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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Schleier einer winzigen Zeitverschiebung Ktaramon begegnet waren.
    Die ganze Kuppelstadt - falls es sich wirklich um eine Stadt handelte - wirkte tot wie ein Friedhof, hüllte sich in das kalte, abweisende Schweigen uralter Ruinen. Es gab nichts zu entdecken. Und das Labyrinth schien sich endlos auszudehnen. Schließlich blieb Charru stehen und preßte die Lippen zusammen.
    »Vielleicht sind wir am falschen Ort«, sagte er verbissen. »Es gibt schließlich ein Dutzend Stellen auf dem Planeten, an denen die Robot-Sonde X-Strahlung angemessen hat.«
    »Apropos Strahlung«, meldete sich Mark Nord. »Crest, wie stark ist ...«
    Er verstummte abrupt. Charru schwang herum. Mark hatte die Brauen zusammengezogen
    »Crest!« rief er. »Wo stecken Sie, verdammt?«
    Jerome Crest war nicht da.
    Keiner der anderen hatte in den letzten Minuten auf ihn geachtet. Er antwortete nicht auf Rufe, und auch die rasch durchsuchten angrenzenden Gänge und Gewölbe erwiesen sich als leer.
    Der marsianische Kommandant blieb verschwunden, als habe der schimmernde Boden ihn verschlungen.
    *
    Diesmal dauerte das Erwachen länger. Jarlon hatte das Gefühl, qualvoll langsam aus einem Feuersee emporzutauchen. Hände packten seine Schultern. Er bäumte sich auf, schlug blindlings um sich und wollte sich losreißen.
    »Jarlon! Jarlon, es ist vorbei!«
    Kormaks Stimme.
    Instinktiv klammerte sich der Junge an dem hünenhaften Nordmann fest. Einen Moment lang empfand er nichts als schwindelerregende Erleichterung. Dann kam ihm die lähmende Stille zu Bewusstsein, die nur ab und zu von knappen Befehlen und dem harten Tritt marsianischer Stiefel unterbrochen wurde.
    Mühsam hob Jarlon den Kopf.
    Er kauerte am Boden, wo die Wachmänner ihn einfach hatten fallen lassen. Kormak stützte ihn. Erein und Brass standen mit verschränkten Armen und steinernen Gesichtern an der Wand. Die meisten anderen verharrten in dem schmalen Mittelgang, während ein halbes Dutzend Uniformierter systematisch die Schlafmulden und die spärlichen Besitztümer der Gefangenen durchsuchte.
    Jarlon schluckte trocken. Er starrte Kormak an. Der Nordmann zuckte die Achseln.
    »Sie werden den Bunker unter Schlafgas setzen, sobald wir auch nur einen Finger rühren«, sagte er halblaut. »Es ist sinnlos.«
    »Und - und das Versteck draußen?«
    »Haben sie bereits gefunden.«
    »Aber ich hab' nicht geredet, ich ...«
    »Nein, das hast du nicht.« Kormak drückte beruhigend Jarlons Schulter. »Als sie dich zwei Stunden vergeblich bearbeitet hatten, dauerte es ihnen zu lange. Sie holten Beryl und setzten ihn unter Wahrheitsdrogen. Du hättest reden sollen, Jarlon. Wir wußten nicht, daß sie die Drogen wegen der Medikamente nicht bei dir einsetzen konnten. Sonst hätten wir bestimmt nicht zugelassen, daß sie dich zwei Stunden lang durch den Wolf drehten.«
    Der Junge schauerte in der Erinnerung.
    »Es ist alles meine Schuld«, murmelte er.
    »Sicher. Und du hast teuer genug dafür bezahlt, oder?«
    »Aber wir werden nie wieder eine Chance bekommen, wir ..«
    »Wir hatten ohnehin keine Chance«, sagte Kormak müde. »Also hör' schon auf, dir Vorwürfe zu machen.«
    Jarlon schwieg.
    Eine halbe Stunde später beendeten die Marsianer ihre Durchsuchung. Gefunden hatten sie lediglich ein paar Messer, die gar nicht als Waffen gedacht gewesen waren. Aber sie wußten seit Beryls Vernehmung unter Wahrheitsdrogen, daß sich die Luke am äußersten Ende des Bunkers öffnen ließ. Sie würden zweifellos dafür sorgen, daß dieses Schlupfloch in Zukunft verschlossen blieb.
    Das hieß, daß auch noch der letzte Kontakt zu den Frauen und Kindern abbrechen würde.
    Zwei Stunden später erschien die Gruppe der Wachmänner noch einmal. Der Kommandant las eine Reihe Namen von einer Liste ab. Die Namen derer offenbar, die man für die Rädelsführer der vereitelten Häftlingsrevolte hielt.
    Kormak und vier andere Nordmänner. Beryl von Schun und Erein von Tareth. Hasco, Konan und Brass, Gian von Skait und Jarlon von Mornag.
    Jeweils zu zweit wurden sie in den Nachbarbunker gebracht, der bisher ausschließlich von marsianischen Häftlingen belegt gewesen war. Von Häftlingen, die nach der Verbüßung ihrer Strafen als fügsame Sklaven in ihr altes Leben zurückkehren würden, die den Merkur-Rebellen schon immer feindselig gegenübergestanden und keine Sekunde gezögert hatten, sie zu denunzieren.
    Aus, dachte Jarlon, als er die mißtrauischen, hämischen Blicke spürte, die ihnen begegneten,
    Nie wieder eine

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