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Social Netlove

Social Netlove

Titel: Social Netlove Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Strack
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verdient hat?«
    »Ausgerechnet du ergreifst Partei für ihn?«
    »Ja, weil ich dich nicht länger leiden sehen will. Du hast noch nie so neben dir gestanden, Marie. Du bist anscheinend nur körperlich anwesend und deine Gedanken sind ganz woanders.«
    »So schlimm ist es ja wohl nicht«, antwortete ich mürrisch. »Ich lasse mir nur viel durch den Kopf gehen: Meinen Job, meine Freunde, mein Leben im Allgemeinen, Jake …« Bei der Erwähnung seines Namens stockte ich kurz, jedoch ließ mich Thomas' überlegener Blickschnell weitersprechen. »Ja, auch Jake. Wenn man wochenlang pausenlos an jemanden gedacht hat, dann hört das eben nicht von einer Sekunde auf die andere auf.«
    »Vermisst du ihn?«
    »Nein«, antwortete ich bestimmt. »Ich vermisse
Jamie
. Ich weiß ja nicht mal, wann Jake gelogen oder wann er die Wahrheit gesagt hat.«
    »Willst du das denn nicht herausfinden?«
    »Wozu? Das würde doch nichts ändern. Und außerdem hat Jake sich gerade damit abgefunden, dass ich nichts mehr von ihm wissen will. Ausgerechnet jetzt lenke ich bestimmt nicht mehr ein!«
    Und das will ich ja auch gar nicht!
Dieser Hochstapler konnte sich eine andere Dumme suchen!
    »Was ist eigentlich mit deinem Liebesleben?«, fragte ich unvermittelt, um vom Thema Jake abzulenken. »Gibt es denn wirklich eine attraktive Kollegin, mit der du gerne etwas
besprechen
würdest?«
    »Wenn es eine gäbe, wüsstest du das bereits«, antwortete Thomas und nun war er es, dessen Mundwinkel nach unten sanken.
    »Es ist immer noch Isa, oder?«
    »Natürlich. Sie ist eine tolle Frau. Und ich kann warten. Vielleicht …«
    »Ja«, unterbrach ich ihn mit einem bestätigenden Lächeln. »Bestimmt erkennt sie irgendwann, was für ein Idiot Gregor ist.«
    Wir blickten uns traurig schmunzelnd an und nun war es Thomas, der schnellstmöglich das Gesprächsthema wechseln wollte.
    »Unsere Firma hat eine neue Stellenausschreibung im Bereich Marketing bekanntgegeben. Das wäre doch was für dich, oder? Es geht da wohl um die Entwicklung und Planung deutschlandweiter Print- und Online-Kampagnen. Da könntest du endlich deine Kreativität beruflich ausleben.«
    »Klingt gut – aber ob ich mich bei euch noch mal bewerben kann? Die Personaler kennen meinen Lebenslauf bestimmt schon auswendig«, antwortete ich mit einem müden Lächeln.
    »Ach was. Ich habe dir die Stellenbeschreibung vorhin per Mail geschickt. Du kannst sie dir ja mal durchlesen.« Thomas zeigte auf den Laptop, der auf meinem kleinen Wohnzimmertisch stand. »Die Stelle soll schnellstmöglich besetzt werden, je eher du deine Bewerbung abgibst, desto besser. Der frühe Vogel fängt den Wurm«, behauptete er ernst.
    Ich runzelte die Stirn und zog den Computer zu mir herüber, um mein E-Mail-Programm zu öffnen. Anstatt Thomas' Mail erwarteten mich zunächst allerdings unzählige Spam-Nachrichten. Dagegen musste ich unbedingt etwas tun, denn ich war weder interessiertan Viagra noch an Pseudo-Sparangeboten oder Kleiderbestellungen.
    Moment
. Kleiderbestellungen?
    [email protected]
10.06. 20:47
    Betreff: Dress order ‚shimmering flirt‘?
    Dear Marie E. Lau,
I just saw that flyer about your collection and I totally fell in love with the dress called ‚shimmering flirt.’ How much is it, shipping to UK included?
    Best wishes,
Nancy Holden
    War das ein Scherz? Was um Himmels Willen war ‚shimmering flirt‘?
    Zwischen dem Hinweis, nur noch heute versandkostenfrei bei einem großen deutschen Discounter bestellen zu können, und dem Angebot, gemeinsam mit einem mir unbekannten Mann sein milliardenschweres Erbe über die Grenze zu schaffen, entdeckte ich eine ähnliche E-Mail.
    [email protected]
10.06. 21:25
    Betreff: Marie Emilie Lau Design
    Dear Ms Lau,
I love your design. Would love to buy the glittering bag – I attached the flyer in which I found it, because I noticed that there are several different flyers spread throughout the city. Please tell me how I can order the bag.
    Regards,
Issy
    »Thomas, kannst du bitte mal kurz gucken? Ist das hier ein Virus oder so?« Ich traute mich nicht, auf die angehängte Datei zu klicken, die diese Issy mir geschickt hatte. Diese Spam-Mails wurden offenbar immer verrückter.
    »Nein, das ist eine ganz normale jpeg-Datei. Die kannst du ruhigöffnen – außerdem ist dein Rechner sowieso gegen alle möglichen Viren geschützt. Vom Profi persönlich.« Thomas zwinkerte mir amüsiert zu. »Wer ist denn diese Issy und was für eine Tasche will sie

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