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So still die Toten

So still die Toten

Titel: So still die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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eingefrorenem Lächeln Senatoren, Kongressabgeordnete und Wirtschaftsvertreter.
    Auch gerahmte Urkunden waren hier zu sehen. Dixon hatte an erstklassigen Universitäten als Jahrgangsbester abgeschlossen. Nicht schlecht für ein Kind armer Eltern. Sie hatten nie herausgefunden, woher er das Geld für das Studium gehabt hatte.
    Sprach man mit seinen Patienten, wie Malcolm und Garrison es vor zwei Jahren getan hatten, bekam man nur überschwängliches Lob zu hören.
Ein Genie. Ein Meister. Ein Künstler
. Ganz ohne Zweifel war Dixon ein geschickter Chirurg. Es waren seine Freizeitaktivitäten, die Malcolm abstießen.
    Durch die offene Tür sahen sie den Arzt hinter seinem handverzierten Mahagonischreibtisch sitzen, einem Überbleibsel aus seinem alten Leben. Der Größe des Raumes nach zu urteilen, war es so ziemlich alles, was ihm davon geblieben war.
    Sein Haar war mit Pomade nach hinten gekämmt, und sein gebräunter Teint ließ darauf schließen, dass er einen Urlaub hinter sich hatte oder im Sonnenstudio gewesen war. Seine rote Krawatte war wie immer zu einem Windsorknoten geschlungen, und er trug nach wie vor gestärkte Hemden.
    Die Praxis war klein, aber tadellos aufgeräumt, genau wie die eleganten Räumlichkeiten in dem gehobenen Stadtviertel, die er aufgegeben hatte. Die Unterlagen auf seinem Schreibtisch waren ordentlich gestapelt. Hinten rechts lagen die Stifte wie Soldaten aufgereiht, und die Bücher in den Regalen waren alphabetisch sortiert.
    Malcolm verzichtete auf Klopfen oder Räuspern und wartete, bis Dixon von den Unterlagen aufsah, die vor ihm lagen. Offenbar hatte er es nicht eilig, und ihr stummer Kampf tobte mehrere Sekunden lang, ehe Dixon den Kopf hob.
    Er schien weder erschrocken noch beunruhigt über ihren Besuch zu sein. Spannung lag in seinem Blick, wie bei einem Kind, das ein neues Spiel spielen will. Er stand auf, strich die Weste über seiner schlanken Gestalt glatt und nickte ihnen zu. »Detective Kier, Detective Garrison. Wann haben wir uns gesehen – vor einem oder zwei Jahren? Die Zeit vergeht wirklich wie im Fluge.«
    Malcolm überkam der primitive Drang, den Arzt am Revers zu packen und seinen Kopf auf den Schreibtisch zu donnern. Aber ein derartiger Auftritt würde ihm nicht nur eine interne Untersuchung und eine Anklage einhandeln, er würde auch niemals Sierra Days Mörder finden.
    »So ist es«, sagte Malcolm. Durch seine raue Stimme wirkte er immer barsch, also lächelte er, um einen entspannten Eindruck auf Dixon zu machen.
    »Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuchs, meine Herren?«
    »Wir sind dienstlich hier«, erwiderte Garrison. »Es geht um eine Ihrer Patientinnen.«
    Dixon runzelte die Stirn. »Das klingt unheilvoll. Bitte, nehmen Sie Platz.« Er deutete auf zwei Klubsessel, die vor seinem Schreibtisch standen, und wartete, bis die Detectives sich gesetzt hatten, bevor er seinen Platz wieder einnahm. Er klappte die Mappe auf seinem Schreibtisch zu und legte sie auf einen ordentlichen Stapel zu seiner Rechten. »Um welche meiner Patientinnen?«
    Malcolm drohte in dem niedrigen und viel zu weichen Sessel beinahe zu versinken. Er zog sein Notizbuch aus der Tasche und schlug es auf. Sein Dad hätte herzlich gelacht, wenn er ihn in diesem Moment hätte sehen können. Wie oft hatte sein alter Herr ihm eingebläut, auf die Details zu achten?
Der Teufel steckt im Detail, Junge. Wenn dir das entscheidende Detail entgeht, haut er dich in die Pfanne.
    »Sierra Days Leiche wurde gestern in einem städtischen Park aufgefunden«, sagte Malcolm.
    Dixons hochgezogene dunkle Augenbrauen drückten aufrichtiges Entsetzen aus. »Sind Sie sicher, dass es Sierra ist?«
    »Ja.«
    Dixon atmete tief aus und wirkte für einen Augenblick abwesend. »Das ist furchtbar. Es tut mir so leid, das zu hören. Sie war erst vor zwei Wochen bei mir.«
    Dem Schweinehund war genau die richtige Mischung aus Überraschung und Bedauern gelungen. »Können Sie uns sagen, was Sie in den letzten Tagen getan haben?«
    »Warum?« Er hob die Hand. »Ach nein, ich weiß schon. Unsere unglückselige Vorgeschichte. Ich frage mich, wann ich die endlich hinter mir lassen kann.«
    »Wir müssen mit gebührender Sorgfalt vorgehen«, meinte Garrison leichthin.
    »Eigentlich müsste ich gekränkt sein, aber ich weiß ja, dass Sie Sierras Mörder suchen. Mein Gott, sie war so ein süßes Mädchen.«
    Malcolm versuchte, sich in Dixon hineinzuversetzen. Hätte man ihn selbst zu Unrecht wegen Mordes angeklagt und anschließend

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