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Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land

Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land

Titel: Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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sind.«
    Charru zuckte die Achseln.
    Sein Blick hing an den drei Beibooten, an den plumpen Rohren der Waffen. Schockstrahler, hatte Lara gesagt. Dem Schiff mit seinen Energiewerfern konnten die Marsianer damit nichts anhaben. Sie konnten nur verhindern, daß die Beiboote mit Lasergewehren, Sprengkörpern oder ähnlichem angegriffen wurden. Aber sie waren ja auch nicht hier, um die »Terra« zu vernichten, sondern um ihre Opfer aufzuspüren und zunächst einmal die Lage zu erkunden.
    Irgendwo im Orbit warteten die Kampfschiffe, zu denen die Beiboote gehörten.
    Kampfschiffe, deren Bewaffnung die Terraner nicht kannten, nicht zu kennen brauchten. Die ungefähre Vorstellung, die sie vom Vernichtungspotential ihrer Gegner besaßen, genügte völlig. Zwischen der alten »Terra« und der marsianischen Kriegsflotte lagen mehr als zweitausend Jahre technischer Entwicklung. Es war schwer, angesichts dieser Tatsache nicht die Hoffnung zu verlieren.
    Charru klammerte sich an den Gedanken, daß sämtliche schrecklichen Waffen der Vereinigten Planeten sie nicht daran hatten hindern können, den Mars zu verlassen und auf der Erde zu landen.
    Drüben zwischen den drei Beibooten redete Zai-Caroc immer noch auf den marsianischen Offizier ein.
    Charru hatte ihn erkannt: Marius Carrisser, der Kommandant der zerstörten Luna-Basis, den die Terraner gezwungen hatten, mitsamt seiner Leute den Erdenmond zu verlassen. Besonders ruhmreich war seine Ankunft in Kadnos bestimmt nicht ausgefallen. Er mußte wütend sein. Und begierig darauf, die Scharte auszuwetzen. Vielleicht war das der Grund dafür, daß man ihn mit der Leitung dieser Operation betraut hatte - obwohl es im System der Vereinigten Planeten eigentlich nicht üblich war, auf menschliche Gefühle zu setzen.
    Gefühle waren Schwächen, gefährliche Schwächen.
    Wer sie zeigte, galt als unzuverlässig. Wer sich von ihnen hinreißen ließ und dabei auch nur im geringsten gegen die starren Prinzipien und Gesetze verstieß, hatte mit drastischen Strafen zu rechnen. Gefühle, Individualität, menschliche Freiheit - das alles gehörte nach Meinung der Marsianer zu dem Ungeist, der die Erde vernichtet hatte und der in ihrer Welt nie wieder auferstehen sollte.
    Mit zusammengepreßten Lippen beobachtete Charru, wie auf eine Geste Carrissers hin zwei weitere Uniformierte die Fahrzeuge verließen und Zai-Caroc zum Unterschlupf der Priester folgten.
    Camelo, der zusammen mit Beryl vorsichtshalber schon einmal den Startcheck durchgegangen war, blickte ebenfalls nach draußen. Eine steile Falte stand auf seiner Stirn, als er sich umwandte.
    »Die Waffen«, sagte er leise. »Die Marsianer werden wissen, wie man damit umgeht.«
    »Aber die Priester werden nicht wagen, sie ihnen zu zeigen. Nicht ohne Bar Nergals Zustimmung.«
    Es war Gerinth, der das sagte.
    Charru hoffte inständig, daß der Älteste recht hatte. Denn wie ihre Gegner auf den Anblick dieser Waffen reagieren würden, war leicht vorstellbar. Die Marsianer hatten unter dem Mondstein die Verhältnisse studieren wollen, die auf der Erde zur Katastrophe geführt hatten. Für sie waren die Flüchtlinge aus der Mondstein-Welt Wilde, die sie nirgends duldeten. Und wenn sie Waffen in der Reichweite dieser Wilden wußten, würde sie das vollends in der Überzeugung bestärken, daß ihre Opfer wie Ungeziefer ausgerottet werden mußten.
    Widerstrebend löste Charru den Blick von den drei Beibooten und sah zu den Monitoren der Bildwand hinüber.
    Die Menschen im Schiff hatten alles für einen Start vorbereitet, obwohl das nur die letzte, verzweifeltste Möglichkeit war. Wenn es nötig wurde, konnte jeder binnen Minuten an seinem Platz sein. Vorerst hielten sich nur Kinder und alte Leute in den Kabinen auf. Gefechtsstand, Kontrolldeck und Computerzentrale waren besetzt, und die Männer standen bewaffnet bereit für den Fall, daß es einen offenen Kampf geben würde. Jede Wahrscheinlichkeit sprach dagegen.
    Die Marsianer kämpften nicht offen. Sie töteten aus der Ferne, kämpften gegen Ziele, nicht gegen Menschen, gleichgültig, ob sie Frauen, Kinder und Greise mit in den Untergang rissen. Wenn sie angriffen, dann ohne Gefahr für sich selbst. Und sie würden nicht im Traum auf den Gedanken verfallen, das heimtückisch, feige oder ehrlos zu finden, weil solche Begriffe für sie gar nicht existierten.
    Charrus Gedanken stockten.
    Neben ihm hatte sich Karstein ruckartig aufgerichtet. »He!« brummte er. »Bei der Flamme, das ist doch ...«
    »Ihre

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