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Söhne der Erde 04 - Tage Des Verrats

Söhne der Erde 04 - Tage Des Verrats

Titel: Söhne der Erde 04 - Tage Des Verrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Labor der Zuchtanstalten erreichen.«
    »Nein, dort meldet sich niemand. Außerdem wäre es wohl auch ungewöhnlich, um diese Zeit.«
    »Lara wollte unbedingt eine bestimmte Studie zu Ende bringen, eine ziemlich lange Versuchsreihe, soviel ich weiß. Aber wenn sie nicht mehr im Labor ist, muß sie zu Hause sein.«
    »Auch das nicht. Nun, dann wird sie wohl unterwegs sein. Ich versuche es später noch einmal. Entschuldigen Sie die Störung, Helder.«
    »Keine Ursache, Sir.«
    Der Monitor erlosch.
    Kerr ging in die Duschzelle hinüber und gähnte verhalten, während eiskaltes Wasser über seinen Körper lief, der heiße Luftstrom seine Haut trocknete und eine kräftige Dosis Massage-Strahlen die letzten Reste der Müdigkeit vertrieb. Es wäre nicht nötig gewesen, so früh zu fahren, aber er wollte sich überzeugen, daß die startenden Robot-Transporter jetzt wieder innerhalb des Zeitplans lagen. Unerledigtes der Ablösung hinterlassen, gehörte sich einfach nicht. Aus dem gleichen Grund hatte auch Lara ihre Studie zu Ende bringen wollen. Wahrscheinlich war sie zu vertieft in die Arbeit gewesen, um auf den Kommunikator zu achten.
    Kerr kleidete sich an, zog den Reißverschluß des eng anliegenden dunkelblauen Anzugs hoch und legte den hellgrauen Gürtel an. Auf seinem nächsten Posten als Leiter des Raumhafens von Indri würde er einen silbernen Gürtel tragen. Seine Verlobung mit Conal Nords Tochter hatte damit nichts zu tun, etwas wie Protektion gab es nicht innerhalb der Vereinigten Planeten. Er, Helder Kerr, hatte sich nicht einmal danach gedrängt; er wäre lieber Raumpilot geblieben. Aber was er gern oder ungern tat, spielte keine Rolle. Seine Prüfungsergebnisse, sein Intelligenz-Quotient und sein Psychogramm hatten seine Eignung dafür ergeben, die Leitung eines Raumhafens zu übernehmen, also übernahm er die Leitung eines Raumhafens. Widerspruchslos, aber ohne Begeisterung. Die wenigsten Raumpiloten ließen sich gern versetzen, auch nicht befördern. Helder Kerr hatte sich angewöhnt, die Eintönigkeit seiner jetzigen Arbeit mit einer gewissen Ironie hinzunehmen.
    Ein Transportschacht trug ihn nach unten. In dem flachen weißen Anbau machte er einen Jet startbereit. Die Gleiterbahnen waren noch leer bis auf die Vollzugspatrouillen und einige wenige Fahrzeuge, die den Versorgungszentralen zustrebten. Kerr hatte die Grundhöhe eingestellt und flog langsam. Im Augenblick benuzte er den Jet als rein privates Transportmittel, also hatte er unterhalb der Flugebenen für Vollzug und Verwaltung zu bleiben. Manchmal hielt er sich nicht daran, ließ das Fahrzeug bis in den freien Luftraum steigen und beschleunigte, weil ihn die Geschwindigkeit an das Gefühl im Pilotensitz eines startenden Schiffs erinnerte. Einmal hatte ihn dabei der Vollzug erwischt. Und ungeachtet seines Pilotenpatents war er, wie jedermann, der einen Jet fehlerhaft bediente, zur Teilnahme an einem endlos langen, todlangweiligen Nachschulungs-Kursus verurteilt worden, den er in seiner Freizeit absolvieren mußte.
    Jetzt lenkte er das Fahrzeug über die Urania-Brücke und schlug die Gleiterbahn ein, die durch die Hügel von Kadnos-Vorland zum Raumhafen führte.
    Sein Blick glitt über das schimmernde Mosaik, das die der Stadt zugewandte Seite der Liquidations-Zentrale verkleidete. Wie jedesmal verursachte ihm der Anblick einen leichten Schauer. Das Gebäude war alt, und er hatte nie begriffen, warum es nicht unter der Erde lag wie die Produktionsanlagen. Wahrscheinlich hatten die Erbauer einen psychologischen Effekt im Auge gehabt, eine Art sichtbarer Mahnung errichten wollen. Jeder wußte, daß die Deliquenten am Ende in der Kinik landeten. Aber vielleicht hatte der Umweg doch seinen Sinn. Helder Kerr war einmal wegen einer Transplantation in der Klinik gewesen, und er konnte sich vorstellen, daß es nicht eben angenehm gewesen wäre, durch die gleiche Tür zu gehen wie zum Tode verurteilte Kriminelle oder lizensierte Selbstmörder...
    Der Anblick eines silbernen Polizeijets riß Kerr aus seinen Gedanken.
    Das Fahrzeug flog hoch und kam aus den Hügeln, wo es offenbar irgend etwas gesucht hatte. Immer noch die vier Barbaren, die möglicherweise der Vernichtung der Singhal-Klippen entkommen waren? Unsinn - die würden sich sonstwo herumtreiben, aber bestimmt nicht in Kadnos-Vorland. Der Polizeijet beschrieb eine Kurve und setzte zur Landung auf der Gleiterbahn an. Kerr seufzte, weil er zu wissen galubte, daß ihm eine Kontrolle bevorstand.
    Er wurde

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