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So unwiderstehlich reizvoll

So unwiderstehlich reizvoll

Titel: So unwiderstehlich reizvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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Hintern?“
    „Wie charmant du dich ausdrückst!“ Sie strich ihren Rock glatt, um Raphaels Aufmerksamkeit auf ihre Beine zu lenken.
    Die Beine waren wirklich sensationell, das musste Raphael zugeben. Hoffentlich reichte sein Talent, um diesen Formen auf dem Gemälde gerecht zu werden. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Kamera zu und machte einige Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven. Olivia ließ ihn dabei nicht aus den Augen, das spürte er ganz genau. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, ob es wirklich klug gewesen war, diesen Auftrag anzunehmen.
    Schließlich schob er das Stativ zur Seite und rückte ein Samtsofa in die Mitte des Raums. „Mach es dir darauf bitte bequem. Ich werde einige Skizzen machen, um die günstigste Position herauszufinden.“
    Sofort sprang Olivia auf. „Soll ich mich ausziehen?“, fragte sie begierig.
    „Nein!“, wehrte Raphael derart entschieden ab, dass sie ihn pikiert ansah. „Das ist heute noch nicht erforderlich“, versuchte er den Fehler wiedergutzumachen. „Es geht zunächst einmal um die Gesamtkomposition. Die Einzelheiten kommen später. Es ist erstaunlich, wie viel man ohne das Modell selbst arbeiten kann.“
    Mit einem Schmollmund sah sie ihn an. „Ich muss mich also gar nicht ausziehen?“
    „Nein, anfangs nicht. Du solltest froh darüber sein, in diesem alten Gemäuer zieht es nämlich mächtig.“
    „Wie du meinst.“
    Doch sie ließ ihn ihre Enttäuschung deutlich spüren. Offensichtlich wollte sie sich ihm unbedingt nackt präsentieren. Vielleicht hätte er doch besser zuhören sollen, als die alte Dame ihm vom Ruf der frischgebackenen Lady Holderness erzählt hatte …
    Zwei Stunden lang ging Juliet am Fluss spazieren, der sich hinter dem Mündungsbereich erstaunlich stark verengte. Streckenweise war er so schmal, dass sich die Äste der Bäume von den gegenüberliegenden Ufern in der Mitte des Flusses fast berührten. Auch die Luft änderte sich flussaufwärts. Statt nach Salz und Tang roch es nach dem Laub, das hier seit dem vergangenen Herbst in einer dicken Schicht auf dem Boden lag und vermoderte. Dennoch war ein Hauch von Frühling zu verspüren, und in dem dichten Bewuchs der Uferregion zeigte sich das erste frische Grün.
    Als Juliet zurückkehrte, betrat sie das Haus durch die Waschküche, um dort Josies Gummistiefel zu säubern und zum Trocknen aufzustellen. Am liebsten wäre sie danach sofort auf ihr Zimmer gegangen, um sich frisch zu machen. Doch Cary schien auf sie gewartet zu haben, denn er kam aus dem Frühstückszimmer und fing sie in der Halle ab.
    „Wo bist du bloß gewesen?“, maulte er. „Wenn du unbedingt spazieren gehen musstest, hättest du mich ruhig mitnehmen können.“
    „Es tut mir leid, es war ein spontaner Entschluss. Ich wollte unbedingt etwas frische Luft schnappen.“ Sie strich sich das zerzauste Haar aus der Stirn. „Wie du siehst, war es ziemlich stürmisch.“
    „Ich wäre diesem stickigen Mausoleum auch gern für eine Weile entkommen.“
    „Es tut mir wirklich leid“, wiederholte sie.
    „Was soll ich darauf antworten, ändern lässt es sich sowieso nicht mehr.“ Cary wirkte immer noch gekränkt. „Jetzt komm bitte mit in den Wintergarten. Großmama und ich sitzen dort bei einer Tasse Kaffee.“
    „Gleich. Ich möchte nur schnell hoch und meine Frisur in Ordnung bringen.“
    „Das kann warten. Zieh deinen Mantel aus, damit ich ihn an die Garderobe hängen kann. Nachher denkt das alte Mädchen noch, du hättest dich aus dem Staub machen wollen.“ Frustriert schüttelte Juliet den Kopf, tat jedoch, was er verlangte.
    „Hier ist sie, Großmama!“, verkündete er triumphierend, als sie Seite an Seite den Wintergarten betraten. „Ich dachte, sie würde noch schlafen, doch offensichtlich hat sie bereits einen Morgenspaziergang unternommen.“
    Bevor Juliet auch nur ein Wort sagen konnte, wiederholte sich die Szene vom vergangenen Tag. Kaum hörte Hitchins von seinem Körbchen aus Carys dröhnende Stimme, schoss er wie der Blitz quer durch den Raum. Er packte Carys Hosenbein und knurrte drohend. Und Cary, der sich in Anwesenheit seiner Großmutter nicht zu wehren wagte, blieb wie gelähmt stehen.
    „Guten Morgen.“ Juliet lächelte Lady Elinor flüchtig zu und bückte sich nach dem kleinen Übeltäter. Sofort gab er seine Beute frei und ließ sich nicht nur widerstandslos auf den Arm nehmen, sondern leckte Juliet sogar freundschaftlich das Kinn.
    „Nein, damit kommst du bei mir nicht durch“,

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