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So unwiderstehlich reizvoll

So unwiderstehlich reizvoll

Titel: So unwiderstehlich reizvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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wurde noch komplizierter, als sie bemerkte, dass Raphael ihr gefolgt war – was Cary von oben aus nicht sehen konnte.
    „Wo steckst du nur, Juliet? Ich habe dich schon überall gesucht.“ Ganz offensichtlich war Cary nicht bei bester Laune. „Was hast du eigentlich die ganze Zeit getrieben?“
    Wenn sie gehofft hatte, Raphael würde sich diskret zurückziehen, hatte sie sich getäuscht.
    „Sie hat mit Josie und mir in der Küche Tee getrunken“, antwortete er ruhig und trat vor. „Dagegen dürftest du doch eigentlich nichts haben.“
    „Und ob!“ Die letzten Stufen nahm Cary auffällig schnell und blickte unten misstrauisch zwischen den beiden hin und her. „Und was war der Anlass für die gemütliche Runde, wenn ich fragen darf?“
    „Reiner Zufall.“ Juliet fühlte sich mit den Nerven am Ende. „Ich habe nach Josie gesucht, um mich mit ihr zu unterhalten. Ich hätte von ihr gern etwas über das Haus und seine Geschichte erfahren.“
    „Und was hat er damit zu tun?“ Cary deutete mit dem Kopf auf seinen Cousin.
    „Ich saß gerade mit Josie in der Küche und trank Tee, wenn du es genau wissen willst. Mein Kommen und Gehen hat dich eigentlich nicht zu interessieren, Cary, noch gehört das Haus nicht dir.“
    „Leider.“ Er seufzte aus tiefstem Herzen. „Und wo ist Großmama jetzt? Wahrscheinlich sitzt sie wieder im Wintergarten herum.“
    „Sie wird sich hingelegt haben.“ Nur noch mit Mühe beherrschte Raphael seine Wut. „Das pflegt sie nachmittags immer zu tun. Wenn du dich öfter auf Tregellin blicken lassen würdest, wüsstest du das.“
    Darauf antwortete Cary nicht. Stattdessen legte er Juliet besitzergreifend den Arm um die Schultern, was sie nur widerwillig geschehen ließ. „Was hältst du von einem kleinen Rundgang, Darling? Ich würde dir gern alles zeigen.“
    „Nein, bitte nicht, dazu habe ich jetzt keine Lust.“ Mit Geschick gelang es ihr, sich aus seiner Umarmung zu befreien, und erleichtert atmete sie auf. „Ich … Ich wollte gerade ein Bad nehmen.“
    Erstaunt sah Raphael zu ihr. Juliet kümmerte das nicht. Sie konnte ihre Pläne schließlich von einer Minute zur anderen ändern, ohne einem Raphael Marchese darüber Rechenschaft ablegen zu müssen.
    „Ein Bad, Darling?“, wiederholte Cary in anzüglichem Ton. „Das ist eine ausgezeichnete Idee, die Wannen hier sind groß genug für zwei. Ich habe mich schon oft gefragt, was Großmutter und Großvater darin getrieben haben, als sie zwischen den Kriegen hier ihre berühmten Hauspartys schmissen.“
    „Bestimmt nicht das, was du dir vorstellst, Cary.“ Lady Elinor, mit Hitchins auf dem Arm, trat unversehens aus dem Frühstückszimmer und nickte ihm hoheitsvoll zu.
    „Raphael“, wandte sie sich dann an ihren anderen Enkel. „Bevor du gehst, hätte ich gern kurz mit dir gesprochen.“

4. KAPITEL
    Juliet badete tatsächlich, was ihr allerdings nicht zu der erhofften Entspannung verhalf. Das Wasser war nur lauwarm, und als sie aus der Wanne stieg, fröstelte sie. Unter ihren Füßen fühlte sich der Marmorfußboden eiskalt an, obwohl sie sich auf ein Handtuch gestellt hatte. Einen Föhn gab es auch nicht, und ihren eigenen hatte sie nicht mitgebracht.
    Ich bin verwöhnt, musste sie zugeben. Bisher waren Hotels, die jeden nur erdenklichen Luxus boten, eine Selbstverständlichkeit für sie gewesen.
    Aber diese Zeiten waren endgültig vorbei. Mit Schrecken dachte sie an die Stromrechnung, die zu Hause auf sie wartete. So unerfreulich sich der Aufenthalt in Tregellin auch gestalten mochte, anschließend hätte sie zumindest genügend Geld für die dringendsten Notwendigkeiten. Ohne diesen Raphael Marchese wäre alles nicht so schlimm. Dann könnte sie die Unannehmlichkeiten dieses Besuchs mit mehr Fassung tragen.
    Kritisch musterte sie ihre Garderobe. Sie hatte nicht viel mitgebracht, obwohl sie mehr als genug zum Anziehen besaß. Bis David ihre Kreditkarten hatte sperren lassen, war sie sehr gern einkaufen gegangen. Darum hing in ihrem Schrank ausreichend Kleidung für jeden Anlass. Doch Carys Gerede von dem spartanischen Lebensstil seiner Großmutter hatte sie in die Irre geführt. Und nun fehlte ein Abendkleid in ihrem Koffer.
    Immerhin hatte sie in letzter Minute noch ihr kleines Schwarzes obenauf gelegt und so wenigstens für das Dinner mit Gästen am Samstagabend ein Kleid, das dem Anlass und ihrer Rolle als Carys Verlobte angemessen war.
    Für diesen Abend entschied sie sich für eine auberginefarbene, weich fließende

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