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Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U.Wiemer
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Kirrand waren schon vorher informiert worden.
    Beide hatten noch gearbeitet. Kurz nach Mitternacht fanden sie sich mit dem Raumhafen-Kommandanten und Kirrands Stellvertreter zu einer Besprechung im Büro des Präsidenten zusammen.
    Jessardin warf einen Blick auf die Liste der Beutestücke. Seine technischen Kenntnisse erstreckten sich nicht auf detaillierte Konstruktions-Merkmale der »Terra«-Raumschiffe. Aber er hätte auch so gewußt, wofür alle diese Ersatzteile bestimmt waren.
    »Wir haben sie unterschätzt, Jom«, stellte er fest.
    Kirrand fuhr sich nervös mit der Hand über die Stirn.
    »Unterschätzt?« echote er. »Aber hier kann es sich doch nur um ein Verzweiflungsunternehmen handeln, mein Präsident. «
    »Glauben Sie? Mir scheint es eher ein sehr gezieltes und genau durchdachtes Unternehmen gewesen zu sein. Wer diese Ladung von Energiezellen und Ersatzteilen zusammengestellt hat, muß entweder etwas von der Sache verstehen oder über genaue Konstruktionspläne verfügen.«
    »Eindeutig«, bestätigte der Raumhafen-Kommandant. »Aber eine Horde Barbaren kann keine Konstruktionspläne lesen, oder?«
    »Die Barbarenhorde könnte immerhin die Energiewerfer der »Terra« aktivieren.« Jessardin ging nicht näher auf diesen Punkt ein, da er unter die militärische Geheimhaltung fiel. »Außerdem wäre es möglich, daß sie Ihren Stellvertreter bei sich haben, Kommandant.«
    »Helder Kerr? Aber ich dachte, der sei ermordet worden - von den Geisteskranken in der Nähe der Sonnenstadt.«
    »Das dachten wir auch. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher. Vor allem nicht, wenn ich mir diese Liste anschaue.«
    »Kern würde niemals mit den Barbaren zusammenarbeiten«, sagte der Raumhafen-Kommandant entschieden.
    »Niemals ist ein großes Wort, Kommandant.«
    »Nicht in Kerrs Fall! Ich kenne ihn. Er würde nicht nachgeben, wenn sie ihn mit dem Tode bedrohen oder foltern würden.«
    Jessardin hob die Schultern und ließ sie wieder sinken.
    Der andere hatte recht: Helder Kerr war nicht der Mann, der sich vor der Gewalt beugte. Darum ging es auch nicht. Der Präsident war fast sicher, daß die Barbaren sich nicht an einem wehrlosen Gefangenen vergreifen würden. Aber es gab etwas anderes, dem sich vielleicht auch Helder Kerr nicht entziehen konnte. Etwas im Wesen und dem verzweifelten Kampf dieser Menschen, das einen Mann wie Conal Nord hatte an sich selbst irre werden lassen, das seine Tochter dazu gebracht hatte, ihr ganzes bisheriges Leben wegzuwerfen, um einem Traum nachzujagen.
    »Und jetzt?« fragte Jom Kirrand.
    Jessardin straffte sich. Die Lösung des Problems lag auf der Hand. »Es hat keinen Sinn, weitere Suchaktionen zu starten«, sagte er ruhig. »Wir brauchen nur die Bewachung der alten »Terra« zu verstärken und abzuwarten.«
    *
    Der Scheiterhaufen loderte. Rauch sammelte sich unter dem Dach, der roten Ruine, zerfaserte zu gespenstischen Gebilden und wurde vom Wind durch die leeren Fensterhöhlen getrieben. Draußen würde er sich mit den Staubschleiern mischen, die durch die Stadt trieben. Vielleicht war trotz aller Vorsichtsmaßnahmen der Widerschein des Feuers zu sehen, doch die Menschen dachten nicht daran, deswegen auf das Ritual zu verzichten. Die Feuerbestattung: geheiligte Tradition der Tiefland-Stämme...
    Eine leere Tradition vielleicht, denn inzwischen wußten sie, daß kein Feuermeer die Welt umschloß, daß die ewigen Flammenwände in der Welt unter dem Mondstein nur ein Werk der marsianischen Wissenschaftler gewesen waren. Aber um diese Tradition, von den Priestern zur Häresie erklärt, hatte es unter dem Mondstein Krieg gegeben. Erlend von Mornag hatte seinen Sohn schwören lassen, den Scheiterhaufen für ihn zu richten, Menschen waren für ihr Recht gestorben, ihren eigenen Glauben zu behalten. Und Ayno gehörte zu den Tiefland-Kriegern. Charru wußte, daß der Junge die Feuerbestattung für sich gewollt hätte, und diesen letzten Dienst waren sie ihm schuldig.
    Schweigend standen sie an den Wänden und sahen zu, wie die Flammen langsam in sich zusammenfielen.
    Der kleine Robin hatte sich an Katalins Hand geklammert und weinte lautlos. Auch Dayel war da, dem Zorn der Priester zum Trotz. Er stand zwischen Jarlon, Camelo und Brass, die Augen glitzernd von den Tränen, die er mühsam unterdrückte. Noch trug er die Akolythenrobe, aber er hatte endgültig mit Bar Nergal gebrochen.
    Charrus Gesicht glich einer bronzenen Maske.
    Lara war neben ihm, schauernd angesichts des fremdartigen,

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