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So will ich schweigen

So will ich schweigen

Titel: So will ich schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Laune noch weiter verschlechtern würde, wenn er gezwungen wäre, es zuzugeben, und so ließ sie es gut sein.

    Der leicht aufbrausende Sergeant Rasansky war auch nicht da, und es war DC Larkin gewesen, von der sie erfahren hatten, dass Babcock mit der richterlichen Anordnung in der Tasche nach Nantwich gefahren war, um Piers Dutton zu vernehmen, und dass ein Team vom Betrugsdezernat zu einer vereinbarten Zeit dazustoßen würde. Beeindruckt von seiner effektiven Arbeitsweise hatte Gemma bemerkt: »Ihr Chef ist ja wirklich von der schnellen Truppe.«
    Larkin hatte nur den Kopf geschüttelt. »Seien Sie froh, dass Sie ihm heute Morgen nicht in die Quere gekommen sind. Er hat sich die halbe Nacht um die Ohren geschlagen, um den Durchsuchungsbeschluss zu kriegen, und jetzt schuldet er allen möglichen Leuten einen Gefallen. Piers Dutton hat in dieser Stadt eine Menge Einfluss.« Sie warf Kincaid einen durchdringenden Blick zu. »Ich hoffe, Sie liegen richtig mit Ihrem Verdacht. Die Jungs vom Betrug wären auch nicht gerade begeistert, wenn sich rausstellen würde, dass sie auf eine falsche Spur gehetzt wurden.«
    Mit dieser missbilligenden Bemerkung war sie zu ihrem Schreibtisch und ihren Berichten zurückgekehrt, und obwohl sie ab und zu einen neugierigen Blick in ihre Richtung warf, erhob sie keine Einwände gegen Gemmas und Kincaids Anwesenheit. Doch wenig später nahm ein Anruf ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Gemma beobachtete sie. Die forsche Art der jungen Polizistin gefiel ihr, und nachdem Larkin den Hörer aufgelegt hatte, bahnte sie sich einen Weg vorbei an den Stolperfallen am Boden zu ihrem Schreibtisch und setzte sich auf die Kante. »Interessante Neuigkeiten?«, fragte sie.
    Larkin zögerte und zuckte dann leicht mit den Schultern. »Das war die Western Division . Der Constable, der in Tilston meistens Streifendienst macht, kennt Roger Constantine. Er sagt, der Mann lebt ziemlich zurückgezogen, aber die Nachbarn
erzählen, dass er sich gelegentlich mit einer jungen Frau im Pub zum Essen trifft.«
    »Das liefert ihm ja ein fettes Motiv«, sagte Kincaid. Er sah schon wieder wesentlich munterer aus. »Aber wir wissen, dass Annie ihn an diesem Abend zu Hause angerufen hat. Hätte er danach noch von Tilston nach Barbridge fahren können, in dem Nebel? Und wenn ja, hätte er auch das Boot finden können?«
    »Sie hatte ihm vielleicht eine genaue Wegbeschreibung gegeben«, warf Gemma ein, doch Kincaid runzelte bereits die Stirn.
    »Wenn er diesen Abschnitt des Shroppie nicht zufällig sehr gut kannte, wäre er vermutlich eher im als am Kanal gelandet. Du hast doch gesehen, wie er sich auf dieser Strecke windet und schlängelt. Es sei denn …«
    Er brach ab, da Larkins Blick zur Tür abschweifte. Als Gemma sich umdrehte, war es nicht Babcock, den sie eintreten sah, sondern Sergeant Rasansky, und er sah zufriedener aus, als sie es für möglich gehalten hätte.
    »Was gibt’s, Sarge?«, fragte Larkin, die ebenso überrascht schien. »Sie grinsen ja wie ein Honigkuchenpferd.«
    »Ich hab diese verdammten Smiths endlich aufgetrieben.« Er nickte Kincaid und Gemma zu und pflanzte sich ohne Rücksicht auf Larkins sorgfältig geordnete Papierstapel auf die Kante ihres Schreibtischs. »Haben sich eine Wohnung in einer Seniorenresidenz in Shrewsbury gekauft – gar nicht so übel, wenn einem so was gef…«
    »Sarge«, unterbrach ihn Larkin, und Gemma vermutete, dass Rasansky zur Weitschweifigkeit neigte, wenn er ein Publikum hatte. »Was haben sie über das Baby gesagt?«
    Er schnalzte mit der Zunge. »Schockiert waren sie, total schockiert. Hab schon Angst gehabt, dass die gute Mrs. Smith mir mit’nem Herzinfarkt vor die Füße kippt, die Ärmste. Der
Herr Gatte musste sie in den Sessel setzen und ihr ein Glas Wasser holen. Sie sagten, sie hätten nicht die geringste Ahnung, wie so etwas in ihrem Viehstall passieren konnte, und ganz bestimmt sind ihnen in letzter Zeit keine kleinen Kinder abhanden gekommen. Ihre Enkel waren zehn und zwölf, als sie ausgezogen sind, womit sie wohl als potenzielle Eltern ausscheiden.« Er ignorierte Larkins enttäuschten Blick und sah sich suchend im Zimmer um. »Wo ist denn der Chef?«
    »Der vernimmt noch immer Piers Dutton. Also, wieso das ganze Trara?«
    Rasansky zögerte, als überlegte er noch, ob er freiwillig auf die Ehre verzichten wollte, Babcock als Erster die frohe Botschaft zu überbringen, doch nachdem er seine Zuhörer derart auf die Folter gespannt hatte, war

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