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Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt

Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt

Titel: Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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keine ordnungsgemäße Landung war.
    Die kleine Fähre stürzte wie ein Stein ab. Einmal, ganz kurz, wurde sie abgebremst und hüllte sich sekundenlang in einen rasch verglimmenden Feuermantel. Dann prallte sie mit dem Heck auf den Boden, kippte und landete mit schmetterndem Krach zwischen Felsen und Geröll.
    Staub wölkte auf.
    Der Bootsrumpf brach auseinander, eine Gestalt wurde wie eine Stoffpuppe herausgeschleudert. Helder Kerr, tot oder verletzt, auf jeden Fall bewußtlos. Von zwei Seiten jagten silberne Polizeijets heran, irgendwo gellte ein auf- und abschwellender Heulton. Charru zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Unternehmen konnte er nichts, jetzt nicht mehr. In jeder anderen Situation hätten die Marsianer abgewartet, sich zurückgehalten, ihm die Chance zu einer blitzschnellen Aktion gelassen. Nach der Bruchlandung hatten sie einfach automatisch reagiert, waren sofort an Ort und Stelle gewesen. Es würde keine zwei Sekunden dauern, bis sie die Lage durchschauten.
    Der Feuerstrahl, der knapp unter dem Jet vorbeifauchte, machte Charru klar, daß ihm nicht einmal diese zwei Sekunden blieben.
    Hastig ließ er das Fahrzeug hochsteigen.
    Als er zurücksah, entdeckte er ein halbes Dutzend Vollzugsmänner, deren zinnoberfarbene Helme in der Sonne leuchteten. Zwei, drei andere hoben ebenfalls die Gewehre. Charrus Hand fand von selbst den Beschleunigungsknopf. Ein rascher Druck würde ihn aus dem Feuerbereich der Laserwaffen hinaustragen. Aber das Beiboot war, hinter der marsianischen Formation zerschellt - und aus der vordersten Linie lösten sich jetzt lautlos ein paar glitzernde silberne Schatten.
    Der nächste Feuerstrahl blendete Charrus Augen.
    Fast wurde die Kuppel gestreift. Er mußte beschleunigen, auch auf die Gefahr hin, daß er einen der Polizeijets rammte. Hart drückte er zwei Tasten gleichzeitig nieder - zu hart. Der Jet raste aufwärts, in jagender Fahrt, in einem Winkel, der zu steil sein mußte, und im nächsten Augenblick geriet das Fahrzeug außer Kontrolle.
    Es trudelte und kippte schräg ab.
    Charru ließ die Tasten los, vorsichtig, um die Lage nicht noch zu verschlimmern. Trotzdem hatte er das Gefühl, jählings in einen Wirbelsturm geraten zu sein. Links und rechts neben sich konnte er schattenhaft die herangleitenden Polizeijets erkennen. Er wußte nicht, was sie vorhatten; er fand auch keine Zeit, darüber nachzudenken. Ein tiefer Atemzug - sein Finger preßte sich auf die Taste für normale Vorwärtsfahrt. Zwei Herzschläge lang geschah überhaupt nichts, dann fühlte er, wie der gleichmäßige Schub nach vorn einsetzte und sein torkelndes, bockendes Gefängnis wieder in eine halbwegs stabile Fluglage zwang.
    Die Polizeijets hingen schräg über und hinter ihm.
    Er sah sie als Schatten aus den Augenwinkeln. Und er sah sie als Punkte auf einer spiegelnden Leiste oberhalb des Schaltfeldes, die ihm bisher noch nicht aufgefallen war. Was hatten sie vor? Sie konnten ihn nicht zur Landung zwingen . .
    Eine Sekunde später wußte er es.
    Zwei Feuerstrahlen zuckten, fauchten dicht über die Kuppel seines Fahrzeugs hinweg und verglommen. Strahlen, die nicht aus Lasergewehren stammten, sondern sich aus den spitzen Nasen der Polizeijets gelöst hatten. Kampfflieger! Spezialfahrzeuge mit fest eingebauten Waffen...
    Charrus Atem stockte.
    Instinktiv ließ er den Jet nach unten sacken - gerade noch rechtzeitig, denn jetzt stach ein ganzes Bündel von Feuerstrahlen durch die flimmernde Luft. Ein kurzer Druck auf die Beschleunigungstaste katapultierte Charrus Jet eine halbe Meile über die Ebene. Er wußte, daß ihm seine Gegner mit der gleichen Geschwindigkeit folgen konnten. Aber er machte sich klar, daß es sicher nicht ganz einfach war, mit den fest eingebauten Waffen zu zielen, weil die Jäger jedesmal erst ihr Fahrzeug in die richtige Position bringen mußten.
    Da kamen sie!
    Noch einmal Beschleunigung! Charru wurde in den Sitz gepreßt, sah die roten Felsen auf sich zurasen, ließ die Taste los. Jetzt mußte er den Jet hochziehen, um über die Felsenbarriere hinwegzukommen, hinter der die Spitze der »Terra I« aufragte. Wie bösartige Insekten schwirrten die Jäger heran -drei, vier an der Zahl. Noch einmal konnte er nicht mit einem Beschleunigungsmanöver entwischen. Sie brauchten nur zu warten, bis er...
    Jäh blitzte es zwischen den Felsen auf.
    Feuerstrahlen, die nach den Polizeijets griffen, wie tödliche Finger auf sie zustachen. Charru sah im Spiegel, wie die drohende Formation

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