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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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waren ausdruckslos.
    »Soweit ich mich erinnere, hat dieses Kind auf dem Merkur an diversen kriegerischen Aktionen teilgenommen und in Kadnos einen Vollzugsbeamten mit dem Schwert umgebracht«, sagte sie kalt. »Wir werden ausprobieren, ob er lügt. Bringen Sie ihn zurück in die Psychozelle.«
    *
    Die beiden Landefähren glänzten wie abgeflachte silberne Halbkugeln im Licht des roten Mondes.
    Charru hängte das Lasergewehr über seine Schulter. Der kleine Monitor des Bordkommunikators hatte eben noch Ken Jarels Gesicht gezeigt, jetzt erlosch der Schirm. Mark Nord stemmte sich aus dem Sitz hoch. Sein Blick bohrte sich in die Augen des marsianischen Kommandanten.
    »Niemand zwingt Sie mitzukommen«, sagte der Venusier noch einmal. »Sie sind Strahlenspezialist, können besser als jeder andere die Ergebnisse des Meßgerätes interpretieren und deshalb wahrscheinlich schneller als jeder andere eine mögliche Gefahr erkennen. Aber es ist Ihre eigene Entscheidung.«
    Jerome Crest preßte die schmalen Lippen zusammen.
    Der tragbare Strahlendetektor interessierte ihn erst in zweiter Linie, da er sich ohnehin ständig von lauernden Gefahren umgeben fühlte. Daß man ihn vor allem mitgenommen hatte, damit er an Bord der »Kadnos« kein Unheil anrichten konnte, wußte er ebenfalls. Entscheidend war, daß in den Beibooten jeweils nur ein Mann zurückbleiben würde. Crest fühlte sich im Schutz der Gruppe sicherer.
    »Ich gehe mit«, murmelte er.
    »Gut. Also dann los.«
    Mark hatte bereits die Luke entriegelt. Charru, Jerome, Crest und Jiri Abako folgten ihm nach draußen. Aus dem zweiten Boot kletterten Camelo, Karstein und Gillon. Einen Augenblick blieben sie stehen, sogen prüfend die Luft ein. Sie war heiß und trocken und hinterließ ein eigentümliches Brennen auf den Schleimhäuten, das zu intensiv war, um der Einbildung zu entspringen.
    Crest blickte auf das tragbare Meßgerät
    »X-Strahlung«, sagte er gepreßt
    Mark runzelte die Stirn. »Stark?«
    »Nicht sehr. Außerdem leicht erhöhte Radioaktivität.«
    Das wußten sie bereits, da die Landefähren über leistungsfähige Geigerzähler verfügten. Die X-Strahlung dagegen ließ sich überhaupt nicht regelrecht messen, sondern nur aus einer ganz bestimmten Kombination von Wirkungsweisen auf die Geräte erschließen. Wirkungsweisen, die sich überall unter ähnlichen atmosphärischen Bedingungen glichen. Deshalb hatte die Robot-Sonde die Daten registrieren können, und deshalb konnten es auch die marsianischen Strahlenmesser.
    Charru betrachtete nachdenklich das schwarze Gestein unter seinen Füßen, das wie glasiert wirkte.
    »So ähnlich sah es an manchen Stellen auf der Erde aus, wo während des Krieges Atombomben gefallen waren«, stellte er fest. »Oder auf dem Mars, wenn Laserkanonen Felsen eingeschmolzen hatten.«
    »Du meinst, es hat auf diesem Planeten einen Krieg gegeben?« fragte Cantelo gedehnt.
    Charru zuckte die Achseln. »Erinnerst du dich nicht, daß Ktaramon uns erzählte, seine Heimatwelt sei von einer fremden Lebensform zerstört worden?« Er schwieg einen Moment und nagte an der Unterlippe. »Es muß eine ungeheuer fortgeschrittene Lebensform gewesen sein, wenn sie den Herren der Zeit überlegen war. Und wenn sie trotzdem als kriegerische Eroberer auftraten, stimmt wohl auch etwas an unserer Annahme nicht, daß technische und wissenschaftliche Entwicklung immer mit einer geistigen und moralischen Entwicklung in Richtung auf größere Friedfertigkeit einhergeht.«
    »Daran hab' ich ohnehin nie geglaubt«, brummte Karstein. »Siehst du doch an den Marsianern, die nur vorgeben, friedfertig zu sein Aber wenn diese - diese Fremden wirklich so mächtig so aggressiv und außerdem tatsächlich auf dem Planeten anwesend wären, hätten sie uns wohl schon längst zu Atomen verarbeitet, oder?«
    »Ohne zu wissen, wer wir überhaupt sind?« Charru schüttelte den Kopf. Seine Hand schloß sich unwillkürlich um den weißen Tragriemen des Lasergewehrs. »Gehen wir weiter! Bis zu den Kuppeln dürfte es ungefähr eine Viertelstunde zu Fuß sein.«
    Die anderen folgten ihm.
    Mark hatte die Augen zusammengekniffen. Er wartete ein paar Minuten, bevor er sich wieder an Charru wandte.
    »Spürst du diesen merkwürdigen Geschmack in der Luft?«
    »Ja ..«
    »In der Atmosphäre muß es etwas geben, das unsere Geräte einfach nicht aufzeichnen, überhaupt nicht wahrnehmen können Vielleicht sollten wir vorsichtig sein und nicht zu lange draußen bleiben.«
    Charru zuckte

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