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Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt

Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt

Titel: Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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angespannte Gesicht seines Bruders, dann. wanderte sein Blick zu den beiden Nordmännern hinauf. Kormak spähte immer noch angestrengt nach Süden. Leif hob auffordernd die geballte Faust und nickte.
    »Jetzt«, sagte Charru knapp.
    Jarlon betätigte eine Taste des Schaltfelds. Lautlos schloß sich die gläserne Kuppel, ein leichtes Vibrieren lief durch den Jet. Langsam hob er sich empor, blieb dicht über dem Boden und glitt den Hang hinauf wie ein großer silberner Vogel.
    Sekunden später erreichte er den Hügelkamm und verschwand aus Charrus Blickfeld.
    Von seinem erhöhten Platz aus verfolgte Leif den Weg des Fahrzeugs. Nur eine halbe Meile entfernt begann ein tiefer Canyon, der im Bogen in die Richtung der zerstörten Singhal-Klippen führte und es erlaubte, sich im Schutz des Einschnitts unentdeckt aus der Sichtweite der Marsianer zu entfernen. Auf dem gleichen Weg hatten sie damals die Klippen verlassen und das Schiff erreicht, während ihre Gegner glaubten, mit den Laserkanonen alle bis auf wenige Ausnahmen getötet zu haben. Jarlon und Karstein würden es auch diesmal schaffen.
    Auf dem Felsen hob Leif erneut die Faust - Zeichen dafür, daß der Jet in der Schlucht verschwunden war.
    Charru atmete auf. In der sogenannten New Mojave, der Wüste nördlich der Singhal-Klippen, lauerten keine Gefahren mehr, das glaubte er jedenfalls. Aber sie würden das Schiff nicht verlassen können, bevor Jarlon und Karstein zurückkamen. Bis dahin konnten die Marsianer auf den Gedanken verfallen, sie einzukreisen. Und dann erwartete die beiden Männer bei ihrer Rückkehr eine tödliche Falle.
    »Charru!«
    Die Stimme ließ ihn herumfahren. Sie gehörte Konan, der mit allen Anzeichen der Erregung durch die Senke kam. Charru ballte die Fäuste. Hatte die Drohung nichts genützt? Griffen die Marsianer doch an? Kormak konnte von seinem Platz aus nur Jets erkennen, die in einer gewissen Höhe flogen, aber...
    »Kerr!« stieß Konan hervor. »Der verdammte Marsianer hat Erein niedergeschlagen und ist im Schiff verschwunden.«
    »Erein niedergeschlagen? Das glaubst du doch selbst nicht!«
    »Du wirst es auch glauben, wenn du es siehst.«
    Minuten später mußte sich Charru von den Tatsachen überzeugen lassen.
    Erein kam ihm taumelnd in der Schleuse entgegen, das blutverschmierte Gesicht verzerrt, und wehrte sich wild gegen die Hände, die ihn stützen wollten. Berstende Wut loderte in seinen grünen Augen, als er mit dem Rücken gegen die Metallwand sank. Sein Atem rasselte, und er machte den Eindruck, als würde er sich am liebsten selbst in der Luft zerreißen.
    »Der Kerl hat mich in einen der Frachträume gelockt und von hinten niedergeschlagen«, ächzte er. »Dieser heimtückische Lump! Wenn ich ihn erwische...«
    »Wo steckt er?«
    »Keine Ahnung! Er muß noch im Schiff sein!«
    »Dann paßt auf, daß er nicht entwischt! Holt Indred her! Du bleibst hier, Erein, das ist ein Befehl! Er machte eine Pause und holte scharf Atem. »Ich will Kerr lebend und unverletzt haben, ist das klar?«
    Die Antwort wartete er nicht ab, da er wußte, daß sich niemand an dem unbewaffneten Gefangenen vergreifen würde.
    Neben Gerinth und Gillon strebte er einem der Transportschächte zu, schlug mit dem Handballen auf die Schalttaste und betrat die Plattform. Die anderen schwärmten aus, verteilen sich. Es würde nur wenige Minuten dauern, bis sie den Marsianer gefunden hatten. Aber Erein war eine Weile bewußtlos gewesen. Kerr konnte alles mögliche angerichtet haben -und Charru ahnte, welches Ziel der Marsianer verfolgte.
    Sie fuhren bis zur Spitze des Schiffs hinauf.
    Die Tür der Pilotenkanzel öffnete sich in dem Augenblick, in dem sie den Transportschacht verließen. Charru runzelte die Stirn, weil Lärm und Aufregung eigentlich nicht groß genug gewesen waren, um Beryl, Camelo und die anderen aufmerksam zu machen. Dann fiel sein Blick an den Männern vorbei in den Raum, und er hielt den Atem an angesichts der Wand voller flimmernder Bildschirme.
    »Die Kommunikationsanlage?« fragte er.
    »Vor allem eine Art Überwachungsanlage. Wir konnten euch sehen. Was ist passiert?«
    »Das habt ihr nicht gesehen?«
    »Man kann nicht ständig alles gleichzeitig beobachten. Aber die einzelnen Bildschirme lassen sich auf verschiedene Räume umschalten und...«
    »Dann fangt gleich damit an, sie so lange umzuschalten, bis ihr Helder Kerr irgendwo entdeckt«, sagte Charru hart. »Er hat Erein niedergeschlagen und ist verschwunden. Um irgendwie das

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