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Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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führte die Nordmänner an, Gillon die Tareth-Sippen, Hasco sprach für die Sippen von Gordal und Marut und Skait. Die Landre und Schun waren beim Zusammenbruch der Mondstein-Welt fast völlig ausgelöscht worden, genau wie die Thorn, wie ein Teil der Priesterkaste und viele Familien des Tempeltals. Gerinth stand mit Alban zusammen, dem alten Waffenmeister. Die Tempeltal-Leute hatten eine Gruppe aus ihrer Mitte gewählt, die sich um Scollon drängte. Selbst Bar Nergal war da: starr und aufrecht, mit unbewegtem Gesicht. Jarlon von Mornag und die jungen Leute seines Alters hatten unter dem Mondstein noch keine Stimme im Rat gehabt. Aber jetzt ging es auch um ihr Leben. Sie waren alt genug, um gefragt zu werden.
    Camelo und Beryl fehlten, weil sie die Pilotenkanzel nicht allein lassen wollten. Doch sie hatten sich schon vorher entschieden: für Charrus Plan, für die Landung auf Luna.
    Jetzt erhoben sich die ersten unsicheren Stimmen. Es gab niemanden, der die Waffen und die übermächtige Technik der Vereinigten Planeten nicht gefürchtet hätte; es wäre unvernünftig gewesen, sie nicht zu fürchten. Luna erschien ihnen gespenstisch: eine Strafkolonie, ein Kerker - vielleicht eine Falle, die für sie zuschnappen würde. Die Erde dagegen war ihr Traum, ihre Hoffnung. Sie wußten, daß der blaue Planet eine kosmische Katastrophe erlebt hatte. Aber sie kannten auch die Bilder der alten, unzerstörten Erde, und die Erinnerung war stärker.
    Lara erklärte noch einmal, was eine direkte Landung ohne vorherige Erkundung so gefährlich machen würde. Mit der ruhigen, sachlichen Stimme der Wissenschaftlerin schilderte sie eine mögliche Verseuchung und ihre Folgen. Charru hatte es schon mehrfach gehört, doch er konnte sich eines Schauers nicht erwehren.
    »Also brauchen wir Landungsfahrzeuge«, sagte Gillon nüchtern. »Und ich glaube ebenfalls, daß wir mit der marsianischen Mond-Station so oder so zu tun bekommen werden.«
    »Die lassen uns nie in Ruhe«, bekräftigte Karstein. »Und wenn wir ihnen auf ihrem Gefängnis-Planeten erst einmal im Pelz sitzen, werden sie sich hüten, uns anzugreifen. Inzwischen haben sie nämlich bestimmt gehört, was mit den drei Kampfschiffen vom Mars passiert ist. «
    »Darauf können wir uns nicht verlassen«, stellte Charru fest. »Wir können nur hoffen, daß die Energiewerfer ausreichen. Hat jemand einen anderen Vorschlag?«
    »Wir sind dafür, auf Luna zu landen«, sagte der graubärtige Scollon ruhig. »Was dort auf uns zukommt, kennen wir wenigstens. Es kann nicht schlimmer sein als das, was wir auf dem Mars erlebt haben. «
    »Und was Strahlen anrichten können, wissen wir ebenfalls«, meldete sich Katalin. »Denkt an die Hügelleute, an Robin und Mariel. Wir würden nicht nur unser eigenes Leben aufs Spiel setzen, sondern auch die Gesundheit der Kinder, die noch nicht geboren sind. «
    Stille folgte ihren Worten.
    Charru wußte, daß sie damit die Entscheidung für alle Frauen getroffen hatte. Sein Blick wanderte zu Bar Nergal hinüber. Doch der Oberpriester stand nur reglos da und starrte ins .Leere. Er würde seine Stimme weder der einen noch der anderen Möglichkeit geben. Er hatte immer nur geherrscht, nie gelernt, einer Gefahr ins Gesicht zu sehen; er war nur stark, wenn es galt, sich an die Reste seiner Macht zu klammern.
    »Stimmen wir ab«, schlug Gerinth vor. »Ich für meinen Teil habe meine Ansicht geändert. Auch ich rate nicht mehr dagegen, zuerst auf Luna zu landen. Ich glaube, es ist die beste Lösung. «
    Bis auf die Priester, die in brütendem Schweigen verharrten, stimmten alle dafür.
    Luna hatte seit der großen Katastrophe eine atembare Atmosphäre, und es gab genug Krater, deren glatte Bodenflächen sich für eine Landung eigneten. Eine schwierige, gefährliche Landung, wie Charru wußte. Helder Kerr hatte versucht, die »Terra« so umzurüsten, daß sie auch im freien Gelände außerhalb eines Raumhafens niedergehen - bzw. daß ein guter Pilot sie dort einigermaßen sicher landen konnte. Aber Charru fühlte sich überhaupt nicht als guter Pilot. Er war ohne Simulator, ohne jede Praxis, nur theoretisch und auch das nur sehr beschränkt ausgebildet worden. Er begriff inzwischen kaum noch, wie es ihm gelungen war, die »Terra« zu starten. Während er mit den anderen zur Kanzel hinauffuhr, wurde ihm klar, daß er vor der Landung ganz einfach Angst hatte.
    Als er hinter Lara und Gerinth den Transportschacht verließ, hörte er den schrillen Alarmton.
    Ein Ton, der

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