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So still die Toten

So still die Toten

Titel: So still die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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lang aßen sie schweigend. »Wir sollten über letzte Nacht reden«, sagte er.
    »Wir müssen nicht.« Die Wahrheit war, sie wollte nicht. Sie wollte die Wärme einfach noch ein bisschen festhalten.
    »Ob es dir nun gefällt oder nicht, die letzte Nacht hat vieles verändert.«
    Sie sah ihn an, und der Schock in ihren Augen war deutlich zu erkennen. »Bitte, du musst das nicht.«
    Er legte den Kopf schief. »Was muss ich nicht?«
    »Mehr daraus machen, als es ist. Ich meine, es war toll. Richtig toll sogar. Aber …«
    Malcolm atmete hörbar aus. »Kriegst du kalte Füße, Carlson?«
    Sie sah ihn ruhig an und schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe keine Angst. Ich denke praktisch.«
    »Aber ich vielleicht nicht.« Was zum Teufel war in ihn gefahren? »Vielleicht würde ich dich gern öfter sehen.«
    »Warum?«
    Das brachte ihn zum Lachen. »Herrje, Carlson, ich weiß es nicht. Vielleicht ist es die Art, wie du auf deinem Besen reitest oder deine Zaubersprüche murmelst.«
    Sie legte die Gabel hin. »Die Sache ist die, Malcolm, ich könnte wirklich anfangen, dich zu mögen. Ich weiß nicht warum, aber ich könnte mich an dich gewöhnen.«
    Er freute sich darüber. »Und was ist schlecht daran?«
    »Oh, zuerst wäre es toll, wirklich. Aber auf lange Sicht würden wir es vermasseln.«
    »Wieso sagst du das?«
    »Du wünschst dir vom Leben Dinge, die ich dir nicht geben kann.«
    »Bist du nicht ein bisschen voreilig?«
    »Ja, bin ich. Aber das ist auch eine meiner Stärken. Ich kann weit vorausblicken und künftige Probleme sehen. Das macht mich zu einer so guten Anwältin.«
    »Du willst also nicht, dass wir uns häufiger sehen?«
    »Das würde ich gerne. Aber ich würde mich immer fragen, wann du wohl erkennst, dass ich nicht genug bin.«
    »Du bist genug.«
    »Ja, im Moment.« Die Bitterkeit ließ ihre Stimme gepresst klingen. »Aber nicht auf lange Sicht.«
    »Wieso gehen wir nicht einfach einen Tag nach dem anderen an? Verdammt, vielleicht wachst du eines Morgens auf, siehst mich an und kommst zu dem Schluss, dass ich es nicht wert bin. Ich meine, ich arbeite wie ein Wahnsinniger und werde schrecklich mürrisch, wenn ein Fall nicht gut läuft.«
    Angie lachte. »Du, mürrisch? Niemals.«
    Er beugte sich zu ihr vor. »Was ich damit sagen will, ist Folgendes: Keiner von uns weiß, was passieren wird, also lassen wir’s doch einfach drauf ankommen.«
    »Ich war noch nie gut darin, es drauf ankommen zu lassen.«
    »Probier es aus. Es könnte dir gefallen.«
    Angie seufzte. »Wenn das mit uns etwas Ernstes würde, glaubst du wirklich, dass es kein Problem für dich wäre, dass ich keine Kinder bekommen kann?«
    »Carlson, du bist mir entschieden zu schnell.«
    Auf ihrem Gesicht lag ein trauriges, wissendes Lächeln. »Bei einem anderen könnte ich es vielleicht drauf ankommen lassen. Bei dir nicht.« Sie beugte sich zu ihm vor und legte ihre warme Hand auf seinen Unterarm. »Beenden wir es jetzt, solange wir noch Freunde sind.«
    Malcolm schüttelte den Kopf. »Du machst mit mir Schluss?«
    »Ich erspare uns nur viel Leid.«
    Angie ging das Bild nicht aus dem Kopf, wie Malcolm Kier in der Nische gesessen und sie angesehen hatte. Enttäuschung und Verdruss hatten die harten Linien in seinem Gesicht noch vertieft. Wie gern hätte sie ihn besser kennengelernt, aber die Fakten waren simpel. Er wollte Kinder, und sie würde ihm niemals welche schenken können. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, als sie aus dem Auto stieg und die Einkaufstüte vom Rücksitz nahm.
    »Ich werde nicht weinen. Das ist albern. Ich brauche ihn nicht. Wirklich nicht.«
    Sie parkte vor Vivian Sweets Haus. Sie wusste selbst nicht so recht, warum sie durch die Hintertür des King’s hinausgeschlüpft und ohne Polizeibegleitung hierhergefahren war. Sie ging durch den Vorgarten und klingelte. Vor ein paar Minuten hatte sie vom Handy aus angerufen, und Vivian war mit ihrem Besuch einverstanden gewesen.
    Die Tür wurde energisch aufgerissen. Vivians Miene war kühl. »Was führt Sie so spät hierher?«
    »Ich war einkaufen und dachte, Sie könnten vielleicht Milchpulver und Windeln gebrauchen.« Angesichts dessen, was die Frau gerade durchmachte, schien dies ein armseliges Angebot.
    Vivian nahm die Tüte entgegen, bat Angie jedoch nicht herein. »Jede Kleinigkeit hilft.«
    Angie blickte an Vivian vorbei ins Wohnzimmer und hielt nach dem Baby Ausschau. Sie war enttäuscht, es nirgendwo zu sehen. »Wie geht’s David?«
    Vivian veränderte ihre Haltung,

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