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So still die Toten

So still die Toten

Titel: So still die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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freigesprochen, wäre er über einen Besuch der Cops mächtig sauer gewesen. »Wann genau haben Sie Ms Day das letzte Mal gesehen?«
    Er nahm seinen Kalender zur Hand und blätterte ihn langsam durch. »Natürlich, hier ist es. Ms Day war vor elf Tagen bei mir. Sie hatte einen Termin um neun Uhr.«
    »War sie oft bei Ihnen?«
    »Das war das zweite Mal.« Bedächtig klappte er den Kalender zu. »Es war unser letzter Termin vor der Operation.«
    »Was wollte sie machen lassen?«
    Er zögerte. »Sie ist tot, also muss ich mich wohl nicht mehr an das Arztgeheimnis halten. Sie wollte eine Brustoperation. Wie so viele junge Frauen wünschte sie sich größere Brüste, und zwar ein D-Körbchen statt eines B-Körbchens. Außerdem eine Fettabsaugung an Bauch und Gesäß. Sie wollte einen perfekten Körper, wie ein Model, das wollen die meisten Schauspielerinnen heutzutage. Die Operation war für nächste Woche angesetzt, und sie freute sich sehr darauf.«
    »Und das war das letzte Mal, dass Sie sie gesehen haben?«
    »Ja.« Dixon lehnte sich zurück. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie tot ist. Ich kann es einfach nicht fassen.«
    »Wirklich?«
    Dixon war ein Meister im Lügen und Manipulieren. »Sie glauben mir doch, oder, Detective?«
    Malcolm begegnete dem Blick des Arztes mit ausdrucksloser Miene. »Hätte ich denn Grund, Ihnen nicht zu glauben?«
    »Wir haben eine gemeinsame Geschichte, Detective.«
    »Ich bin nur hier, um die letzten Tage in Ms Days Leben zu rekonstruieren, Dr. Dixon.«
    »Befragen Sie immer die Ärzte Ihrer Opfer?«
    »Bei einer Mordermittlung befragen wir jeden.« Malcolm blätterte eine Seite in seinem Notizblock um. »Was können Sie mir über Ms Day erzählen?«
    Dr. Dixon zögerte. »Sie war eine leicht erregbare junge Frau. Sie neigte zum Drama, falls Sie verstehen, was ich meine. Aber das entsprach schließlich ihrer Berufung. Wer würde schon einer Schauspielerin zusehen wollen, die nicht einen gewissen Hang zur Dramatik hat?«
    »Haben Sie sie jemals spielen sehen?«
    »In der Tat, ja. Im Sommer in
Was ihr wollt
. Ich bin Sponsor des West End Theaters, und die Schauspieler haben sich bei uns mit einer Sonderaufführung revanchiert. Anschließend habe ich ihre Bekanntschaft gemacht. Während der Party nahm sie mich beiseite und erzählte mir, wie sehr sie sich eine Schönheitsoperation wünsche. Ich gab ihr meine Visitenkarte und beließ es dabei.«
    »Und den Sommer über haben Sie sie nicht gesehen?«
    »Nein.«
    Bei der Befragung von Familie und Freunden hatte Malcolm absichtlich stets Dixons Namen erwähnt. Egal, wie vorsichtig jemand war, seiner Erfahrung nach gab es immer jemanden, der von dem Betreffenden wusste. »Können Sie sich irgendjemanden vorstellen, der Ms Day etwas antun wollte?«
    »Ich weiß nur, dass ich sie nicht umgebracht habe, Detective. Ich mochte Ms Day. Sie war eine atemberaubend schöne Frau, die ich noch schöner machen wollte.«
    »So wie Lulu Sweet?« Malcolm warf Dixon den Namen wie einen Köder hin. Er wusste nicht, was dabei herauskommen würde, aber einen Versuch war es wert.
    Dixon fingerte an seinem Manschettenknopf herum. »Das alles hat also mit den Anschuldigungen von damals zu tun, die Sie nie beweisen konnten?«
    »Ihre Anwältin hat einen gerechten Freispruch erreicht.« Carlson mochte eine Blutsaugerin sein, aber sie befolgte die Gesetze bis aufs i-Tüpfelchen.
    »Ach, hören Sie doch auf. Hier geht es um Vergeltung. Nicht genug damit, dass Sie meinen Ruf zerstört haben – jetzt wollen Sie mir auch noch einen Mord anhängen.«
    Malcolm spürte, dass Dixon angebissen hatte, und ließ die Angelschnur ein wenig locker. »Nein, Sir, absolut nicht.«
    Dixon beugte sich vor. »Ich praktiziere seit fast zwei Jahren in diesem Loch und halte mich mühsam mit Patientinnen wie Sierra Day über Wasser, die sich keinen angesehenen Chirurgen leisten können.«
    Der Fisch hing am Haken, und Malcolm holte die Angel ein. »Es ärgert Sie, dass Sie nicht mehr die Crème de la Crème behandeln.«
    »Natürlich macht mir das etwas aus. Es ärgert mich, dass eine billige Hure im Drogenrausch ausgeflippt ist und meinen Ruf beinahe ruiniert hat. Es ärgert mich, dass meine Partner mich aus der Gemeinschaftspraxis geworfen haben, und es ärgert mich, dass mich meine Patienten im Stich gelassen haben. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich Ms Day umgebracht habe.«
    »Ich habe nie gesagt, das Sie es getan haben.«
    »Aber ich wette, Sie werden alles tun, um es

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