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Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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Dort wo sie ihn berührte, entzog sie den Narben die Hitze, die noch immer darin gärte. Unter ihrer Hand wurde seine Haut kühl. Wie stellte sie das an? Die Fragen, die Juvenal an sie gerichtet hatte, geradezu auffällig bohrend, kamen ihm in den Sinn. Er konnte seinen Vater nicht darauf ansprechen, ohne sein starkes Interesse an Florine preiszugeben. Da ihre Aufregung für zwei reichte, musste er ihr zumindest einen Bruchteil der Wahrheit offenbaren.
    »Nun ja, Saint-Germain hatte nicht ganz Unrecht.«
    »Du bist unsterblich?«, stieß sie hell aus.
    Von der Langlebigkeit, die ihm gegeben war, wollte er nichts erwähnen. Manchen Werwölfen war nicht einmal ein Menschenleben gegönnt. Diejenigen, die die Kämpfe gegen Vampire siegreich überstanden, erlangten ein Alter von etwa dreihundert Jahren. Cassian hatte gar von einem Alpha gehört, der das vierhundertundzweite Lebensjahr erreicht hatte. Unsterblich war keiner von ihnen. »Nein. Mein Körper heilt eben nur etwas schneller, das ist alles. Ich bin sozusagen ein medizinisches Wunder.«
    Das klang viel besser als das Eingeständnis, ein Werwolf zu sein und konnte für Florine im Grunde keinen Unterschied machen. Das eine wie das andere erfüllte sie mit Unglauben, und die Wahrheit hätte zusätzlich dazu geführt, dass sie vor ihm die Flucht ergriffen hätte. Noch immer bleich, starrte sie auf seine Rippen.
    »Aber wie …«
    Er richtete sich auf und küsste sie, um weitere Fragen zu verhindern. Ihre Lippen waren etwas klebrig von dem Saft der Reineclaude, der Geschmack dahinter unvergleichlich. Sie lehnte sich an ihn, saugte sacht an seiner Zunge und hieß ihn willkommen. All die Worte hätte er sich sparen können, denn seinem Kuss gelang es, was sie nicht vermocht hatten. Er wischte Florines kurzen Schreck fort und brach mühelos durch ihre Zurückhaltung. Sie packte seinen Hemdkragen, sank auf den Rücken und riss ihn mit einem Ruck mit sich. Dicht am Ziel ließ er sich nicht drängen. Lange Nachmittagsstunden lagen vor ihnen und verboten überstürzte Hast. Er umfasste ihr Gesicht und wechselte hin und her zwischen aufreizendem Zungenspiel und zarten Küssen.
    »Cassian …«
    Sein zwischen zwei Küssen hervor gehauchter Name vibrierte in ihm nach. Sie wollte ihn. Unruhig glitten ihre Hände an ihm entlang, drängten nach dem Moment der Vereinigung, den er hinauszögern wollte. Im Streicheln ihrer Hände ertrinkend, ignorierte er das fordernde Pulsieren seiner Lenden. Noch nicht. Cassian schob sich tiefer, barg sein Gesicht zwischen ihren Brüsten. Neben Florines eigenem, durch ihre Erregung stärker gewordenem Geruch, nahm er etwas anderes wahr. Herb stieg es in seine Nase,Waldboden und Herbstlaub. Es geschah schon wieder. Er markierte sie. Es kam aus seinen Handflächen, und er rieb es über ihre Brüste, an ihrem Hals entlang und tief in ihr Haar. Sein ganzer Körper überzog sich mit seiner Marke, um sie auf Florine zu übertragen. Sie war sein. Sie gehörte ihm allein. Er rieb seine Wange an ihren Brüsten, in dem Gemisch aus ihrem und seinem Duft. Kehlig stöhnte er auf, als er ihren Rock nach oben schob und sie ihre Schenkel für ihn teilte.
    »Sieh an, da stören wir ein lauschiges Rendezvous und der Bursche will uns nix übriglassen von seiner Kleinen, hä?«
    Die Stimme war Glas, das über Reibeisen schmirgelte. Sie drang durch Cassians Lust und sein Verlangen, jedoch war es Florines leiser Aufschrei, der den Wolf weckte. Ihn machte die Störung rasend, und aus dem Sommergrün des Waldes wurden farblose Grautöne.

     
    Wilderer konnten die Männer nicht sein, da diese jeder Begegnung auswichen und sich nicht an andere heranpirschten. Die Niedertracht in ihren schmalen Augen entlarvte die beiden als Strauchdiebe der übelsten Sorte. Dazu brauchte es keine genauere Betrachtung ihrer von Pockennarben zerfaserten Gesichter. In Florines Magen machte sich ein mulmiges Gefühl breit. Sie waren mitten im Wald, abseits des Weges und Bertrand war nirgends zu sehen oder zu hören. Da half es nur, die Beine in die Hand zu nehmen und sich davonzumachen. Allerdings schien Cassian diese Ansicht nicht zu teilen. Ihm waren die Männer lediglich einen Ruck seines Kinns wert.
    »Verschwindet!«
    Seine Hand lag noch immer auf ihrem Knie. Da sein Oberkörper zur Hälfe über ihr war, gestützt von seinem gestreckten Arm, konnte sie sich nicht aufrichten. Der Größere der beiden Halunken stolzierte auf die Decke und trat gegen Cassians Stiefelschaft.
    »Mach mal

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