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So unerreichbar nah

So unerreichbar nah

Titel: So unerreichbar nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marleen Reichenberg
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War meine Wimperntusche verschmiert? Dann seufzte er und
erklärte:
    »Es war ein
langer, schöner Abend. Ich muss jetzt dringend ins Bett.«
    Die zwei
Sätze passten irgendwie nicht ganz zusammen. Er wirkte unsicher, fast verlegen.
Eigenschaften, die ich ihm zu allerletzt zugeschrieben hätte.
    Mich ritt der
Teufel - oder war es das (B)Engelchen? - als ich mich laut und deutlich sagen
hörte: »Du darfst in mein Bett, wenn du willst!«
    Als der Satz
draußen war, hielt ich den Atem an und sah ihm in die Augen, die mit einem Mal
ganz dunkel wurden und einen hungrigen Ausdruck annahmen. Mit einer fließenden
Bewegung nahm er mir den Schlüssel aus der Hand, schloss auf und schob mich mit
seinem Körper nach innen. Er schlug mit einem gezielten Tritt die Tür zu,
packte mich an den Hüften und riss mich heftig an sich. Völlig überwältigt von
seiner Nähe, seinem männlichen Duft und seiner Körperwärme schmiegte ich mich
willig an ihn. Endlich geschah das, was ich mir in unzähligen Tag-und
Nachtträumen immer ausgemalt hatte.
    Seine Hände
griffen nach meinen langen offenen Haaren und sanft bog er meinen Kopf nach
hinten. Seine warmen Lippen legten sich auf meine, seine Zunge schob sich in
meinen Mund und dann küssten wir uns eine gefühlte Ewigkeit leidenschaftlich. Er
zog mir meine Jacke aus und warf sie achtlos auf den Dielenboden. Ich umfasste
sein Gesicht und wühlte dann mit meinen Fingern durch sein dichtes welliges
Haar. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, endlich das tun zu dürfen, wonach
ich mich seit Wochen sehnte: Ihn anfassen, umarmen und küssen, dass mir Hören
und Sehen verging. Seine Hände glitten hungrig über meinen Körper, über den Po
nach oben, dann seitlich von der Hüfte aufwärts, bis er bei meinen Brüsten
angekommen war. Die streichelte er durch den dünnen Stoff meines enganliegenden
Shirts, glitt dann in den Ausschnitt und schob mir den BH zur Seite. Ich
stöhnte auf, als er meinen Mund freigab, um mit Zunge und Daumen abwechselnd
meine Brustwarzen zu streicheln. Wenig später hatte er mir meinen Minirock ganz
nach oben geschoben und eine Hand zwischen meinen Beinen. Ich konnte nicht mehr
klar denken. All meine Empfindungen konzentrierten sich auf das süße,
unerträglich lustvolle Ziehen in meinem Unterleib. Das Einzige, was mir ständig
und bei allem, was er mit mir anstellte, durch den Kopf schoss, war: LUCAS. JA.
ENDLICH!
    Wir schafften
es beinahe nicht bis ins Schlafzimmer, bewegten uns aber dauerküssend und
fummelnd auf die offenstehende Tür zu. Er warf mich aufs Bett, riss meine
schwarzen Lackpumps von meinen Füßen und zog mir geschickt Rock, Strumpfhose
und Höschen von den Beinen. Plötzlich hatte er ein Kondom in der Hand, streifte
es sich über, hob meine Beine an, die ich um seine Hüften schlang und nahm mich.
Ich schrie auf vor Lust, als ich ihn tief in mir spürte und hatte zum ersten
Mal in meinem gesamten Leben das Gefühl, hier und jetzt an der einzig richtigen
Stelle zu sein und das zu tun, wofür ich auf diese Erde gekommen war: Ihn in
mir aufzunehmen, jede einzelne synchrone Bewegung von uns beiden zu genießen
und in sein schönes, ernstes Gesicht zu blicken, bevor ich überwältigt meine
Augen schloss. Und mich dann in einem langen wilden Höhepunkt hineinfallen zu
lassen, den mir der Mann, in welchen ich seit Wochen rettungslos verliebt war,
gerade verschaffte.
    Er kam
gleichzeitig mit mir und rief meinen Namen.
     
    Wenig später
lagen wir engumschlungen unter der Bettdecke. Er fuhr mit seinen langen
sensiblen Fingern die Konturen meines Gesichts nach, während ich mit meinen
Händen, die ich hinter seinem Kopf verschränkt hatte, seinen Nacken
streichelte. Ich weigerte mich beharrlich, auch nur eine Sekunde an die
Konsequenzen dessen zu denken, was wir miteinander anstellten. Ich wollte
einfach nur diese wunderbaren Momente, in denen er mir wirklich ganz gehörte
und nicht mehr unerreichbar nah war, auskosten. Liebevoll blickte er mich an. In
seinen Augen blitzte ein spöttisch-zärtliches Funkeln auf. Und dann kam einer
dieser typisch frechen Lucas-Sprüche, die ich so sehr lieben gelernt hatte.
    »Ich muss das
jetzt einfach so sagen, Tessa. Wow. Alle Achtung. Du hast viel aus deinen
Büchern gelernt!«
    Ich kicherte.
     Unvermittelt
fiel mir das Kondom ein, welches er genau im richtigen Moment aus der Tasche
seiner Jeans, die jetzt auf dem wilden Durcheinander unser Klamotten obenauf
lag, gezogen hatte. Herausfordernd gab ich zurück:
    »Du

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