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Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Titel: Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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einsetzen können.«
    »Aber sie werden es herausfinden, nicht wahr?«
    »Das werden sie. Beeilt euch, Erdensohn! Stellt euer Schiff fertig, verlaßt den Mars! Und dann, wenn ihr zu eurem Heimatplaneten startet, werden wir euch noch einmal helfen.«
    Charru holte Atem, doch Ktaramon hob mit einer raschen Geste die Hand.
    »Frage nicht nach unseren Waffen, Sohn der Erde! Ich kann dir nicht antworten. Vertraue uns! Und wenn du Rat brauchst, weißt du, wie du mich erreichen kannst...«
    Seine Gestalt verblaßte.
    Die Luft begann zu flimmern, der dunkle Schleier senkte sich herab.
    In der nächsten Sekunde stand Charru wieder allein in der riesigen Halle, und der Raum mit den Wänden aus Kristall und Silber war verschwunden, als sei er nur ein Traum gewesen.
II.
    Der größte Teil der Terraner hatte sich in dem Gewölbe in der Nähe des Eingangs versammelt.
    Sie taten es von sich aus: niemand bestimmte, wer an den Beratungen teilnehmen sollte und wer nicht. Die Priester hielten sich abseits wie immer. Frauen und alte Leute kümmerten sich um die Kinder, die instinktiv die Gefahr spürten und sich ruhiger als sonst verhielten. Die meisten früheren Tempeltal-Bewohner saßen stumm und hilflos beisammen: sie gewöhnten sich nur allmählich daran, daß sie nicht mehr die Sklaven der Priester waren. Aber auch sie begannen sich zu ändern. sie hatten den graubärtigen Scollon als Sprecher gewählt, und als er diesmal ging, um Charrus Bericht zu hören, fand sich eine Gruppe jüngerer Männer, die ihn begleitete - entschlossen, nicht mehr abseits zu stehen oder sich auf die Priester zu verlassen, wenn es um ihr eigenes Schicksal und das ihrer Frauen und Kinder ging.
    Charru lehnte mit verschränkten Armen an einer Instrumentenbank des Raums, den Helder Kerr Archiv nannte.
    Der Marsianer hörte gespannt zu, stand wie selbstverständlich in der Reihe der Krieger. Lara Nord hatte sich zu den Tiefland-Frauen gesellt: Indred von Dalarme, Tanit, Shaara, Katalin. Auch Dayel war da. Und der kleine Robin. Er gehörte noch zu den Kindern, aber niemand schickte ihn weg. Mit der Feinfühligkeit des Blinden spürte er die allgemeine Unruhe deutlicher als die anderen. Er konnte nicht sehen, was um ihn vorging, er kam sich hilflos vor, und er würde besser mit der Situation fertig werden, wenn er alles hörte, was geplant wurde.
    Charrus Blick wanderte ein paarmal zu dem blassen angespannten Gesicht hinüber, während er berichtete.
    Der Zeit-Tunnel, den die Unsichtbaren aufgebaut hatten, reichte jetzt bis zum Eingang des Labyrinths - das war die wichtigste Information. Die Jets würden sofort nach dieser Besprechung wieder zum Raumschiff starten. Viel war dort nicht mehr zu tun. Wenn sie rund um die Uhr mit voller Kraft arbeiteten und keine unvermuteten Schwierigkeiten auftauchten, konnten sie es in wenigen Tagen schaffen.
    »Mehr Zeit haben wir ohnehin nicht«, stellte Charru fest. »Die Marsianer haben die Stadt abgeriegelt, um zu verhindern, daß wir ihnen noch einmal entwischen, aber sie fürchten immer noch, daß es gefährlich ist, ihre Bomben und Laserkanonen unmittelbar auf die Strahlenquelle zu richten. Sie werden erst einmal eine Menge wissenschaftlicher Experimente machen. Aber ewig wird es nicht dauern.«
    »Das heißt, daß es in Wahrheit überhaupt keinen Hinderungsgrund gibt, die Sonnenstadt zu vernichten?« fragte Gillon von Tareth gedehnt.
    »Das heißt es. Aber die Marsianer wissen es nicht. Noch nicht!«
    »Sie werden es herausfinden«, murmelte Beryl.
    »Sicher. Und bis dahin muß die »Terra« startklar sein.«
    »Nur noch ein paar Tage«, sagte Camelo leise. »Stellt euch das doch vor! Wir werden den Mars verlassen! Wir werden durch den Weltraum fliegen und...«
    »Charru!«
    Es war Robin, der das flüsterte. Der blinde Junge hatte sich aufgerichtet, auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck schmerzhafter Konzentration. Charru runzelte die Stirn. »ja, Robin?«
    »Da ist jemand. An der Tür...«
    Köpfe drehten sich. Die Tür war geschlossen. Kormak, der unmittelbar davorstand, furchte die Brauen und berührte den Kontakt.
    Lautlos glitten die beiden Wandsegmente auseinander.
    Dahinter gab es eine jähe Bewegung. Etwas raschelte, als schleife Stoff über den Boden. Kormak machte einen raschen Schritt über die Schwelle, verschwand in dem Tunnel, und im nächsten Moment ertönte ein krächzender, halb erstickter Schrei.
    »Loslassen! Rühr mich nicht an, du Hund!«
    Bar Nergals Stimme, erkannte Charru.
    Eine peitschende,

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