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Social Netlove

Social Netlove

Titel: Social Netlove Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Strack
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Abend«, trötete Doris, blickte jedoch nicht auf. Vermutlich überprüfte sie gerade wieder einmal das Wetter fürs Wochenende.
    Norbert brummte irgendetwas Unverständliches, das sich wie »ja, viel Spaß«, anhörte, aber kaum ernst gemeint sein konnte. Nur Franziska drehte sich um und lächelte. »Hab ein schönes Wochenende!«
    Ich runzelte befremdet die Stirn. Seit wann war Franzi denn wieder nett zu mir?
    »Danke, euch auch!« Ich deutete ein Winken an und rauschte durch die Tür ins Treppenhaus, hinab in die laue Frühlingsbrise.
    Freiheit!
    »Da bist du ja endlich«, begrüßte Thomas mich erfreut. Auch Matze lächelte und drückte mir einen sanften Kuss auf die Wange. Wie so oft schoss die Erinnerung an Jakes Kuss wie ein zerstörerischer Gewitterblitz durch meine Gedanken – seine Berührung hatte sich so viel richtiger angefühlt, so viel aufregender. Dennoch ließ ich es zu, dass Matze seinen Arm nun besitzergreifend um meine Taille legte.
    »Uff geht's, wolle wir ma!«
    In den vergangenen zwei Wochen hatte ich mich an Matzes amüsanten Dialekt gewöhnt, und auch daran, dass er mir wie ein anhänglicher Hund zu folgen schien. Thomas, er und ich – wir waren ein Dreiergespann geworden, das fast jeden Abend gemeinsam verbrachte. Dabei suchte Matze immer wieder meine Nähe, wobei er sich mit Annäherungsversuchen weitestgehend zurückhielt. Irgendwie schien er zu spüren, dass ich noch nicht dazu bereit war, mich auf ihn einzulassen. Mit mir selbst hatte ich schon genug zu tun.
    Genau das war auch der Grund, weshalb Thomas mich neuerdings selten aus den Augen ließ. Er war der Meinung, ich sei nicht mehr ich selbst.
Okay
, vielleicht war ich tatsächlich etwas stiller und lustloser geworden. Um ehrlich zu sein, wäre ich am liebsten sogar überhaupt nicht mehr vor die Tür gegangen und zumindest in meiner Freizeit ließ ich das auch bleiben und verbrachte die Abende mit Matze und Thomas in dessen geschmacksverirrter Designerwohnung. Auf diese Weise war ich immerhin weit genug von meinem Laptop entfernt, um nicht auf die Idee zu kommen, mich in ‚Jamies‘ alten Nachrichten festzulesen und in meine Sofakissen zu heulen.
    »Heute ham wir was Besonderes vor«, sagte Matze und lächelte verschwörerisch.
    »Ach ja?« Skeptisch blinzelte ich gegen die Sonne an. Eigentlich freute ich mich schon darauf, mich wieder in Thomas' Wohnung zu verkriechen und den beiden Männern bei ihren kryptischen Computergesprächen zuzuhören, in denen nie die Worte ‚Musik‘, ‚London‘ oder ‚Liebe‘ vorkamen.
Marie … Ich denke, ich liebe dich
.
    »Wir zwei gehen jetz ins Kino, entspanne 'n bisschen und esse dann noch ne Kleinigkeit.«
    »Und was ist mit dir, Thomas?«
    »Ach, der Thommy hat ein Date hier um die Eck!«
    »Ein Date?«
    Thomas hatte sich schon mehr als zwei Jahre lang nicht mehr mit einer realen Frau verabredet. Wie auch, wenn er ausschließlich vor dem Computer saß? Hatte er Isabelle etwa endlich überwunden?
    Ach, Isa …
Neuerdings tauchte meine ehemals beste Freundin oft in meinen Gedanken auf. Seit unserem Streit vor zwei Wochen hatten wir nichts mehr voneinander gehört und es schmerzte, dass ich sie nicht einfach anrufen konnte, um ihr zu erzählen, dass sie mit
Jamie
alias Jake recht gehabt hatte. Doch nach allem, was sie zu mir gesagt hatte, war ich einfach noch nicht bereit dazu, als erste über meinen Schatten zu springen.
    »Ist nichts Großes. Nur eine Arbeitskollegin, mit der ich ein paar neue Ideen durchsprechen will.«
    »Soso«, murmelte ich. »Dann viel Spaß!«
    »Den wünsche ich euch beiden auch«, sagte Thomas und grinste verschwörerisch.
    ***
    Uff
. Als ich um zweiundzwanzig Uhr dreißig nach Hause kam, war ich unglaublich erleichtert, dass ich Matze vor der Haustür hatte abwimmeln können. Bereits im Kino hatte ich ihn auf Abstand halten müssen und dann im Restaurant hatte er mich ständig so seltsam angesehen. Es war eigentlich ein warmer, liebevoller Blick gewesen, doch in seinem hübschen Gesicht hatte er wie eine Anklage gewirkt.
    Während Matze mich den ganzen Abend über mit seiner schwungvollen Art unterhalten hatte, war ich wirklich bemüht gewesen, etwas Besonderes in ihm zu erkennen – doch der Funke sprang einfach nicht über, so sehr ich ihn auch herbeisehnte. Dabei behandelte Matze mich so umsichtig und herzlich, dass es dumm war, sich nicht in ihn zu verlieben.
    Ewig würde ich diese lockere
Freundschaft- oder Beziehung?
-Kiste nicht durchziehen können, das war

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