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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Charru, damals in der Sonnenstadt hatte über sich ergehen lassen müssen?
    Die Nische mit den beiden Kristallsäulen tauchte ganz plötzlich vor ihm auf.
    Sie waren stumpf vor Alter, durchpulst von einem kaum wahrnehmbaren Glimmen - Überresten geheimnisvoller Kraftströme vielleicht. Charru zögerte. Einen Moment lang starrte er auf den Boden, der im Widerschein der Handlampe glänzte. Dann gab er sich einen Ruck und betrat entschlossen die Nische.
    Augenblicklich setzte sich die Falltür in Bewegung.
    Eine Art von Transportschacht, kein Zweifel. Unendlich langsam schwebte die Plattform abwärts. Eine weite, gewölbte Halle öffnete sich vor Charrus Blick. Erleichtert atmete er auf, als er die zweite Handlampe erkannte, deren Widerschein auf Jiri Abakos schmales weißes Gesicht fiel.
    Der Herr des Robot-Planeten lächelte matt.
    »Ein seltsamer Ort«, murmelte er. »Es gibt nichts, absolut nichts zu sehen - und doch scheint er sorgfältig verborgen worden zu sein.«
    Charru ahnte, worum es sich handelte - oder einmal gehandelt hatte.
    Aufmerksam ließ er die Lampe wandern und sah sich um. Hier unten hatten die Wände den gleichen warmen, gedämpften Goldton wie in dem Labyrinth unter der Sonnenstadt. Kreisrunde Wände, eine gewölbte Kuppel, regelmäßig angeordnete, ebenfalls gewölbte Nischen ...
    Charru fuhr zusammen
    Die Hand, mit der er die Lampe herumgeschwenkt hatte, blieb in der Schwebe. Im Dunkel einer der Nischen hatte er einen winzigen, flirrenden Reflex wahrgenommen. Rasch trat er darauf zu und hielt den Atem an, als er den kleinen Gegenstand auf dem Boden erkannte.
    Vorsichtig bückte er sich danach und hob ihn auf.
    Eine flache schwarze Scheibe, von feinziselierten Strahlen eingefaßt. In der Mitte etwas, das auf den ersten Blick wie eine glänzende Perle aussah. In Wahrheit bestand es aus zahllosen, unglaublich dünnen Kristallringen, die das Licht fingen und in tausend winzigen Funken reflektierten. Ein Kleinod, zu fein gearbeitet, um von Menschenhänden geschaffen worden zu sein. Aber Charru wußte, daß es sich nicht um ein Schmuckstück handelte, weil er selbst schon einmal ein solches Zeugnis unendlich fremdartiger Technik benutzt hatte.
    Es war ein Zeitkristall, der da glitzernd und flirrend auf seiner flachen Hand lag.

V.
    »Kein Grund zur Aufregung! Abako besitzt eine andere Körpertemperatur als wir und verirrte sich, bevor wir merkten, daß die Wärmedetektoren ihn nicht orten konnten. Charru hat ihn inzwischen gefunden.«
    »Verstanden. Ich gehe weiter.«
    Camelo ließ den Kommunikator sinken und hob die Lampe, die er in der anderen Hand hielt. Nach ein paar Schritten blieb er vor einem bogenförmigen Durchgang stehen und spähte in einen kleinen Nebenraum.
    Niemand war zu sehen.
    Und nichts, das darauf hinwies, wozu die winzige Kammer einmal gedient haben mochte.
    Camelo glaubte nicht daran, daß sich die Herren der Zeit auf diesem Planeten aufhielten, trotz der geheimnisvollen Strahlung, die immer noch existierte. Er spürte, daß die Kuppelstadt tot war, seit Jahrhunderten, vielleicht Jahrtausenden verlassen. Nur einmal, ganz kurz, hatte er die Anwesenheit von etwas Fremdem gefühlt; etwas, das er sich nicht erklären konnte.
    Wie ein unsichtbares Tasten, das seinen Geist berührte ...
    Camelo runzelte die Stirn. Er erinnerte sich an die intuitive, erschreckend heftige innere Anspannung, die schnelle, instinktive Gegenwehr - und dann nichts mehr. Alles war zu schnell gegangen, als daß er seiner Sache sicher gewesen wäre. Und niemand anders hatte offenbar etwas davon gespürt.
    Niemand? Auch nicht Crest?
    Und wenn - warum dann ausgerechnet sie beide?
    Camelo blieb stehen und runzelte die Stirn. Mit einer charakteristischen Gebärde tastete er zum Gürtel, wo er früher die Grasharfe getragen hatte. Er wußte, daß er beeinflußbarer war als die meisten anderen, daß er sich leichter, schneller, spontaner öffnete. Aber er hatte auch gelernt, diesen Zug seines Wesens zu kontrollieren. Und Crest? Hatte der Uranier die gespenstische Berührung seines Geistes vielleicht nicht nur gespürt, sondern zugelassen, daß irgendein fremder, verwirrender Einfluß in ihn eindrang?
    Aber was?
    Was konnte es sein?
    Ein unbekannter Stoff in der Luft, der wie eine berauschende Droge wirkte? Oder war die rätselhafte X-Strahlung hier anders? Stärker vielleicht? Zerstörerischer?
    Camelo biß sich auf die Lippen.
    Vielleicht hatte er dem seltsamen Phänomen zu wenig Bedeutung beigemessen, es zu rasch

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