So unwiderstehlich reizvoll
Ausschließlichkeit, die sie in Davids Armen nie erlebt hatte.
Als Raphael sich von ihr zurückzog, protestierte Juliet. Zärtlich verschloss er ihr mit dem Finger die Lippen. „Dein Kleid ist zwar schön, aber es stört.“
Und Juliet verstand den Hinweis sofort. Im Nu hatte sie sich aufgesetzt und es über den Kopf gestreift. Nur mit ihrem Tanga aus hauchdünner Spitze bekleidet saß sie jetzt vor ihm und schämte sich nicht, ganz im Gegenteil, sie genoss die bewundernden Blicke, mit denen Raphael sie betrachtete.
Trotzdem verspürte sie einen kurzen Moment der Panik, als er ihr dieses letzte Kleidungsstück abstreifte, so winzig es auch sein mochte. „Raphael!“, rief sie unwillkürlich und wusste selbst nicht, ob sie ihm damit Einhalt gebieten oder ihn zu weiteren Intimitäten auffordern wollte.
Er unterdrückte ein Stöhnen und barg den Kopf in ihrem Schoß. Juliet duftete bezaubernd und schmeckte verführerisch. Die Versuchung, sie durch einen Kuss zum Höhepunkt kommen zu lassen, war groß, doch seine eigene Erregung, die immer heftiger nach Erfüllung drängte, trieb ihn zur Eile.
Entschieden löste er sich von Juliet, setzte sich auf, zog sich das Hemd aus und öffnete den Gürtel und den Knopf am Bund seiner Hose. Den Reißverschluss ließ er geschlossen, damit er die Kontrolle bewahrte und nicht wie ein Wilder über Juliet herfiel.
Juliet spürte den Lufthauch, als Raphael das Hemd zu Boden warf. Auf diese raffinierte und jede Sinnlichkeit auskostende Art geliebt zu werden, war eine völlig neue Erfahrung für sie. David hatte das Entkleiden stets ihr überlassen, und ein Vorspiel hatte es nie gegeben. Das unbefriedigende Sexualleben in ihrer Ehe war also vielleicht doch nicht allein ihre Schuld gewesen, wie sie bisher immer angenommen hatte.
Aufreizend langsam streifte Raphael ihr den ersten Seidenstrumpf ab, wobei er dem Weg des Strumpfs mit den Lippen folgte und zärtlich die Innenseite ihrer Schenkel mit kleinen Küssen bedeckte. Juliet rekelte sich vor Wonne und konnte es kaum erwarten, bis auch der zweite an der Reihe war. Unwillkürlich spreizte sie die Beine und drückte sie mit den Händen möglichst weit auseinander.
Ob Juliet wusste, was ihre unschuldige Art, ihm ihre Bereitschaft zur Hingabe zu zeigen, bei ihm bewirkte?
Ohne den Blick von ihr zu lösen, entledigte er sich endlich seiner Hose und Boxershorts, sich sehr wohl bewusst, dass auch Juliet ihn dabei nicht aus den Augen ließ. „Du bist aber sehr groß“, hauchte sie ihm atemlos ins Ohr, als er sich wieder neben ihr ausstreckte.
„Größe ist nicht alles“, flüsterte er zurück und versuchte verzweifelt, einen kleinen Rest Verstand zu bewahren. Doch auch um den war es geschehen, als Juliet die Hand ausstreckte und ihn berührte. Er schob sich auf sie.
Juliet hielt den Atem an, als sie ihn spürte. Hatte sie eben noch glühende Sehnsucht verspürt, verspannte sie sich jetzt vor Angst. David hatte immer behauptet, sie sei frigide – wenn er nun recht hatte? Das Vorspiel zu genießen war eine Sache, einen Mann in sich aufzunehmen eine andere.
Vom ersten Moment an spürte Raphael ihre innere Abwehr. Wieder fragte er sich, was dieser David ihr nur angetan haben mochte.
„Es ist alles gut“, beruhigte er Juliet und ließ seine Hand nach unten gleiten, um sie zärtlich zu streicheln.
Langsam entspannte sie sich wieder, und diesmal gelang es ihm, zu ihr zu kommen. Nur ganz kurz versteifte Juliet sich, dann passte sich ihr Körper wie von selbst dem Rhythmus an, den Raphael bestimmte. Im Nu vergaß sie alle Zweifel, und alles in ihr drängte nach Erfüllung.
„Raphael!“ Ekstatisch umklammert sie seine Schultern. „Ich brauche dich. Jetzt! Bitte komm!“
„Darling!“ Die eigene Stimme kam ihm fremd vor, und er versuchte, den Moment möglichst lange hinauszuzögern, um Juliet die größtmögliche Freude zu schenken.
Also ließ er sich Zeit, auch wenn ihn das unendliche Überwindung kostete, und zog sich weit zurück, um dann mit immer stärkerer Kraft wieder zu ihr zu kommen. Er küsste und streichelte sie, bis sie sich immer schneller bewegte, immer enger an ihn drängte und schließlich mit einem leisen Schrei die Beine hinter seinem Rücken verschränkte.
Tief versank er in ihr und gab jegliche Selbstbeherrschung auf. Er spürte noch die Hitze ihres Höhepunkts, dann versank auch für ihn die Welt in einem Taumel der Lust.
12. KAPITEL
Was hatte er da getan?
Raphael hätte die Augen am liebsten sofort wieder
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