Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So still die Toten

So still die Toten

Titel: So still die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
Vom Netzwerk:
trocknete. Im Hintergrund liefen die Morgennachrichten, und sie hörte nur halb zu, bis sie eine vertraute Stimme vernahm: Connor Donovan.
    Ihre Finger krampften sich um das Lenkrad, als sie an den Mann dachte, der ihre Nähe gesucht hatte, sie dazu gebracht hatte, mit ihm ins Bett zu gehen, und ihr das Gefühl gegeben hatte, lebendig zu sein – und alles nur, um an Eva heranzukommen. Er hatte an einer Story gearbeitet und gehofft, Angie würde ihn zu Eva führen. Sosehr sie sich auch bemühte, sie konnte den Augenblick nicht vergessen, als sie sich gerade geliebt hatten und er unter der Dusche war. Sie war neugierig auf den Mann gewesen, der in ihr Leben getreten war und der zu perfekt schien, um wahr zu sein. Also hatte sie in seiner Aktentasche gestöbert. Nicht gerade eine Heldentat, doch sie hatte unbedingt mehr erfahren wollen. Ihr Instinkt hatte sie nicht getrogen. Sie hatte ein Dossier über Eva gefunden. Als sie ihn damit konfrontiert hatte, war er kein bisschen schuldbewusst gewesen. Tatsächlich hatte er sie sogar um eine Stellungnahme gebeten.
    »Verdammter Mistkerl.«
    Sie schob ihre Wut beiseite und hörte zu. Sie wusste, dass er manchmal fürs Radio arbeitete, ein Job, der ihm den Weg zu einem Fernsehauftrag ebnen sollte.
    Vor zwei Tagen hat die Polizei im Angel Park die Knochen einer Frau gefunden. Einer zuverlässigen Quelle zufolge ist das Opfer die stadtbekannte Schauspielerin Sierra Day …
    Der Blödmann verstand es, an die entscheidenden Informationen heranzukommen. Zweifellos hatte er sich durch Charme oder Bestechung irgendein kleines Rädchen im Getriebe gefügig gemacht. Angie ließ den Kopf nach hinten gegen die Kopflehne sinken. Kier würde mächtig sauer sein.
    Um ihre Lippen spielte ein Lächeln. Wo Schatten war, war auch Licht. Doch so gern sie sich an Kiers Frustration geweidet hätte, er versuchte immerhin, den Mord an ihrer Mandantin aufzuklären.
    Connors Stimme holte sie zurück in die Gegenwart. Er würde nicht lange recherchieren müssen, bis er herausfand, dass sie Sierra vertreten hatte. Früher oder später würde ihn das auf ihre Schwelle führen.
    »Woher hat der Schweinehund den Namen unseres Opfers?« Malcolm warf einen Blick auf die Quittung in seiner Hand und stopfte sie dann in die Hosentasche. Wenige Minuten, bevor sie bei der Imbissstube angekommen waren, hatten sie die Morgennachrichten im Radio gehört. »Er bringt ein paar Fakten und fantasiert sich dann einen Haufen Mist zusammen.
Ihr Ehemann Brian Humphrey geht davon aus, dass sie das Opfer eines gefährlichen Serienmörders geworden ist.
«
    Garrison nahm den Bagel mit Rührei und seinen Kaffee von der Kassiererin entgegen und reichte ihr eine Zehndollarnote. Er steckte das Wechselgeld ein und folgte Malcolm zu einem Tisch am Ende des Raumes. Die beiden setzten sich. Sie saßen mit dem Rücken zur Wand und konnten sehen, wer den Imbiss betrat oder verließ. »Ich würde zu gern wissen, wen er geschmiert hat, um an Sierra Days Namen herzukommen.«
    »Und ich frage mich, wieso Humphrey zu Donovan etwas anderes gesagt hat als zu uns. Gestern war er noch sicher, dass einer ihrer Exfreunde sie getötet hat«, meinte Malcolm.
    »Serienmörder bedeutet Drama, und Humphrey kommt ins Fernsehen. Gibt es eine bessere Werbung für einen Schauspieler?«
    »Ich muss heute Vormittag wegen dieses Latimer-Falls ins Gericht. Könntest du in die Theaterkantine gehen und mit allen reden, die in der Nacht von Sierras Verschwinden dort gearbeitet haben? Vielleicht findest du ja jemanden, der nüchtern genug war, um sich daran zu erinnern, mit wem sie gegangen ist.«
    Garrison zog seinen Notizblock hervor. »Ich bin schon etwas weiter. Sie haben im Duke Street Café gefeiert. Soviel ich gehört habe, ist das ein Treffpunkt für Theaterleute. Dort finden viele Ensemblepartys statt.«
    Malcolm biss abwesend in seinen Bagel. »Wir laufen bei diesem Fall gegen eine Menge Wände. Keine verwertbaren Spuren. Keine Zeugen. Es ist, als hätten wir es mit einem verdammten Geist zu tun.«
    »Oder mit jemandem, der schon mal geschnappt worden ist und nicht wieder verhaftet werden will.«
    »Dixon.«
    Garrison zuckte die Schultern. »Er kann es nicht sein. Wir haben Aufnahmen einer Überwachungskamera aus dem Hotel in New York, wo er in der Nacht von Sierras Verschwinden war.«
    »Es ist doch seltsam, dass er so viele verdammte Alibis hat. Als müsste er unbedingt beweisen, dass er in jener Nacht nicht in der Stadt war.«
    »Nehmen wir mal an, du

Weitere Kostenlose Bücher