen verfolgte Siobhan bis zum Bürgersteig.
    Zu dem Pub gehörte ein kleiner Parkplatz, der bereits voll war. Siobhan stellte den Wagen auf der Straße ab und betrat das Lokal. Die Gäste waren schon etwas angejahrt und fühlten sich allem Anschein nach wohl: Anzeichen für eine gute Nachbarschaftskneipe. An jedem verfügbaren Tisch saß ein Team, und jeweils einer der Mitspieler schrieb die Antworten auf. Gerade als Siobhan hereinkam, wurde eine Frage wiederholt. Der Quizmaster schien auch der Wirt zu sein. Er stand hinter der Theke, in einer Hand ein Mikrofon und in der anderen den Zettel mit den Fragen.
    »Die letzte Frage, Leute, und hier ist sie noch mal: ›Welches Starlett aus Hollywood stellt eine Verbindung zwischen einem schottischen Schauspieler und dem Song
‹Yellow‹
dar?› Moira wird jetzt rumgehen und eure Antworten einsammeln. Nach einer kurzen Pause verraten wir euch, welches Team heute am besten war. Auf dem Billardtisch sind Sandwiches – bedient euch.«
    Einige der Mitspieler erhoben sich von den Tischen, andere gaben Moira den von ihnen ausgefüllten Zettel. Plötzlich wurde überall geredet, sich nach den Lösungen der anderen erkundigt.
    »Diese Rechenaufgaben machen mich immer total fertig…«
    »Und du willst ein Buchhalter sein!«
    »Bei der letzten Frage, war da
›Yellow Submarine‹
gemeint?«
    »Also wirklich, Peter, es gibt auch Musik, die nicht von den Beatles stammt.«
    »Aber keine, die auch nur annähernd so gut ist, und jeder, der das Gegenteil behauptet, kriegt’s mit mir zu tun.«
    »Wie hieß denn bloß Humphrey Bogarts Geschäftspartner im
Malteserfalken

    Siobhan wusste die Antwort: »Miles Archer«, sagte sie zu dem Mann. Er starrte sie an.
    »Sie kenne ich doch«, meinte er. Er hatte ein fast leeres Bierglas in der einen Hand, und mit der freien zeigte er auf sie.
    »Wir sind uns im Warlock begegnet«, rief Siobhan ihm ins Gedächtnis. »An dem Abend haben Sie allerdings Brandy getrunken.« Sie deutete auf sein Glas. »Noch eins?«
    »Was wollen Sie?«, fragte er. Die anderen rückten ein Stück von Siobhan und Joe Evans ab, als wäre ein unsichtbares Kraftfeld aktiviert worden. »Geht es etwa immer noch um diese dämlichen Skelette?«
    »Nein, nicht direkt… Ehrlich gesagt, möchte ich Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Was für einen Gefallen?«
    »Einen, der mit einer Frage anfängt.«
    Er überlegte einen Augenblick, dann betrachtete er sein Glas. »Dann holen Sie mir am besten mal Nachschub«, sagte er. Siobhan tat, wie ihr geheißen. An der Theke wurde sie mit Fragen bestürmt, die allerdings nichts mit dem Quiz zu tun hatten. Die Leute waren neugierig zu erfahren, wie sie hieß, woher sie Evans kannte, ob sie womöglich seine Bewährungshelferin war oder die für ihn zuständige Sozialarbeiterin. Siobhan reagierte einigermaßen schlagfertig, lächelte die Männer an und brachte Evans ein Glas des teuersten Biers. Er nahm drei oder vier große Schlucke und hielt dann inne, um Atem zu holen.
    »Na los, stellen Sie Ihre Frage«, sagte er.
    »Arbeiten Sie immer noch im Warlock?«
    Er nickte. »War das alles?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich würde gern wissen, ob Sie einen Schlüssel haben.«
    »Für den Pub?« Er schnaubte. »So blöd ist Ray Mangold nicht.«
    Siobhan schüttelte erneut den Kopf. »Ich meinte den Keller«, sagte sie. »Kommen Sie allein in den Keller rein?«
    Evans sah sie mit fragendem Blick an, trank ein paar weitere Schluck Bier und wischte sich dann die Oberlippe ab.
    »Wollen Sie vielleicht das Publikum fragen?«, schlug Siobhan vor. Er verzog das Gesicht zu einem Lächeln.
    »Die Antwort ist Ja«, sagte er.
    »Ja, Sie haben einen Schlüssel?«
    »Ja, ich habe

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