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Söhne der Erde 16 - Der Riß In Der Welt

Söhne der Erde 16 - Der Riß In Der Welt

Titel: Söhne der Erde 16 - Der Riß In Der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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zurückgerudert waren, konnte das nur heißen, daß sie etwas entdeckt hatten. Aquarianer vermutlich. Sie waren offenbar recht zahlreich, und zumindest einige von ihnen mußten auf die Insel ausgewichen sein, während die fremden Eindringlinge die Schlupfwinkel in der Höhle durchsuchten.
    Immer wieder blickten die vier Männer aufmerksam in die Runde, während sie ihr Boot bestiegen, doch die fremden Wesen ließen sich nicht sehen.
    »Sie wollen keinen Kontakt,« sagte Camelo langsam. »Sie fürchten uns und zeigen nicht einmal Neugier. Ich glaube, wir sollten sie in Ruhe lassen.«
    »Und wenn sie diese ganze Inselwelt bevölkern?« Gillon kniff die grünen Augen zusammen.
    »Dann wäre es vielleicht besser, an den Inseln vorbeizusegeln und uns einen anderen Platz zu suchen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sie wirklich so weit verbreitet sind. Die Legenden von Yatturs Volk würden sonst bestimmt davon wissen. Wenn ich daran denke, wie genau die Inseln beschrieben worden sind ...«
    Er unterbrach sich, da sie das Schiff erreicht hatten.
    Männer und Frauen standen erwartungsvoll am Schanzkleid. Um Karstein und seine Gruppe hatte sich ein Kreis gebildet, der erregt debattierte und erst verstummte, als sich Charru an Deck schwang. Der Nordmann begann seinen Bericht noch einmal von vorn.
    »Mindestens ein Dutzend Frauen,« schloß er. »Sie liefen sofort davon, als sie uns sahen. Und ihr?«
    »Wir haben einen Schlupfwinkel der Wesen entdeckt, aber niemanden zu Gesicht bekommen.« Charru zögerte und zog die Unterlippe zwischen die Zähne. »Sie sind so auffallend scheu, daß ich eine Verständigung für ziemlich ausgeschlossen halte. Ich glaube, Camelo hat recht. Wir sollten sie in Ruhe lassen.«
    »Und das Kind, das wir gefangen haben?«
    Karsteins Blick wanderte zum Bug, wo die Gestalten von Lara, Katalin und Dayel zu erkennen waren. Die Nordmänner hatten sich das kleine Wesen nur aus der Ferne angeschaut, da es jedesmal erbärmlich zu schreien begann, wenn sich fremde Gesichter näherten. Nur zu Lara, Katalin und Ayel hatte es offenbar Vertrauen gefaßt. Charru bedeutete den anderen, zurückzubleiben, ging langsam hinüber und bemühte sich, dem Findling beruhigend zuzulächeln.
    Sofort drängte sich der kleine Aquarianer dichter an Katalin. Eine Kette hoher, angstvoller Laute drang aus dem spaltartigen Mund. Lara wandte sich um, die Augen vor Erregung leuchtend.
    »Es ist phantastisch,« sagte sie. »Unsere gesamte Wissenschaft hat sich nicht träumen lassen, daß solche Wesen auf der Erde existieren. Fast perfekte Anpassung an die Lebensbedingungen unter Wasser, wenn man davon absieht, daß sie keine Kiemen haben, sondern durch Lungen atmen. Ab und zu müssen sie auftauchen, um Luft zu holen. Wie lange sie unter Wasser bleiben können, weiß ich noch nicht. Ich nehme an, daß sie zumindest zum Schlafen an Land gehen.«
    »Das tun sie.« Charrus Blick hing an dem kleinen Geschöpf, das sich inzwischen wieder beruhigt hatte. »Camelo und ich haben einen ihrer Schlupfwinkel entdeckt, eine Höhle, die nur durch einen überfluteten Gang zugänglich ist.«
    Charru berichtete knapp. Lara hörte gebannt zu.
    »Phantastisch,« murmelte sie. »Ich begreife einfach nicht, daß keins dieser Wesen je von einem marsianischen Forschungsschiff entdeckt worden ist.«
    »Sie verstecken sich, halten sich ganz bewußt verborgen. Wahrscheinlich haben sie schlechte Erfahrungen mit den anderen irdischen Rassen gemacht.« Charru warf einen Blick zu der Insel hinüber, die still in der Abendsonne lag. »Habt ihr irgendeine Möglichkeit der Verständigung gefunden?«
    »Noch nicht. Ich glaube, es handelt sich um ein sehr junges Kind. Oder es ist einfach noch zu verängstigt, um zu reagieren. Wir müssen versuchen, irgendeine Zeichensprache zu entwickeln oder ...«
    »Wir können es nicht hier an Bord behalten, Lara. Camelo und ich haben auf der Insel genug Beweise dafür gefunden, daß es sich bei den Aquarianern tatsächlich um eine intelligente Rasse handelt. Sie wollen keinen Kontakt, sie weichen uns aus, und das müssen wir wohl oder übel akzeptieren. Wenn wir das Kind nicht zurück ins Wasser lassen, werden sie uns als Feinde betrachten.«
    »Du hältst sie für gefährlich?«
    »Das nicht. Aber darum geht es auch gar nicht. Siehst du nicht ein, daß wir nicht einfach ein fremdes Wesen festhalten dürfen, mit dem wir uns nicht einmal verständigen können?«
    Lara biß sich auf die Lippen. Von ihrem Gesicht war deutlich

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